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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut
Autoren: Jane Feather
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scharfsichtig feststellte. Sie hatte gar nicht gut ausgesehen und war sichtlich bekümmert gewesen. In Anbetracht der Umstände nicht verwunderlich. Während sie im Zeugenstand den Fragen standhielt, hatte sie um ihre Einkommensquelle und um noch viel mehr bangen müssen. Verständlich, dass sie für Herzensdinge nicht den Kopf frei hatte.
    Seufzend drückt er seine Zigarette aus. Er konnte sich nicht besinnen, jemals so viel Angst gehabt zu haben.
    »Du siehst aus, als täte dir ein Sherry gut, Prue«, meinte Constance, als sie im Privatsalon eines abgeschiedenen Hauses unweit von Piccadilly unter sich waren.
    »Hier gibt es buchstäblich alles«, sagte Chastity und drehte sich um, nachdem sie gesehen hatte, was auf dem Sideboard stand. »Da wäre auch Tee, wenn du den vorziehst, Sandwiches, Früchtekuchen... Käse... Gebäck... Sherry, Wein, sogar Kognak.«
    »Für Kognak ist es noch zu früh«, meinte Prudence. »Aber einem Glas Sherry wäre ich nicht abgeneigt.«
    »Du warst großartig, Prue«, sagte Constance, wobei sie Hut und Handschuhe auf einen Konsolentisch warf. »Ich weiß gar nicht, wie du den Akzent beibehalten konntest, ohne dass es sich wie eine Feydeau-Komödie angehört hat.«
    »Und ich dachte, es würde genau so klingen«, sagte Prudence und nahm das Sherryglas, das Chastity ihr reichte. »Gewisse französische Eigenheiten reizen mich unweigerlich zum Lachen.« Sie trank einen Schluck. »Aber nicht heute. Nie war mir weniger nach Lachen zumute.«
    »So ist es uns allen ergangen.« Constance schenkte sich einen Sherry ein. »Jetzt ist alles vorbei. Wir haben gewonnen. The Mayfair Lady und der Kontaktservice sind nicht mehr gefährdet. Und niemand hat uns erkannt.«
    »Außer Vater.«
    »Außer Vater«, musste sie zugeben.
    »Hier sind Spielkarten«, sagte Chastity. »Wollen wir Dreierbridge spielen? Wir müssen uns irgendwie die Zeit vertreiben, wenn wir nicht in einem wahren Sumpf der Verzweiflung versinken wollen.«
    Sie hatten zwei Stunden gespielt, als Thadeus sie holen kam. »Jetzt sind alle Presseleute fort«, informierte er sie.
    »Und Lord Duncan?«
    »Er war noch im Gerichtsgebäude, als ich Sie abholen ging«, erwiderte er. »Seitdem könnte er natürlich schon weg sein.«
    »Nein, er erwartet uns«, sagte Prudence und steckte die Karten in das silberne Etui. »Kommst du mit nach Hause, Con?«
    »Natürlich«, antwortete ihre ältere Schwester. »Ich werde euch doch nicht allein lassen, wenn es gilt, Vater gegenüberzutreten. Max wird inzwischen wissen, was bei Gericht gelaufen ist, und annehmen, dass ich bei euch bin.«
    »Der Wagen steht an der Hintertür«, informierte Thadeus sie. »Ich hielt es für günstig, den Vordereingang zu meiden, falls dort noch jemand auf der Lauer liegen sollte.«
    »Sie denken auch an alles, Thadeus.« Constance schenkte ihm ein Lächeln, das er mit einer Verbeugung quittierte.
    Auf der kurzen Fahrt zum Manchester Square schwiegen alle. »Wir nehmen auch hier die Hintertür«, erklärte Prudence, als sie auf den Platz einbogen. »Thadeus, sagen Sie dem Kutscher, dass er zum Remiseneingang fahren soll.«
    »Das habe ich bereits, Miss Duncan.«
    »Ja, natürlich«, murmelte Prudence.
    »Dies soll ich Ihnen von Sir Gideon geben, Miss Duncan.« Thadeus reichte ihr einen Briefumschlag, als sie ausstieg.
    »Ach, danke.« Sie sah den Umschlag erstaunt an. »Was ist das denn?«
    »Die Pfandurkunde für das Haus, Madam. Er dachte, Sie wüssten am besten, was damit zu geschehen hat.«
    Prudence steckte den Umschlag in ihre Handtasche. »Ja, das stimmt.«
    Sie betraten das Haus durch die Küche. »Ach du meine Güte!«, rief Mrs. Hudson aus, als sie in ihr Reich eindrangen. »Dieser Wirbel heute! Ständig ging die Türklingel, dauernd kamen Leute und stellten Fragen. Lord Duncan ist so übel gelaunt wie noch nie. Hat sich doch glatt in der Bibliothek eingeschlossen. Was soll das alles?«
    »Ich nehme an, es ist alles zu Ihren Gunsten ausgegangen, Miss Prue?« Jenkins erschien mit besorgter Miene in der Tür.
    »Ja... ja, Jenkins, so ist es«, erwiderte Prudence rasch. »Es tut mir Leid, dass wir nicht eher kommen konnten, doch Sir Gideon war der Meinung, wir sollten den Journalisten aus dem Weg gehen. Er befürchtete, die Presse würde uns bis hierher verfolgen, wenn sie nicht schon da sei, um Vater zu bedrängen.«
    »Ja, sie waren da«, sagte Jenkins grimmig. »Der Türklopfer kam nicht zur Ruhe, sodass ich mit der Polizei drohen musste. Seine Lordschaft hat sich
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