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Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein

Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein

Titel: Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein
Autoren: Josef Carl Grund
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geholt.
    Jetzt stand der Käfig mit Spatzi auf Hans-Heinrichs Nachtkästchen. Die Kinder saßen auf dem Bett, auf zwei Stühlen und teils auf dem Fußboden im Halbkreis darumherum.
    „Hör zu, Spatzi“, sagte Hans-Heinrich zum Kanarienvogel.
    Tiriliii, pfiff der Kanari, weil er Kinder — je mehr desto besser— gern mochte. Tirili, tiriliiiiiii!
    „Halt den Schnabel und hör zu!“ befahl Roswitha.
    Tirili — lilili — tiritiriliii!!!
    Die eingeladenen Jungen futterten Käsebrot mit Schlagsahne, tranken Kakao und guckten dämlich.
    Spatzi plusterte sich auf, um seinen berühmten Supertriller loszulassen.
    „Untersteh dich!“ fuhr Hans-Heinrich ihn an, und dem Kanari verschlug es die Stimme. Er zog den Kopf ein und schwieg.
    „Also dann, Spatzi“, fuhr Hans-Heinrich fort, „vertraue ich dir ein Geheimnis an, das ich Leuten nicht verraten darf. Dir sage ich es, weil du kein Leut bist. Die sechs Jungen da hören nicht zu, wenn ich mit dir spreche. Alles klar?“
    „Klar“, murmelten die sechs, kauten Käsebrot und spitzten die Ohren.
    Hans-Heinrich erzählte dem Kanarienvogel von Vater Sim, Mutter Sala und dem kleinen Bim; vom Besuch der Poltergeister im Hochhaus, von Roswithas Rettung, von Bims Holzbein und dem Versprechen, den Geistern eine Polterhütte zu errichten.
    „Was meinst du, Spatzi“, fragte er zum Schluß, „sollen wir die zweite Hütte aufstellen?“
    „Ja!“ riefen die sechs Jungen.
    „Und wirst du keinem Menschen etwas von den Poltergeistern erzählen, Spatzi?“ fragte Roswitha.
    „Wir erzählen nichts“, versprachen die sechs.
    „Ehrenwort, Spatzi?“ sagte Hans-Heinrich.
    „Ehrenwort!“ antwortete Willi Müller für alle.
    Hans-Heinrich fragte weiter: „Meinst du, Spatzi, daß Roswitha und ich uns mit den Kameraden morgen nachmittag um drei auf dem Pengplatz treffen könnten?“
    Die sechs Jungen tranken ihren Kakao aus und nickten.
    Hans-Heinrich fuhr fort: „Glaubst du, Spatzi, daß Willi Müller bestimmen wird, wer Bretter, Latten, Nägel und Werkzeug mitbringen soll?“
    „Mach ich“, sagte Willi und teilte sofort ein.
    Roswitha nickte dem Kanarienvogel zu. „Vielen Dank, Spatzi. Die große Beratung ist geschlossen.“
     
     
     

Der Mann im Zauberkasten
     
    Der Montag war ein verflixter Montag.
    Vater Sim, Mutter Sala und der kleine Bim waren seit fünf Uhr morgens unterwegs. Sie wollten ganz genau feststellen, was die Menschen in den vergangenen dreihundert Jahren auf der Erde verändert hatten.
    Mutter Sala hatte den Erkundungsflug vorgeschlagen. „Vielleicht entdecken wir einiges, was für unseren kleinen Bim nützlich sein könnte“, hatte sie gesagt.
    Vater Sim war einverstanden gewesen, weil er sich wegen der Polterei auf dem Schuttplatz schämte...
    Sie flogen über Städte und Dörfer, Wiesen und Felder, über Autobahnen, Flugplätze und Eisenbahnlinien. Sie flatterten unsichtbar durch Fabrikhallen und Werkstätten, durch Schulzimmer und Wohnungen, sahen, hörten und staunten. Je länger der Flug dauerte, desto mächtiger erschienen ihnen die Menschen und desto schwächer kamen sie selbst sich vor.
    Unheimlich schnell verrann die Zeit...
    Kurz nach siebzehn Uhr erlebten die Poltergeister eine Zauberei, die sie völlig durcheinanderbrachte.
    Sie waren durch zwei Schlüssellöcher in ein Haus und dann in ein Wohnzimmer geschlüpft. Darin saßen drei Kinder vor einem Kasten, der...
    „Geist Huber!“ stöhnten Mutter Sala und Vater Sim, und der kleine Bim riß die Gucklöcher sperrangelweit auf.
    Der Kasten war ein Gespensterkasten!

    Ein winziger kleiner Mensch sprang darin herum und wirbelte eine Menge Ringe durch die Luft, ohne daß ein einziger Ring zu Boden fiel. Dazu machte der Kasten auch noch Musik!
    Dann kam eine winzige Frau in den Kasten. Sie nahm dem kleinen Mann die Ringe weg und gab ihm Flaschen dafür. Auch diese schleuderte der Mann nacheinander in die Höhe und fing sie wieder auf. Es ging so schnell, daß die wirbelnden Flaschen einen Kreis zu bilden schienen.
    Die Poltergeister erlebten zum erstenmal das Fernsehen.
    Der kleine Mann im „Zauberkasten“ war ein Jongleur.
    „Hier sind die mächtigsten Geister am Werk, die ich je erlebt habe“, murmelte Vater Sim bedrückt. „Ob unsere Zeit auf der Erde zu Ende geht?“
    Mutter Sala seufzte. Sie hatte dasselbe gedacht.
    Und der kleine Bim war wieder einmal hellauf begeistert. „Ich möchte auch mit Ringen und Flaschen schmeißen und Musik dazu machen“, sagte er aufgeregt. „Meinst
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