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Die Rache des stolzen Griechen

Die Rache des stolzen Griechen

Titel: Die Rache des stolzen Griechen
Autoren: Jessica Steele
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Kontrolle, auch wenn seine Stimme immer noch laut und wütend klang. „Ihr Bruder hat Sophronia in sein Ferienapartment mitgenommen und sie dort verführt. Zuvor hatte er sie mit Alkohol gefügig gemacht, damit sie nicht mehr wusste, was sie tat.“
    „Niemals!“, rief Clare leidenschaftlich. Der Drang, ihren Bruder zu verteidigen, war stärker als ihre Angst. „Niemals würde Kit so etwas tun. Das liegt einfach nicht in seiner Natur. Er ist ein anständiger und rücksichtsvoller Mann. Mag sein, dass er ein paar Annäherungsversuche gemacht hat, aber ganz sicher würde er eine Frau nicht so behandeln, wie Sie es ihm vorwerfen.“
    Sie bezweifelte, dass ihre Worte einen großen Eindruck auf ihn gemacht hatten, doch Lazar schien jetzt nicht mehr ganz so wütend zu sein.
    „Ihr Bruder scheint ebenso große Stücke auf Sie zu halten wie Sie auf ihn“, bemerkte er. „Anscheinend hat er meiner Schwester einiges über Sie erzählt, wie Sophronia meinem Vater gegenüber erwähnte, nachdem sie sich von dem Schock, sich einem fremden Mann hingegeben zu haben, einigermaßen erholt hatte.“
    „Tatsächlich?“ Clare warf ihm einen unbehaglichen Blick zu.
    Offenbar interpretierte Lazar ihren Blick falsch, denn er versicherte ihr, dass ihr Bruder nichts über sie gesagt hatte, dessen sie sich schämen müsste. „Er hat nur gut von Ihnen gesprochen. Sophronia hatte dabei den Eindruck, als würden Sie von Ihrer Familie ebenso leidenschaftlich beschützt werden wie die griechischen Mädchen. Nachdem Aeneas mir alles erzählt hatte, bat ich ihn, Ihren Bruder nach Ihnen auszufragen und mich dann wieder anzurufen.“
    Clare hatte Mühe, ihm zu folgen. Wenn Kit tatsächlich so schuldig war, wie diese Sophronia behauptete – warum hatte Lazars Bruder ihm dann Gastfreundschaft auf der Insel gewährt?
    „Und dieser Unfall …?“
    „Ihr Bruder hat nie einen Unfall gehabt“, erklärte Lazar. Als Clare schon erleichtert aufatmen wollte, fügte er grausamerweise hinzu: „Noch nicht.“
    „Sie meinen …“ Clare wagte es nicht, den Gedanken zu Ende zu denken. Sie hatte auch gar keine Gelegenheit mehr dazu, denn Lazar redete schon weiter.
    „Um wieder darauf zurückzukommen – Aeneas rief mich also an und erzählte mir, dass laut Ihrem Bruder Ihre Tugend so rein sei wie die Farbe Ihres Haares echt. Das brachte mich auf die Idee, Ihnen einen kleinen Besuch abzustatten.“
    Clare starrte ihn sprachlos an. „Sie sind gar nicht gekommen, um meinen Vater zu Kit zu bringen?“
    „Ich wusste, dass Ihre Eltern in Urlaub sind“, erklärte er, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Clare war so geschockt, dass ihr die ganze Tragweite seiner Worte nur langsam ins Bewusstsein sickerte. „Aber Sie konnten doch nicht wissen, dass Bruce ebenfalls nicht da sein würde.“
    „Da hatte ich eben Glück. Meine ursprüngliche Absicht war gewesen, Sie beide mitzunehmen, vorausgesetzt natürlich, dass Sie nicht so hässlich waren, dass ohnehin kein Mann Sie geheiratet hätte. Es wäre kein Problem gewesen, Bruce nach Niakos zu bringen, um mit Ihrem anderen Bruder dort zu warten.“
    „Warten?“, echote Clare verständnislos. Sie hatte das Gefühl, vor Schreck jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. „Warum …“ Die Stimme drohte ihr zu versagen, doch sie musste es wissen. „Warum hätten sie denn warten sollen?“
    Der Blick seiner schwarzen Augen bohrte sich in ihren und machte es ihr unmöglich, zur Seite zu schauen. „Damit ich …“, sagte er genüsslich, „… Sophronia ungestört rächen kann.“
    „Rächen?“ Sie musste einen Albtraum habe, anders konnte es nicht sein. Ihr Gehirn weigerte sich zu funktionieren.
    „Ja, rächen. Um Sie, die bisher von ihrer Familie ebenso beschützt und behütet wurde wie meine Schwester“, redete er erbarmungslos weiter, „dasselbe Schicksal erleiden zu lassen wie Sophronia.“
    Clare starrte ihn fassungslos an. Endlich funktionierte ihr Gehirn wieder so weit, dass sie sich daran erinnerte, etwas von Heiraten gehört zu haben.
    „Sie wollen mich heiraten?“, fragte sie fassungslos.
    Zur Antwort warf er den Kopf zurück und brach in ein verächtliches Lachen aus. Für Clare war es wie eine eiskalte Dusche. Doch zumindest hatte er sie mit seiner Reaktion aus ihrem Schockzustand gerissen.
    „Derartige Gedanken können Sie sich aus dem Kopf schlagen“, knurrte er. Und zu ihrem erneuten Entsetzen fügte er hinzu: „Auch wenn ich vorhabe, mit Ihnen ins Bett …“
    Weiter kam er nicht. In heller Panik
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