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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)
Autoren: Max Bentow
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das Schloss, stieg aufs Fahrrad und fuhr zurück zum Bahnhof.
     
    Als er nach Hause kam, passte sein Wohnungsschlüssel nicht. Er versuchte es immer wieder, aber das Schloss ließ sich nicht öffnen. Schließlich wurde die Tür von innen aufgeklinkt, und er erschrak.
    Doro lachte ihn an. »Was ist los, Bulle?«
    Es brauchte einige Zeit, bis er begriffen hatte, dass er sich nicht im vierten Stockwerk befand, sondern erst im dritten.
    »Tut mir leid, hab mich in der Tür geirrt.«
    Sie grinste. »Glaub ich nicht.«
    Er sah sie stirnrunzelnd. »Doch, ehrlich, ich bin –.«
    Sie zog ihn am Kragen seines T-Shirts in die Wohnung hinein.
    »Nein, Bulle, du hast dich nicht geirrt. Wahrscheinlich bist du fix und fertig von einem Einsatz und dachtest dir, jetzt muss ich aber dringend nach Hause, aber eigentlich wolltest du was ganz anderes, und deshalb steckst du deinen Schlüssel ausgerechnet in mein Schloss.«
    Sie grinste noch breiter.
    »Willst du ein Bier?«
    »Gerne«, sagte er und ließ sich bei ihr aufs Sofa fallen.
    Er überlegte, ob er ihr von seinem Vater erzählen sollte.
    Wieder sah er das Abbild von Susanna Halm im Aschenbecher vor sich, ihr verglühendes Gesicht.
    Auch wenn sein Vater unschuldig war, da gab es etwas Dunkles, etwas Grauenhaftes in seiner Kindheit. Es lauerte ihm auf, immer wieder.
    Er musste herausfinden, was es war, aber das brauchte Zeit.
    Er überlegte auch, ob er Doro von Merten Feil und Josephin Maurer erzählen sollte, und mit einem Mal stand sie vor ihm, verwegen lächelnd, und hielt ihm die Bierflasche hin. Er nahm einen großen Schluck, und plötzlich saß sie auf seinem Schoß.
    »Hör auf zu grübeln«, raunte sie ihm zu.
    Wenig später wälzten sie sich am Boden herum, ihr T-Shirt krachte in den Nähten, und dann war es weg. Noch etwas später stand er im Flur, die Jeans an den Knöcheln, und Doro hockte nackt auf seinen Oberschenkeln, während er sie an die Wand presste. Plötzlich lag er auf ihrem Bett, irgendwie mussten sie ins Schlafzimmer gekommen sein, er dachte noch, dass sie das Fenster schließen sollten, weil sie so laut schrie, doch er vergaß es wieder, als sie auf ihm saß und ihm ihr Haar ins Gesicht peitschte. Er drehte sich mit ihr herum, und dann war er oben, und sie gab katzenartige Geräusche von sich, das gefiel ihm. Das Kopfteil ihres Bettes wummerte gegen die Wand, irgendetwas zersprang klirrend auf ihrem Nachttisch.
    Ihm war, als hätte er so viel Luft in seinen Lungen wie seit Wochen nicht mehr.
    Bis sie plötzlich mitten in der Bewegung innehielt und ihm beide Hände gegen den Brustkorb stieß.
    »Stopp!«
    »Was ist?«, fragte er.
    Sie zog die Stirn kraus. »Wer ist Jana?«
    »Was?«
    Sie gab ihm einen Schubs, und er rollte von ihr herunter.
    Er atmete heftig und sah sie verwirrt an.
    Ihre Miene verfinsterte sich. »Ist mir ja egal, was du sonst noch so treibst, Bulle, aber du solltest die Namen nicht durcheinanderbringen.«
    »Ich verstehe nicht.«
    Sie stützte sich auf, blies sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und imitierte ein männliches Stöhnen.
    Er schluckte. Sollte ihm etwa ein Fehler unterlaufen sein?
    »Entschuldige.«
    Sie zog einen Flunsch.
    Er streckte die Hand nach ihr aus.
    »Bin nicht mehr in Stimmung.«
    »Doro.«
    Sie stand auf und warf ihm seine Jeans aufs Bett. »Besser, wenn du jetzt nach oben gehst.«
    »Tut mir wirklich leid.«
    Sie antwortete nicht.
    »Wir könnten doch –.«
    Als Antwort stemmte sie bloß die Hände in die Hüften.
    Widerwillig sammelte er seine restlichen Sachen auf und zog sich an.
    »Tja, also dann«, sagte er an der Tür.
    Sie nickte bloß.
     
    Nachdem er geduscht hatte, kochte er sich Nudeln und aß allein am Küchentisch. Er spülte das Geschirr, trank noch ein Bier, riss alle Fenster auf und legte sich aufs Bett.
    Er starrte eine Weile vor sich hin, dann wählte er die Handynummer seiner Tochter.
    Sie hob sofort ab.
    »Emily, ich bin’s.«
    »Hallo, Pa.«
    »Störe ich dich gerade?«
    »Nö.«
    »Was machst du?«
    »Nichts Besonderes, Musik hören und chillen.«
    »Emily, ich wollte dir sagen, dass wir unbedingt in den Herbstferien verreisen werden, und diesmal wird nichts dazwischenkommen.«
    »Wirklich? Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    »Ich hab es mit Landsberg besprochen. Er musste mir sein Wort darauf geben. Ich hab mir das Datum in meinem Kalender notiert. Keine Ermittlungen mehr ab Mitte Oktober.«
    Er hörte sie in den Hörer atmen.
    »Oder wir fahren gleich nächste Woche
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