Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)
Autoren: Peter Bödeker
Vom Netzwerk:
Zentrum herab? Und warum seid ihr mit diesem ...“, er schaute kurz abschätzig nach oben, „... Steinpavillon aus dem Schlund der Erde aufgetaucht?“
    Drohend trat er einen Schritt näher und neigte seinen Hals auf Höhe der Menschenköpfe hinab. Die Worte klangen abgehackt, aber sprachlich korrekt. Der melodiöse Singsang, derer sich die Ingadi vor einigen Stunden bedient hatten, war nun nicht wiederzuerkennen.
    „Antwortet, Menschen, bevor wir euch der Strafe für euer frevelhaftes Eindringen in Raskalnar zuführen.“
    Callum räusperte sich und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen. Da ertönte eine Stimme: „König Frodant, Junge, wo bleiben Eure Manieren?“
    Ruckartig zog der Angesprochene seinen Kopf nach oben und blickte zu ihrem Ingadiführer.
    „Meister Pendetron. Wieso sitzt Ihr bei diesen Kleinwüchsigen? Seid Ihr mit ihnen aus dem Boden aufgetaucht?“, fragte er verblüfft.
    „Das bin ich, König Frodant. Nun lasst den kleinen Würstchen doch ein wenig Luft zum Atmen, damit sie euch ihre Geschichte erzählen können. Hatten wir das nicht so besprochen? Wir sollten uns immer erst einmal die Vergangenheit eines Lebewesens anhören, bevor wir urteilen.“
    Jason blickte verdutzt zwischen den beiden Ingadi hin und her. Dieser Frodant war also der König der Ingadi. Er wirkte mindestens dreimal so stark wie der greise Pendetron. Trotzdem ließ er sich von dem Alten belehren. Hinter Pendetron musste mehr stecken, als es bisher den Anschein hatte.
    „Hmmpf.“ Frodant trat einen Schritt zurück und setzte sich auf einen Felsblock des ersten Kreises. Andere Ingadi taten es ihm gleich und platzierten sich ebenfalls auf den Steinsitzen. Der drohende Ausdruck auf ihren Gesichtern war einer gespannten Aufmerksamkeit gewichen. Die Bögen hielten sie zu Boden gerichtet. Rhodon schob sein Schwert leise zurück in die Scheide.
    „Verehrtes Ingadivolk, König Frodant, wir bitten vielmals um Entschuldigung für unser Eindringen in das Land der Ingadi.“ Callum hatte sich von Nickala gelöst und war nach vorne getreten. „Wir handeln in großer Not und ohne kriegerische Absicht.“ Und dann schilderte Callum die Bedrohung durch die Nordlande, die Prophezeiung, das Erscheinen von Jason, die Rätselkarten und ihren Weg durch die Höhlengänge.
    Nachdem er geendet hatte, ergriff Pendetron das Wort: „Und wie ich da oben ein Schläfchen hielt, fielen diese sechs Winzlinge aus dem Fels. Zunächst wollte ich gleich Alarm schlagen, aber ihr kennt ja meine Neugier. Ich musste erst einmal ein paar Fragen stellen.“ Pendetron setzte ein Lächeln auf und blickte zu den übrigen Ingadi. „Und ich dachte bei der Schilderung ihrer Geschichte sofort an die Sage von Tademir. So beschloss ich ...“
    „Das ist Unsinn, Pendetron. Wir haben oft genug darüber gesprochen“, unterbrach ihn eine weibliche Ingadistimme.
    Jasons Blick schnellte zur anderen Seite. Erstaunt riss er die Augen auf. Die Zurechtweisung stammte von einer Ingadin mit völlig weißer Haut, die hoch aufgerichtet daherschritt und dabei fast so groß wie König Frodant aufragte. Ihren Oberkörper zierte ein ebenfalls weißes Kleid, das sich von den Schultern aus wie ein umgekehrtes Dreieck bis zum Bauchnabel verjüngte und von dort aus in einen Rock überging. Der lange Hals trug einen fächerförmigen Kragen, welcher bis über den Kopf der Ingadin hinausragte. Gehalten wurde dieses Gebilde durch federförmige Umklammerungen am Halsansatz. Eisgraues Haar fiel ihr bis auf die Hüften hinab. Dort endeten sie über einem goldenen Gürtel. Die Füße steckten in - natürlich - weißen Schuhen mit Schlaufen, die sich bis zum Knie hochwanden. Dabei ließen sie genügend Aussparungen für die ausklappbaren Beinflügel. Am beeindruckendsten fand Jason ihr Diadem auf der Stirn, welches einen roten Opal in Tropfenform hielt.
    Die restlichen Ingadi bildeten eine Gasse und neigten ihre Köpfe vor dem schimmernden Wesen. Ihre hellen Hautflügel wirkten zart, beinahe durchsichtig. Doch der Eindruck rührte wahrscheinlich von der feuchten und damit glänzenden Oberfläche ihrer Ingadihaut her. Sie stützte sich auf einen weißen Stab, auf dem eine winzige Flamme loderte.
    „Oscara, verehrte Vikarin. Verzeiht, aber ich habe es anders verstanden. Wohl erinnere ich, dass Ihr diese Sage als Unsinn anseht, nicht aber, dass wir uns diesbezüglich zu einer gemeinsamen Meinung verständigt hätten“, konterte Pendetron.
    Kleine weiße Flammen schossen aus dem Fackelstab von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher