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Die Pyramide: Im Zeichen des Orion (German Edition)

Die Pyramide: Im Zeichen des Orion (German Edition)

Titel: Die Pyramide: Im Zeichen des Orion (German Edition)
Autoren: Ingrid Müller
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bis fast 30 Jahre alt und verliebst Dich auf die Entfernung in einen völlig unbekannten Typen .Laut sagte ich
    „Kinder, Kinder, so ein Quatsch!“
    Und dann überkam es mich und ich schmetterte in den Saal:
    „It´s now and never. Come hold me tight. Kiss me for ever, be mine tonight.”
    Und dann fiel ich Kurti um den Hals und küsste ihn.
     
    Am nächsten Morgen begrüßten wir uns etwas förmlich am Frühstückstisch.
    „Na, Rausch ausgeschlafen?“ fragte Kurti und tat desinteressiert.
    „Was hälst Du davon, wenn wir nun endlich mal ins Wasser gingen?“
    „Gehst Du voran?“ fragte ich.
    „Nein, immer die mit dem größten Rest-Alkoholspiegel“ konterte er.
    „Baut sich da bei Dir vielleicht ein Defizit auf?“
    „Gut möglich,“ gab er zurück. „Fragt sich nur, welches.“
     
    Wir nahmen ein großes Badetuch und setzten uns in den Sand. Nach einer Weile blickte ich ihn aufmunternd an, er ebenso zurück.
    „Frauen sind mutiger als Männer,“ sagte Kurti.
    „Hä, hä, hä.“
    Ich versuchte besonders dreckig zu lachen. Zögernd erhob ich mich und fühlte vorsichtig die Meerestemperatur, erst mit einem Fuß, dann mit dem zweiten,  und watete langsam durch das Wasser. Ich wusste, dass hinter meinem Rücken Wetten abgeschlossen würden, ob ich es denn packe. Die erste kleine Welle schlug gegen meinen Bauch. Ich wich zurück; es war eisig. Tapfer tastete ich weiter. Unvermittelt platschte eine größere Welle auf meine Brust und nahm mir die Luft. Ruckartig drehte ich mich um und wollte schreiend zurücklaufen. In diesem Moment krachte ich mit jemandem zusammen, fühlte einen heftigen Schmerz, lag lang im Wasser, kam nicht wieder hoch und glaubte, ertrinken zu müssen. Der Jemand zog mich hoch. Ich konnte nichts sehen, denn meine Augen brannten vom Salzwasser. Dann hörte ich Kurtis Stimme, und er gluckste vor Lachen.
    „Das ist nicht komisch!“ schrie ich ihn an.
    „Nein, und es tut mir furchtbar leid,“ sagte eine tiefe warme Stimme.
    Ich fuhr herum und sah IHN: Fast wäre ich wieder umgefallen. Ich klapperte am ganzen Körper vor Kälte, vor Schreck und vor Seligkeit.
    „Kommen Sie, trocknen Sie sich erst mal ab.“
    Wir gingen zu unseren Badetüchern. Jeder der Männer nahm eines und rubbelte an mir herum. „Darf ich Sie zu einem Cognac einladen, bitte, ich muss mich sehr entschuldigen. Aber ich hatte vor, Sie im Vorbeilaufen ein bisschen nass zu spritzen und habe Ihre heftige Bewegung nicht vorausgesehen.“
    Seine Stimme drang durch mein Ohr ins Innerste und wärmte mich. Irgend etwas schmerzte in meiner Brust. Vielleicht hat er mir ein paar Rippen gebrochen,` dachte ich. `Heiliger Neptun, welch ein Beginn!`
    „Mein Name ist Jochen Fischer.“
    Ich konnte immer noch nichts sagen, wurde irgendwie zur Hotelterrasse geführt, sank in einen Liegestuhl, erhielt ein Cognacglas und schloss die Augen. Die zwei Männer unterhielten sich. Ich nahm nur Gemurmel wahr und hatte ein bisher nicht gekanntes Glücksgefühl. Der Schmerz, war es die Schulter, war es die Brust, oder beides, sagte mir, dass ich nicht träumte, und der zu erwartende Bluterguss würde mich in den nächsten Wochen an dieses Glück erinnern.
     
    „Ich muss mich leider jetzt verabschieden,“ hörte ich diesen Jochen Fischer sagen. „Vielleicht sehen wir uns noch einmal vor der Abreise wieder.“
    Ich schlug die Augen auf.
    „Sagen Sie mir, an welchen Stränden Sie gewöhnlich morden, damit ich mein Leben in Sicherheit bringen kann.“
    Ich hatte mich wieder halbwegs im Griff. Fischer lachte und Kurti meinte:
    „Ich hatte schon gehofft, Sie hätten sie ein für allemal mundtot gemacht.“
    Dann sagte noch jeder von uns „Asta la vista“ und Fischer verschwand.
    „Zeit fürs Essen,“ rief Kurti.
    Während ich mich in meinem Zimmer unter die heiße Dusche stellte und anschließend restaurierte, überfiel mich plötzlich die Angst, dass ich Fischer nicht wiedersehen würde. Aber dann dachte ich, wie kommt er an unseren Strand? Er muss mich doch gesucht haben.
     
    Ich konnte den Abend nicht erwarten. Angespannt und nervös saß ich im „La Sangria“, aber er kam nicht. In der Nacht schlief ich schlecht. Immer wieder sah ich sein Gesicht vor mir, hörte seine warme Stimme und stellte mir vor, wie es sein würde, wenn er mich zum ersten Mal küsste.
     
    Am nächsten Morgen war ich die erste beim Frühstück, nahm meine Badesachen und setzte mich an den Strand. Zwei Stunden später erschien Kurti.
    „Muss ich mir
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