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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)
Autoren: Peter Bödeker
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blickte auf die hügelige Landschaft. Es würde anstrengend werden, seinem Schutzbefohlenen über die sandigen Wege mit dem Fahrrad zu folgen.
    ***
    Aran schaute nach oben. Bald wäre Mittagszeit. Er ertappte sich zum wiederholten Male dabei, die zweite Sonne am Himmel zu suchen. Sein Rücken bereitete ihm immer noch Schmerzen. Gequält dachte er an die bevorstehende Rückfahrt nach Kasachstan. Dort lag das Sternentor, welches die Nordländer benutzten. Kopfschüttelnd ließ er sich an dem Stamm der Pinie nieder und holte eine mit Rubinen verzierte Flasche aus der Innentasche seines Mantels. Er nahm einen Schluck und schüttelte prüfend den Restinhalt. Unser Goldwasser geht zur Neige. Wir müssen nach dem Sieg über die Südlande darauf achten, den Torstein in unsere Hände zu bekommen. Er steckte die Flasche zurück in die Manteltasche und verschloss diese sorgfältig mit drei Knöpfen. „Schon besser“, brummte er und lehnte seinen Kopf gegen die Rinde. 
    Mit seinem Schwert zog er Muster in den Sand vor ihm. Seine Gedanken schweiften zu dem Tag, als Kaiser Mandratan ihn auf diese Mission geschickt hatte.
    Fast wäre ich zu spät gekommen ... Mandratan dan Wadust hatte alle Besprechungen mit seinen Heeresführern abgesagt und die Fürsten der Nordlande im Thronsaal versammeln lassen. Der Grund war die Meldung des Schulspions gewesen, dass in Sapienta eine alte Prophezeiung gefunden worden war, in der das „Gefäß des Lichts“ erwähnt wurde. Keiner wusste, was es damit auf sich hatte.
    Aran war verspätet zu der Versammlung gestoßen. Er eilte leise zu seinem Platz an der rechten Stirnseite. Über ihm erstreckte sich die gewaltige Glaskuppel des Thronsaales. Heller Sonnenschein ließ die Tharidiumkristalle im Marmorboden aufblinken. Kurz fiel sein Blick auf die im Bau befindliche Statue von Mansil, dem Begnadeten, dem Mann, der die Nordlande auf den rechten Pfad geführt hatte. Er legte für einen Moment die Hand auf sein Herz. Schon jetzt waren die Ausmaße des Denkmals beeindruckend. Es würde nach der Fertigstellung diese Burg weit überragen und als ein Symbol der Stärke ihres Glaubens jeden Besucher der Hauptstadt Mauredon Ehrfurcht abringen. Die Statue schaute in Richtung Meer, zu der Stelle, an der Mansil vor gut 100 Jahren seine letzte Reise über das Meer angetreten hatte. Er herrschte nun in Paraduja - dem gesegneten Ort, Ziel aller Anhänger der Lehren des Mansils. Der einzige Gott Gramon hatte Mansil die Macht verliehen, darüber zu bestimmen, wer in Paraduja eingelassen wurde und wer nicht. So stand es geschrieben.
    Mandratan weilte an der Glaskuppel und blickte zur Statue. Seine Lippen murmelten Unverständliches, aber Aran wusste genau, was sein Kaiser zu Mansil sprach. Mandratan betete für sein Zusammenleben mit dem Begnadeten in Paraduja und er sah sich als Erster an der Seite des Herrschers von Paraduja. Aran rechnete ihm dafür gute Chancen aus, schließlich hatte Mandratan die Provinzen der Nordlande geeint und würde sie bald gegen die Südlande führen. Der erste Versuch, die Südlande zu überrennen, war vor gut zehn Jahren gescheitert. Doch der demnächst folgende zweite Angriff wurde viel besser vorbereitet. Sollten sie siegreich sein - und davon ging Aran fest aus - würde Mandratan der erste Platz an Mansils Seite in Paraduja sicher sein. Denn die Gebote ihres Gottes Gramon, überliefert in den Texten von Mansil, forderten die Stärke hier in dieser Welt - und wer könnte stärker sein als der zukünftige Herrscher von ganz Tandoran. Aran genoss das Gefühl, unter der Obhut seines geliebten Kaisers zu stehen. Er war sich sicher: Auch ihm würde der Platz in Paraduja nicht verwehrt werden.
    Leider hatten sich die Kriegsvorbereitungen in den letzten Jahren verzögert. Die Pflanzen in den Nordländern wuchsen immer kümmerlicher, manche Ernte fiel komplett aus. Viele Soldaten mussten zur Gewinnung neuen Ackerlandes abgezogen werden und das Volk wurde unruhig. Mandratan ließ wieder Spiele organisieren, um seine Untertanen bei Laune zu halten. Es wurde wirklich Zeit, dass der Krieg begann und sie Zugriff zu den fruchtbaren Feldern der Südländer erhielten. Diese Prophezeiung kam daher zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Aran war gespannt, wie sein Kaiser mit dieser potenziellen Gefahr umgehen würde.
    Der Kaiser schritt zu seinem Thron aus dem Holz des seltenen Sodanbaumes und setzte sich. Neben ihm spielte seine jüngste Tochter Dophine mit kleinen Bauklötzen. Umrahmt wurde der
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