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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut
Autoren: Jane Feather
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in der Bibliothek eingesperrt und mich zum Teufel gewünscht, als ich zu erfahren versuchte, was passiert war. Da hielt ich es für besser, ihn allein zu lassen.«
    »Sehr klug, Jenkins.« Constance lächelte unmerklich. »Wir haben den Prozess gewonnen, doch um dies zu erreichen, musste Lord Duncan die Wahrheit erfahren.«
    »Ach«, sagte Jenkins, »das erklärt alles.« Mrs. Hudson nickte ernst.
    »Es wird nun einfacher sein, den Haushalt zu führen«, erklärte Prudence, »wenn wir nicht ständig den Schein wahren und improvisieren müssen.«
    Jenkins schüttelte den Kopf. »Ich wüsste nicht, wie das gehen sollte, Miss Prue. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Seine Lordschaft sich mit Resten und minderwertigem Wein begnügen wird.«
    »Nein«, stimmte Prudence zu. »Es ist unumgänglich, dass wir weiterhin irgendwie improvisieren, aber wenigstens ohne das Gefühl, ihn zu hintergehen.«
    »Ich glaube, wir müssen jetzt zu ihm«, sagte Chastity. »Länger können wir es nicht hinausschieben.«
    »Von Hinausschieben ist nicht die Rede«, ließ Lord Duncan sich von der Küchentür her vernehmen. »Dachte ich mir's doch, dass die Verschwörer hier sein würden.« Sein finsterer Blick traf die Anwesenden. »Tun Sie nicht so, als hätten Sie davon nichts gewusst, Jenkins, oder Sie, Mrs. Hudson.«
    »Vater, das hat mit den beiden nichts zu tun«, protestierte Prudence. »Du kannst uns nach Belieben beschuldigen, aber Jenkins und Mrs. Hudson haben nur versucht zu helfen und dir das Leben zu erleichtern.«
    Auf Lord Duncans Wangen machte sich ein mattes Rot breit. »Aus irgendeinem Grund hielt es mein Haushalt für notwendig, mich vor den Folgen meiner eigenen Torheit zu bewahren. Kein angenehmer Gedanke, wie ich finde.« Er machte auf dem Absatz kehrt. »Alles andere besprechen wir in der Bibliothek.«
    Seine Töchter wechselten Blicke und folgten ihm achselzuckend. »Es ist nicht nötig, dass ihr die Tür schließt«, sagte er, als sie die Bibliothek betraten. »Mir ist jetzt klar, dass ich in diesem Haus der Einzige bin, vor dem Geheimnisse gewahrt wurden.«
    Seine Töchter sagten dazu nichts.
    »Wie habt ihr Fitchley dazu gebracht, euch Einblick in meine Papiere zu gewähren?«, wollte er wissen.
    Prudence seufzte und gestand es ihm. »Mr. Fitchley trifft keine Schuld«, sagte sie am Ende.
    »Natürlich nicht. Dieser betrügerische...« Als er sich jäh abwandte, wirkte er plötzlich sehr alt. »Geht jetzt, alle. Ich kann im Moment niemandem ins Gesicht sehen.«
    Sie gingen und schlössen leise die Tür. »Kann er uns nicht ins Gesicht sehen oder sich selbst?«, murmelte Constance.
    Prudence starrte die geschlossene Tür an und sagte unvermittelt: »Nein, wir haben nicht so viel Schuld. Kommt.« Sie öffnete die Tür wieder und trat ein, gefolgt von ihren verblüfften Schwestern.
    »Ich sagte doch...«
    »Ja, Vater, wir haben es gehört. Aber vielleicht möchtest du dies hier verbrennen.« Sie öffnete ihre Handtasche und holte den Briefumschlag hervor. »Ich bezweifle sehr, dass der Earl of Barclay nach diesem Prozess noch darauf pochen wird.« Sie hielt ihm den Umschlag hin.
    Lord Duncan machte ihn auf und starrte die Pfandurkunde an, mit der er sein Haus preisgegeben hatte. »Dann besitzt Barclay keine Rechtsansprüche mehr?«, fragte er fast ungläubig.
    »Nein«, erwiderte Prudence. »Die besaß er nie. Da das Unternehmen keine rechtliche Grundlage hatte, kann es auch keine Besitzansprüche geltend machen. Verbrenne das Dokument, Vater. Jetzt.«
    Er sah die geeinte und entschlossene Front seiner Töchter an, die da nun vor ihm standen. Und er dachte an seine Frau und wie sehr ihr alle ähnelten. Wie sehr er sie vermisste, jede Minute seines Daseins! Und seinen Töchtern, der lebendigen Verkörperung ihrer Mutter, fehlte sie ebenso, wenn auch auf andere Weise.
    Er zerriss das Papier mit Bedacht in zwei Teile, ehe er sich umdrehte und es ins Feuer warf. Dann stand er da und sah zu, wie es sich krümmte, aufflammte und zu Asche zerfiel.
    Auch als er hörte, wie die Tür hinter ihm geschlossen wurde, wandte er den Blick nicht ab und starrte im vollen Bewusstsein seines Kummers ins Feuer.

20
    »Prue, bist du sicher, dass es dir nichts ausmacht, Gideon allein zu treffen?«, fragte Chastity am nächsten Morgen, als sie auf Zehenspitzen vor dem hoch aufgehängten Hallenspiegel stand, um ihre Hutkrempe zurechtzurücken.
    »Natürlich macht es mir nichts«, gab ihre Schwester obenhin zurück und strich die
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