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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut
Autoren: Jane Feather
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machen«, sagte Chastity. »Konnten wir sie diesen Monat bezahlen?«
    »Ja, schon. Ich musste zwar Mutters kleine Perlenohrgehänge versetzen, aber die können wir wieder auslösen, sobald wir die Spenden für wohltätige Zwecke von Lady Lucan und Lady Winthrop bekommen.«
    »Eine ungewöhnliche Idee von Con«, meinte Chastity. »Das Honorar für unseren Vermittlungsservice als Spende für verarmte alte Jungfern zu deklarieren.«
    »Sie ahnen ja nicht, dass sie - oder besser gesagt ihre Sprösslinge - unsere Vermittlung in Anspruch genommen haben«, rief Prudence ihr ins Gedächtnis und nahm sich noch vom Kohl. »Eine sehr nützliche Weise, um an unser Geld zu kommen. Wir sollten noch mehr Paare zu ihrem beiderseitigen Wohle zusammenführen.«
    Chastity konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. »Zu ihrem eigenen Wohle. Wie altruistisch das klingt, obwohl wir doch nur auf ihr Geld aus sind.« Sie nahm einen Schluck Wein und verzog das Gesicht. »Ein dünnes und alles andere als wohlschmeckendes Getränk.«
    »Ich weiß«, pflichtete Prudence mit wehmütigem Nicken bei. »Jenkins hat im hintersten Keller ein paar Flaschen Burgunder gefunden, die eindeutig steinalt sind. Wir dachten, wir sollten die trinken, die Mrs. Hudson nicht zum Kochen braucht.«
    »Vater darf nichts davon wissen.«
    Wieder nickte Prudence mit dem Kopf und trank einen Schluck. »Zum Essen ist er gar nicht so übel, aber ohne darf man ihn nicht trinken.«
    »Also... wann bekommen wir diese Spenden von La Lucan und La Winthrop?«
    »Sie haben versprochen, die Schecks bei unserem nächsten Besuchsnachmittag mitzubringen. Ich deutete an, je fünfzig Guineen wären angebracht«, gab Prudence befriedigt von sich.
    Chastity erstickte fast an einer Gabel Kartoffeln. »Je fünfzig Guineen! Das ist unverschämt, Prue!«
    »Auch Con war der Meinung, dass es zu viel ist, aber ich dachte mir, es wäre einen Versuch wert. Schließlich können die beiden es sich leisten«, erklärte ihre Schwester.
    »Im Dezember soll die Hochzeit sein - das größte und glanzvollste gesellschaftliche Ereignis des Jahres. Hester und David sind voneinander so in Anspruch genommen, dass einem Hören und Sehen vergeht. Und ihre Mütter sind selig. Wir haben allen einen großen Gefallen getan. Nicht zuletzt auch dir«, setzte sie lächelnd hinzu. »Wir haben immerhin David zu einer neuen Liebe verholfen.«
    »Er wurde als Verehrer langsam schon lästig«, gestand Chastity. »Ach übrigens... sind außer dem Schreiben der Anwaltskanzlei noch andere Briefe gekommen?«
    »Ein paar. Sie sind noch in meiner Tasche. Nach dem Essen können wir sie durchgehen.«
    »Was es wohl als Nachtisch gibt?«, sagte Chastity sinnend.
    »Apfelstreusel und Pudding, Miss Chas«, ließ Jenkins sich vernehmen, als er wie auf ein Stichwort hin im Salon erschien. »Mrs. Hudson lässt fragen, ob sie für den Besuchsnachmittag ihre Teekuchen machen soll.«
    »Ach ja, bitte«, sagte Prudence. »Je süßer der Tee, desto besser, da wir beim nächsten Mal ja Geld bekommen sollen.«
    »Sehr wohl, Miss Prue. Ich will es Mrs. Hudson ausrichten. Ich könnte mir denken, dass sie auch einen Schokoladenkuchen backt«, setzte Jenkins sachlich hinzu, als er abservierte. Die zweifelhaften Methoden der Duncan-Schwestern, Geld zu beschaffen, fanden durchaus seine Billigung.

2
    Gleich als er aufmachte, betraten die Schwestern den am Piccadilly gelegenen Bücherladen mit den Erkerfenstern und strebten schnurstracks der Lexikonabteilung im rückwärtigen Teil zu, wo sie sofort das Gesuchte fanden. »Es wäre angebracht, eine Leihbücherei aufzusuchen«, meinte Chastity gedämpft. »Ein Buchgeschäft so zu benutzen ist in meinen Augen Betrug. Es würde sich gehören, dass wir das letzte Who's Who kaufen.«
    »Gewiss«, stimmte Prudence ihr zu. »Aber die nötigen fünf Guineen haben wir nicht, und wir müssen ja nur einen Eintrag nachsehen.« Sie blätterte aufmerksam weiter. »Ach, da ist >M<.« Sie fuhr mit dem Finger die Zeilen hinunter. »Maburn... Maddingly... Malvern. Hier. >Sir Gideon Malvern. Kronanwalt. Mitglied des Middle Temple; Zulassung 1894; Ernennung zum Kronanwalt 1902; Schulen: Winchester, New College, Oxford...< Die Karriere war vorauszusehen.« Sie blickte auf. »Nun, mehr brauchen wir nicht.«
    »Steht sonst nichts da? Nichts Persönliches?«, fragte Chastity und spähte ihrer Schwester über die Schulter. »Ach, sieh doch. Hier steht, dass er geschieden ist. >Heirat mit Harriet Greenwood, Tochter von Lord
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