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Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition)

Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition)

Titel: Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition)
Autoren: Claire Gavilan
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würde. Ihr war sonderbar zumute, irgendwie fühlte sie sich erfüllt von einer tiefen Traurigkeit, dachte sie und lauschte tiefer in sich hinein. Nein, bemerkte sie dann. Es fühlte sich eher an, als sei ihr etwas gestohlen worden, etwas, das tief in ihrem Herzen gesessen und sie bis jetzt mit Zuversicht und Kraft erfüllt hatte. Sie war sich bisher überhaupt nicht bewusst gewesen, dass sie dieses Etwas besessen hatte, aber jetzt, wo es fehlte, vermisste sie es schmerzlich. Es kam ihr vor, als sei plötzlich alles Helle aus ihr herausgesogen worden.
    Um sich nicht in dem Gefühl von Verzweiflung zu verlieren, das sie packen wollte, richtete sie den Blick auf Alan. Er war schwer atmend neben ihr in die Kissen gesunken, und jetzt strich sie ihm mit den Fingernägeln quer über die Rippen bis hinunter zur Hüfte.
    Ein verträumtes, zufriedenes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Sie sah zu, wie er sich erhob und seine Jeans überstreifte. Wie sie es liebte, ihn so zu sehen – ganz ruhig, ganz erfüllt! Ganz ohne Angst oder Leid in seinen schönen Augen. Sein Anblick gab ihr ein wenig von dem zurück, was sie eben noch verloren geglaubt hatte.
    Doch noch während sie all das dachte, glomm ein winziger, blau leuchtender Funke in seinen Pupillen auf. Er zuckte zusammen. Langsam richtete er sich auf und schloss die Gürtelschnalle, während das Leuchten in seinen Augen stärker wurde. Es zog sich aus seinen Augenwinkeln, zeichnete das vertraut-verhasste Keltenmuster auf seine Haut.
    Roses Körper war noch weich und nachgiebig, aber trotzdem schaffte sie es, von Alan fortzukriechen, hin zur Bettkante.
    Ein hämisches Kichern erfüllte den Raum. Roses Kopf ruckte herum. In der Ecke neben der Tür stand Branwen. So wie Alans Augen blau leuchteten, glommen ihre bernsteingelb. Es war ein finsteres Flackern, das von ihrem Blick ausging.
    Rose fühlte sich wie mit glühenden Eisen gefoltert. Ein leises Wimmern drang aus ihrem Mund. Und im nächsten Moment schlug die Panik über ihr zusammen. Ein einziger Gedanke kreischte in ihrem Kopf: Bring dich in Sicherheit! Sie robbte weiter, bis sie über die Kante des Bettes fiel und hart auf den Dielen landete. Sie raffte das Laken an sich, bedeckte damit ihre Blöße.
    Branwen lachte schallend über diesen Anflug von Scham. „Er hat dich schon oft nackt gesehen, wenn er dich getötet hat“, kicherte sie. „Warum jetzt so prüde?“
    Alan stand da, leicht geduckt wie ein Raubtier, das auf den Befehl zum Angriff wartete. Provozierend langsam schritt Branwen durch den Raum auf ihn zu. „Sieh mich an!“, befahl sie.
    Er gehorchte. Das Muster auf seinem Gesicht leuchtete so grell, dass es Schatten an die Wand warf.
    Branwen wandte den Kopf, sodass sie Rose ansehen konnte. „Ich hätte nicht übel Lust ...“, murmelte sie, ließ aber offen, worauf sie Lust hatte. Stattdessen packte sie Alans Gesicht und presste ihre Lippen auf die seinen. So hart küsste sie ihn, dass Rose Alans gesamten Körper erschaudern sehen konnte. Sie wusste nicht, ob vor Schmerz oder vor Verlangen.
    Langsam, einen Fuß vor den anderen setzend, tastete sie sich in Richtung Tür.
    „So ist es gut, mein Geliebter!“ Branwens Stimme war heiser, als sie endlich von Alan abließ. Einige Sekunden lang stand sie ihm ganz dicht gegenüber und sah ihm in die Augen, und dann, als habe Branwen ihm einen stummen Befehl gegeben, stürzte er sich auf sie. Er packte sie, küsste nun sie mit einer Heftigkeit, die Roses Herz eng machte. Er drängte Branwen rückwärts, bis sie mit den Kniekehlen gegen das Bett stieß. Rose musste mit ansehen, wie er Branwen auf das Bett warf, wie er sich über sie beugte, die Arme rechts und links von ihrem Kopf aufgestützt, und sie dabei mit wilden, gierigen Küssen bedeckte.
    „Halt!“, befahl Branwen, als seine Hände begannen, ihre Oberschenkel hinaufzuwandern.
    Wieder erstarrte er.
    Branwen näherte ihren Mund seinem Ohr. Ganz leise flüsterte sie ihm etwas zu, doch Rose konnte es trotzdem verstehen: „Jetzt tu deine Pflicht, mein Krieger! Dann gebe ich dir, was du begehrst!“
    Wie ferngesteuert drehte Alan den Kopf, bis er Rose ansah. Das Leuchten in seinen Augen wirkte grausam.
    Rose warf sich vorwärts. Ihre Finger tasteten nach der Türklinke, fanden sie. Sie riss die Tür auf, rannte auf den Flur hinaus.
    Alan war hinter ihr. Und er war schnell.
    Enora kam aus dem Wohnzimmer gestürzt. Doch Alan stieß sie beiseite und war an ihr vorbei, bevor sie sich recht versah, was
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