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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut
Autoren: Jane Feather
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erwiderte und ihr zur Tür folgte.
    Die Hand auf der Klinke drehte Chastity sich um. »Ich halte Gretna Green für eine schreckliche Idee, Prue.« Dann gingen die beiden hinaus.
    »Wenn wir ein Jahr warten könnten«, setzte Prudence an. »Nein, das möchte ich auch nicht. Wie schlicht...?«
    »So schlicht, wie du möchtest. Deine Familie, Sarah, du und ich.«
    »Hast du denn keine Familie?«
    »Meine Eltern sind tot, ich war das einzige Kind. Wenn du allerdings eine größere Feier möchtest, könnte ich von meiner Seite schon eine ansehnliche Schar zusammentrommeln, aber eigentlich muss nur Sarah dabei sein.«
    »Und Mary Winston?«
    »Ja«, stimmte er zu. »Mary auch.«
    »Dann sind wir uns ja einig.«
    Er nahm sie wieder in die Arme. »Liebling, manchmal werden wir uns bestimmt einig sein, sehr oft allerdings uneins.«
    »Ja«, hauchte sie an seinem Mund. »Es wird mir nicht schwer fallen, mir in Erinnerung zu rufen, dass ich dich nicht ausstehen kann.«
    Er strich mit den Lippen über ihre Wangen und hob den Kopf. »Ich besorge eine Sondergenehmigung. Wir können vor Ablauf einer Woche verheiratet sein.«
    »Ja. Bringen wir es hinter uns, ehe ich meine Absicht noch ändere.« Ihr Lächeln strafte ihre Worte Lügen.
    »Giftspritze«, beschuldigte er sie und kniff sie in die Nasenspitze. »Dann muss ich jetzt wohl mit deinem Vater reden.«
    Prudence verzog ihr Gesicht. »Er ist in der Bibliothek. Aber denk daran, dass er in den letzten zwei Tagen schon genug Erschütterungen erlebt hat. Er ist vielleicht nicht...« Sie zuckte mit den Schultern.
    »Ich übernehme deinen Vater und du Sarah«, sagte er.
    Prudence nickte nun ganz ernst. »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Im Moment ist sie ziemlich aus dem Gleichgewicht... nach dieser Sache mit Harriet.«
    »Ich verstehe.«
    Er nickte und fuhr sich durchs Haar. Dann küsste er Prudence rasch und ging hinaus.

Epilog
    »Chas, bist du fertig?« Constance steckte den Kopf durch den Türspalt. »Prue und Vater fahren in fünf Minuten los.«
    »Ja, ich bin fertig.« Chastity legte den Brief aus der Hand, den sie gerade las. »Ich habe nur die Post überflogen, die für den Kontaktservice gekommen ist.«
    »Ach?« Constance sah sie neugierig an. »Sehr merkwürdig... am Morgen von Prues Hochzeit.«
    »Nein, das ist gar nicht merkwürdig.« Chastity stand vom Stuhl vor der Frisierkommode auf. »Mutter sagte doch immer, eine vergeudete Minute wäre eine für immer verlorene Minute. Ich bin fertig und hatte eben noch eine Minute Zeit.«
    »Ja, natürlich«, sagte Constance verständnisvoll. »Du siehst reizend aus.«
    »Du aber auch«, erwiderte Chastity. »Und Prue sieht geradezu sensationell aus. Wir wollen bei ihr jetzt letzte Hand anlegen.« Constance ging mit einem Nicken davon, und Chastity folgte ihr, nachdem sie kurz gezögert und wieder nach dem Brief gegriffen hatte, um einen Blick auf die Unterschrift zu werfen.
    Dr. Douglas Farrell.
    Es hatte den Anschein, als sei der gute Doktor auf Brautschau. Auf der Suche nach einer Gehilfin, nach einer Frau, die bereit war, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen. Ob es wohl jener Dr. Farrell war, den sie bei Mrs. Beedle zufällig gesehen hatte?
    Eine Frage, die erst einmal warten musste. Sie griff nach ihrer Handtasche, warf einen Blick in den Spiegel, um zu sehen, ob ihr Hut gerade saß, und lief zu Prudences Zimmer.
    »Ich weiß nicht, ob ich diesen Schleier tragen soll«, erklärte Prudence gerade, als Chastity eintrat. »Er sieht mir gar zu sehr nach Braut aus. Ich schreite ja nicht zu den Klängen eines Hochzeitsmarsches zum Traualtar.«
    »Schlag ihn zurück«, schlug Constance vor. »Hebe ihn an und lege ihn um. So etwa... dann rahmt er dein Gesicht ein.«
    »Und eine Braut bist du ja nun«, warf Chastity ein. »Eine Hochzeit nach alter Tradition ist es zwar nicht, aber Braut und Bräutigam gibt es schließlich.«
    »Ich weiß. Aber ich wünschte trotzdem, wir wären nach Gretna Green gefahren«, sagte Prudence und drehte sich vor dem Spiegel um. An dem austernfarbenen Seidenkleid - aus einem Nachmittagskleid ihrer Mutter gefertigt - war nichts auszusetzen. Etwas Altes. Auch nicht an Constances rosa Schachtelhütchen - etwas Geborgtes - und an dem Diamantarmband, einem Geschenk von Gideon. Etwas Neues. Das galt auch für die Türkisohrgehänge, die ihr Vater ihr am Morgen überreicht hatte. Etwas Blaues.
    »Du hast das Sixpencestück vergessen«, mahnte Chastity und ließ eine blitzende Münze auf die Kommode
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