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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)
Autoren: Peter Bödeker
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Mansils arbeitete, mit brillantem Verstand gesegnet und einer der wenigen, der über die Fähigkeit zur Beherrschung des Wassers verfügt. Er war zu feige, bei Nickala den ersten Schritt zu tun.
    Dabei schien auch sie ihn zu mögen. Er wähnte sich bereits auf der Erfolgsspur zu ihrem Herzen. Falsch gedacht. Und nun war es zu spät. Vor Enttäuschung schlug er mit der Faust gegen die steinharte Rinde der Buche.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht setzte er das Fernglas abermals an die Augen. Jason hatte sich von dem Pferd gelöst und Futter in die Tröge der Boxen gefüllt. Nun legte er frisches Heu dazu und verteilte Wassereimer an die Tiere. Nach diesen Arbeiten ergriff er eine Forke, ließ sie locker durch die Luft sausen und stach neben den fressenden Pferden auf unsichtbare Gegner ein. Einige Minuten lang blockte Jason imaginäre Schläge ab, stieß vor, wirbelte von einem Ende des sonnendurchfluteten Ganges zum anderen. Callum war fasziniert von der Eleganz der Bewegungen und vergaß dabei völlig seine Umgebung.
    Erst im letzten Moment hörte er den silbernen Mercedes, der in die Einfahrt des Gestüts einbog. Blitzartig zog er sich in die Deckung der Zweige zurück und versuchte zu erkennen, wer in dem Wagen saß. Nein, es war nicht der Dicke von vorhin, sondern ein grauhaariger Herr mit grüner Jägerweste. Jason begrüßte den Mann und sprach kurz mit ihm. Der Ältere schien ihm Anweisungen zu geben, wies auf einen Stapel Stroh und zeigte hin und wieder auf ein Tier. Jason nickte und ging zurück in den Stall.
    Nachdem er drei Boxen ausgemistet und mehrere Pferde auf eine Wiese geführt hatte, holte Jason den schwarzen Hengst von vorhin aus seinem Stall. Der Rappen verharrte völlig unbewegt, als Jason ihn aufsattelte. Nach der Verzurrung der Sattelgurte begab sich Jason nach vorn und der Hengst legte seinen Kopf gegen Jasons Brust. Kurz standen sich beide wieder unbeweglich gegenüber, dann schwang sich Jason in den Sattel und ritt aus der Stallung. Er lenkte sein Pferd über einen Reitplatz, übersprang einen Zaun, galoppierte auf eine Hügelkuppe und war verschwunden.
    Callum blieb nichts anderes übrig als zu warten. Nervös schaute er die Straße zurück. Noch immer kein Anzeichen von dem Dicken. Doch das beruhigte ihn nicht. Mandratan hatte seine Fühler nach Jason ausgestreckt, davon war Callum jetzt fest überzeugt. Und damit konnte wohl auch Aran del Mark nicht weit sein. Dieser war die rechte Hand des dunklen Kaisers und führte die brenzligen Aufträge für ihn aus.
    Mit Schaudern erinnerte sich Callum an den Überfall auf die Schule in Sapienta. Aran gelang es damals, rund ein Dutzend Flaschen mit Goldwasser zu stehlen. Keiner der Wachen hatte ihm etwas entgegenzusetzen gehabt. Bärentöter nannten sie daraufhin sein Schwert, die meisten Wachen hatten beim ersten Schlag von Aran ihr eigenes Schwert in hohem Bogen verloren. Fast hätte Callum, der nur zufällig hinzukam, gegen den Hünen kämpfen müssen, aber sein Schutzschild aus Limar hatte dem Angriff standgehalten bis Aran fliehen musste. Seitdem wurden die Flaschen mit Goldwasser unter Verschluss aufbewahrt. Und der Torstein durfte nur in seltenen Ausnahmefällen mit zur Erde genommen werden. Ausnahmefälle wie dieser.
    Callum griff besorgt nach dem roten Diamanten an der Kette um seinen Hals. Es gab nur dieses eine Exemplar des Torsteines auf Tandoran. Mit diesem Stein wurde das Goldwasser hergestellt. Dieses Getränk brauchten sie zum einen, um als Tandorianer auf der Erde zu überleben. Und zum anderen, damit Erdbewohner eine Zeit lang auf Tandoran atmen konnten. Meister Diestelbart aus dem Lichtrat vermutete, dass der Torstein von den Erbauern des Sternentores geschaffen wurde. Aber niemand wusste es genau. Allando zeigte großes Vertrauen in Callum, als er ihm diesen so wichtigen Stein anvertraut hatte.
    Nach dem Überfall auf die Goldwasservorräte hatten sie Erkundigungen über den hünenhaften Angreifer angestellt. Der dunkle Kaiser beratschlagte sich eng mit Aran und verschaffte ihm eine Sonderstellung in seinem Heer. Von den übrigen Soldaten war er aufgrund seiner übermenschlichen Körperkräfte gefürchtet, die er gerne in Ringkämpfen unter Beweis stellte. Aber das war es nicht, weswegen der dunkle Kaiser ihm vertraute. Aran del Mark zeigte eine gerissene Schläue bei den Aufgaben, die man ihm übertrug. Und er war Mandratan geradezu hörig.
    Callum ließ sich auf dem dicken Buchenast nieder, lehnte sich gegen den Stamm und wühlte
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