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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)
Autoren: Peter Bödeker
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war nur noch wenige Zentimeter entfernt. Sofort wollte er den geistigen Kontakt wiederherstellen, doch es war zu spät. Die Kugel rollte bereits über den Rand und ... verharrte in der Luft über dem Loch.
    Verwirrt schaute Jason in die Runde und sah Nickala, die zwischen den Zähnen hervorpresste: „Mach schnell. Ich weiß nicht, wie lange ich das Luftschild unter der Kugel aufrechterhalten kann. Irgendetwas zehrt da an meinen Kräften.“
    Sofort zog Jason geistig die Kugel wieder zurück und ließ sie den mittig liegenden Sockel erneut umrunden. Diesmal führte er den Spielball erkennbar langsamer die Bahn empor und lenkte die Kugel sicher ins Loch. Die Eisenkugel verschwand ohne Geräusch in der Tiefe.
    Jason ballte die Rechte zur Faust und schrie „Jaaah!“
    Die anderen verharrten in völliger Stille und hielten den Atem an. Jason blickte erwartungsvoll umher. Doch nichts geschah. Die Decke drehte sich weiter und senkte sich immer tiefer zu ihnen hinab. Mittlerweile musste sich selbst Rhodon auf alle viere begeben.
    Vom Gefühl des totalen Triumphes durchlief Jason die schnellste Wandlung zu völliger Verzweiflung, die er je erlebt hatte. Sollte das Spiel denn gar nichts gebracht haben? Aber wozu war dann die Kugel erschienen. Oder hätten sie ein anderes Loch wählen müssen? Jason starrte auf das Spielfeld, konnte aber keinen anderen markanten Punkt entdecken.
    Da stieß Rhodon einen gequälten Schrei aus. Die drehende Decke hatte ihn am Kopf erwischt. Echsi sprang aus dem Bart hinaus und verkroch sich zwischen seinen Beinen.
    In diesem Moment drang ein Gong aus dem Inneren des Murmelspieles, als wäre die Eisenkugel in der Tiefe auf eine Metallplatte gefallen. Es ruckte unter ihren Füßen. Rund um sie herum schob sich ein Kreis aus weißen Säulen aus dem Boden. Die Säulen wanderten zügig nach oben und erreichten die Decke. Jason hob den Kopf, gebannt, was nun passieren würde.
    Kurz drehte sich die Decke noch auf den Säulen weiter. Staub wirbelte herab, ein kreischendes Geräusch ertönte. Dann trennte sich mit einem lauten Krach in der Mitte ein kreisrundes Felsstück aus der Decke und hob sich mit den emporsteigenden Säulen nach oben.
    Die Abwärtsbewegung der Decke über den Gefährten war damit gestoppt. Sie waren gerettet! Doch Jason blieb unsicher. Wie würde das hier enden?
    Die Säulen hoben die Decke weiterhin an. Gleichzeitig bewegte sich auch der Boden unter ihren Füßen nach oben. Sie fuhren wie in einem Fahrstuhl einen Schacht aus weißem Fels hinauf. Es ratterte und krachte bei ihrem Aufstieg durch das Erdreich. Ein Geruch von Feuerstein trat in Jasons Nase, die Reibungskräfte um ihn herum erzeugten große Hitze.
    Da traf ihn ein blendender Sonnenstrahl. Der Säulenfahrstuhl schob sich aus der Erde und beendete seinen Auftrieb auf Höhe des umliegenden Bodens. Der Staub wurde vom Wind davongetragen. Jason wollte erneut jubilieren, doch dann sah er blinzelnd die dunklen Schatten um sich herum.
    Sie waren in der Ringstätte aufgetaucht. Dem heiligsten Heiligtum der Ingadi. Raskalnar! Gut ein Dutzend von ihnen umringte sie und starrte erstaunt auf sie herab. Nickala und Callum fassten sich bei den Händen.
     

Visayavati va pravrttir utpanna manasah sthiti-nibandhani
Festigkeit des Geistes wird leicht begründet, wenn wir über Objekte oder Eindrücke meditieren.
Patanjali, Yoga-Sutren, Teil 1, Sutre 35

6.4    Die Ingadi
    Die Gefährten blickten in einen Ring aus auf sie gerichteten Pfeilen.
    „Macht Platz. Lasst mich die Menschen sehen“, erklang eine männliche Ingadistimme.
    Jason sah, wie sich in dem Kreis aus Ingadi eine Lücke öffnete. Rhodon hatte sich bereits vor Jason platziert und sein Schwert gezogen. Doch noch hielt er es hinter dem Rücken.
    Ein dunkelroter Ingadi mit schwarzer Tunika trat durch die Öffnung und baute sich vor den Menschen auf. Jason schaute an ihm hoch und nahm eine Geruchsmischung aus Zedernholz, feuchtem Sand und rauchiger Luft wahr. Der Ingadi hatte als Einziger in der Versammlung einen bodenlangen, roten Umhang auf dem Rücken. Silberne Streifen zierten seine Schultern. Die langen schwarzen Haare wurden von einem blauschwarzen ledernen Stirnband gehalten. Er trug unterarmlange Handschuhe, die auf der einen Seite einen Freischlitz für die Flügel ließen und auf der gegenüberliegenden Seite mit jeweils drei Zacken verziert waren.
    Mit zorniger Stimme fragte er: „Was hat das alles zu bedeuten? Wieso senkte sich der Boden in unserem heiligsten
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