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010 - Die weiße Hexe

010 - Die weiße Hexe

Titel: 010 - Die weiße Hexe
Autoren: A.F.Morland
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Schatzsucher? In der heutigen Zeit? Gibt es nicht?
    Doch, die gibt es.
    Sie hießen Ian Ekenberry und Bruce Perkins. Zwei Träumer und Phantasten. Der eine groß, mit langem, blondem, strähnigem Haar, unsteten Augen und schmalem Gesicht. Der andere mittelgroß, leicht rundlich – ein Pykniker mit Bart. Sie glaubten noch daran, daß man Schätze finden kann. Man mußte ihrer Meinung nach nur beharrlich genug sein Ziel verfolgen.
    Aus diesem Grund hatten sie sich eine reichhaltige Ausrüstung gekauft und die Ruine Death Stone vor den Toren Londons aufgesucht.
    Perkins war nämlich ein uraltes Buch in die Hände gefallen, in dem über wertvolle Schätze geschrieben stand.
    Für ihn und Ekenberry sah das wie ein Wink des Schicksals aus.
    Sie wollten raus aus der zermürbenden Tretmühle des Alltags.
    Keiner der beiden konnte sich vorstellen, so weiterzuleben wie bisher. Sie wären gern ausgestiegen. Aber nicht als arme Schlucker, sondern mit viel Geld in den Taschen, um sich ein freies, unbeschwertes Leben leisten zu können.
    Ihre ganze Hoffnung hängten sie daran, auf Death Stone einen Schatz zu finden. Wie besessen gruben sie ein Loch neben dem anderen. Bald hielten sie sich nicht mehr an die ungenaue Skizze.
    Aber die Hoffnung blieb.
    Und was fanden sie?
    Den Schädel eines schwarzen Druiden!
    Dieser Totenkopf war für Menschen wertlos, aber wenn er in die Hände eines Dämons gelangte, verlieh er diesem eine gefährliche Macht.
    Zwei Dämonensippen wollten den Schädel des schwarzen Druiden in ihren Besitz bringen. Ihre Anführer – Mort Montero und Zapor Xant – kämpften mit letztem Einsatz darum, und Zapor Xant entschied die Auseinandersetzung für sich. Er vernichtete Mort Montero mit Hilfe des Druidenschädels.
    Und Ian Ekenberry und Bruce Perkins wären dabei beinahe zwischen die Mühlsteine geraten.
    Sie hätten ihr Leben verloren, wenn nicht Tony Ballard, der Dämonenhasser, eingegriffen hätte. Gemeinsam mit seinem Wiener Freund Vladek Rodensky gelang es dem Privatdetektiv, mit dem gefährlichen Spuk aufzuräumen. Zapor Xant verlor sein schwarzes Leben, und der Schädel des schwarzen Druiden wurde zerstört.
    Damit war Death Stone entschärft.
    Als Ekenberry und Perkins das hörten, vergaßen sie ihre Absicht, unverrichteterdinge wieder nach Hause zu fahren. Sie entschieden sich fürs Bleiben. Jetzt wollten sie den Schatz erst recht finden.
    Täglich gruben sie zwölf Stunden.
    Ganz Death Stone gruben sie um.
    Eine Woche lang schufteten sie mit zäher Verbissenheit. Aber ohne Erfolg. Erste Zweifel stellten sich ein. Bei beiden Männern war eine leichte Entmutigung festzustellen. Das alte Buch schien nichts wert zu sein. Die Berichte über vergrabene oder versunkene Schätze schien sich der Autor aus den Fingern gesogen zu haben.
    Ian Ekenberry lehnte sich müde an eine Wand aus unregelmäßigen Steinen. Er schwitzte, war schmutzig und hatte Schwielen an den Händen. So schwer wie in den letzten sieben Tagen hatte er noch nie in seinem Leben gearbeitet. Sollte wirklich alles für die Katz gewesen sein?
    Ekenberry schüttelte entmutigt den Kopf. »Ich weiß nicht, ob es noch einen Sinn hat, weiterzugraben, Bruce.«
    Perkins legte den Spaten beiseite. »Du willst aufgeben?«
    »Das Buch ist nur für eines gut: zum Einheizen«, brummte Ekenberry. »Es gibt keinen Schatz auf Death Stone. Wir hätten ihn längst finden müssen, wenn er hier irgendwo wäre.«
    Perkins lehnte sich neben seinen Freund an das Mauerfragment.
    »Die ganze Schufterei umsonst.«
    »Das war unser Risiko.«
    »Kein Reichtum. Das heißt, wir müssen an unsere verhaßten Plätze zurückkehren und ein Leben fortsetzen, das uns ankotzt.«
    »Wir werden eine andere Möglichkeit finden, auszusteigen, Bruce. Laß den Kopf nicht hängen. Noch ist nicht aller Tage Abend. Wir sind jung. Vielleicht hat das Schicksal noch Großes mit uns vor. Ich bin sicher, daß uns das Glück eines Tages doch hold sein wird. Man muß nur fest daran glauben.«
    Perkins nahm das in Leder gebundene Buch in die Hand. Grimmig blätterte er darin. »Alles Lügengeschichten!« knurrte er. »Ist wirklich nichts von alldem wahr, was in diesem Buch steht, Ian?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aus welchem Grund hätte der Autor das Buch dann überhaupt geschrieben? Um Leute wie uns an der Nase herumzuführen?«
    »Es ist ein sehr altes Buch«, sagte Ekenberry. »Vielleicht fiel es schon mal jemandem in die Hände. Es muß oft den Besitzer gewechselt haben.«
    Perkins
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