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Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein

Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein

Titel: Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein
Autoren: Josef Carl Grund
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wir ihm, wie’s gemacht wird“, setzte Hans-Heinrich hinzu.
    Der kleine Bim war selig.
    Da gab auch Vater Sim seine Zustimmung.
    „Für Sie, Herr Sim, und für Sie, Frau Sala, bauen wir die Polterhütte“, versprach Hans-Heinrich, „damit Sie während der Trainingszeit keine Langeweile bekommen. Den Müller-Willi und die anderen kriegen wir schon wieder ran.“
    „Klar“, sagte Roswitha.
    „Okay“, sagten die Poltergeister.
     
     
     

Siebenhundertsiebenundsiebzig Purzelbäume
     
    Hans-Heinrich und Roswitha behielten recht. Willi Müller und die anderen fünf Jungen kamen zurück, obwohl Willi elf Kaugummi verwettet hatte.
    Ihnen zuliebe tanzte der kleine Bim mit dem Holzbein herum, und die Jungen staunten Bauklötze. Weil sie nicht mit Po begannen und nicht mit zweimal dreizehn und einem doppelten Freitag auf die Welt gekommen waren, sahen sie nur den schwebenden Besenstiel.

    Als sie jedoch in der Schule davon erzählten, glaubten die anderen ihnen kein Wort mehr. Die Pollinger-Geschwister und ihre Freunde galten als Spinner, Schwindler und Aufschneider...
    Im Hause Pollinger wurde bei den Mahlzeiten kein Wort mehr über Vater Sim, Mutter Sala und den kleinen Bim geredet. Vater Pollinger hatte sich jede weitere Debatte über die Poltergeister verbeten...
    Hans-Heinrich, Roswitha, Willi Müller und die anderen Jungen der Pollinger-Gruppe bauten die Polterhütte und brachten das Gerümpel vom Pengplatz darin unter.
    Schon nach drei Tagen konnten Mutter Sala und Vater Sim ihren „Arbeitsraum“ beziehen.
    Dann begann das Künstler-Training für den kleinen Bim. Hans-Heinrich und Roswitha nahmen es verteufelt ernst, und der kleine Poltergeist mußte sich mächtig anstrengen. Nicht so sehr mit Kraft, aber mit Geschick und Ausdauer. Auch das macht müde. Zur Geisterstunde war Bim fast jedesmal fix und fertig.
    Trotzdem waren alle zufrieden.
    Vater Sim und Mutter Sala deshalb, weil sie in ihrer Polterhütte nach Herzenslust herumtoben konnten, ohne daß die Maschinen der Menschen sie störten; der kleine Bim, weil ihm das Training Spaß machte und er von Tag zu Tag besser wurde; die Pollinger-Freunde, weil sie dem Bim-Training zweimal in der Woche zusehen durften.
    Von Tag zu Tag freute sich der kleine Bim immer mehr über sein Holzbein, denn das brauchte er zum Jonglieren. Hans-Heinrich und Roswitha warfen ihm Flaschen und Büchsen zu, die er mit dem Besenstiel auffing und nach oben kickte.
    Anfangs gab es Scherben, doch mit der Zeit wurde es immer besser. Mit dem Holzbein lernte Bim Flaschen und Büchsen bald genauso geschickt durch die Luft wirbeln wie der Menschenmann im Zauberkasten.
    „Du hast Talent“, lobten Hans-Heinrich und Roswitha immer häufiger, und der kleine Bim freute sich.
    Ja, und dann lernte er auch noch Musik machen.
    Hans-Heinrich hatte ihm einen Heulverstärker gebaut. Der bestand aus einem halben Fußball, an dem mit Draht ein Gießkannentrichter befestigt war. Den halben Fußball stülpte Hans-Heinrich dem kleinen Bim über den Kopf — so, daß das Trichterrohr genau vor dem Poltergeist-Mundloch lag.
    Da klappte es denn auch.
    Der kleine Bim jonglierte mit seinem Holzbein Büchsen und Flaschen im Kreise, schlug dazwischen den Takt gegen die Pengmauer und sang, heulte und jaulte durch den Gießkannentrichter, daß die Pollinger-Kinder, Mutter Sala und Vater Sim geradezu hingerissen waren.
    Es hatte knapp drei Monate gedauert.
    Und Vater Sim war jetzt stolz auf seinen Sohn, obzwar der kein Kraftprotz, sondern „nur“ ein Künstler war. „Ihr habt etwas Richtiges aus ihm gemacht“, sagte er zu Hans-Heinrich und Roswitha. „Deshalb dürft ihr euch etwas ganz Großes wünschen. So war es verabredet.“
    „Was wünscht ihr euch?“ fragte Mutter Sala.
    „Abenteuer“, antworteten die Pollinger-Kinder.
    „Okay“, sagten die Poltergeister.
    Und Vater Sim erklärte ihnen, wie sie zu diesen Abenteuern kommen konnten. „Ihr müßt ganz fest an das denken, was ihr erleben möchtet“, sagte er. „Dann müßt ihr die Augen schließen und unsere Namen flüstern: Simsalabim.“
    „Und wenn es euch zu gefährlich wird“, sagte Mutter Sala, „öffnet ihr die Augen wieder. Dann seid ihr zu Hause, und es kann euch nichts geschehen.“
    Und der kleine Bim bedankte sich ganz herzlich und meinte: „Vielleicht treffen wir uns mal auf dem Jupiter.“
     
    Ja, damit ist die Geschichte eigentlich zu Ende.
    Vater Sim, Mutter Sala und der kleine Bim verließen die ihnen unheimlich gewordene
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