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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut
Autoren: Jane Feather
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Essen - um meine Solidarität zu bezeugen. Man kann doch diesen... diesen...«, er schwenkte verächtlich die Hand, »...gehässigen Mist... mehr ist es ja nicht. Also, man darf nicht zulassen, dass dieser Mist über ehrenhafte Männer obsiegt.« Er drückte seinen Töchtern einen väterlichen Kuss auf die Stirn und ging hinaus.
    »Ehrenhafte Männer«, wiederholte Prudence voller Verachtung und füllte ihr Glas aus der Karaffe nach. »Vater ist doch nicht blind oder dumm. Was hat Barclay bloß an sich, das ihn so fesselt?«
    »Ich glaube, es hängt damit zusammen, dass der Earl bei Mutters Tod anwesend war«, sagte Chastity ins Feuer starrend. »Vater war verzweifelt und wir ebenso. Verzweifelt und erschöpft, nachdem wir sie in den letzten Monaten gepflegt hatten.«
    Prudence nickte und verschränkte wie in einer unwillkürlichen Umarmung die Hände vor der Brust. Die letzten Tage ihrer Mutter waren qualvoll gewesen, und alles verfügbare Laudanum hatte ihre Pein nicht zu lindern vermocht. Ihr Mann, nicht imstande, die Leiden seiner Frau zu ertragen, hatte sich in seine Bibliothek zurückgezogen, wo ihm Lord Barclay Gesellschaft leistete, während Lord Duncans Töchter am Bett ihrer Mutter wachten. Für den Kummer ihres Vaters hatten sie keine
    Kraft mehr übrig - noch viele Monate lang nicht, eine Zeit, in der Lord Barclay zum Vertrauten des Vaters geworden war.
    Prudence ließ die Hände sinken und hob den Kopf. »Im Moment lässt sich das nicht ändern. Mal sehen, was wir über diesen Sir Gideon Malvern in Erfahrung bringen können.«
    »Wenn er zum Kronanwalt ernannt wurde, muss er absolute Spitze sein«, sagte Chastity. »Man bedenke - der jüngste Kronanwalt seit einem Jahrzehnt.«
    »Wir brauchen eine neue Ausgabe von Who's Who«, erklärte Prudence. »Zumindest eine, der wir entnehmen können, welcher Anwaltszunft er angehört. Das Exemplar in unserer Bibliothek ist längst überholt... vermutlich ist es erschienen, bevor er sein Studium beendet hatte. Morgen wollen wir zu Hatchard gehen und rasch unter >M< nachschlagen.«
    »Aber im Who's Who finden wir keine Adresse.«
    »Nein, aber wenn wir wissen, welcher Anwaltsvereinigung er angehört, können wir seine Kanzlei ausfindig machen. Sicher ist er so bedeutend und bekannt, dass er sein Büro irgendwo nicht weit vom Temple hat.«
    »Aber wir können ihn nicht einfach in seiner Kanzlei aufsuchen«, wandte Chastity ein. »Ich dachte, wir müssten den üblichen Weg beschreiten und erst Rechtskonsulenten ermächtigen, ihn mit dem Fall zu betrauen.«
    Prudence schüttelte den Kopf. »Wir haben nur eine Chance, ihn für unseren Fall zu gewinnen: wenn wir ihn praktisch überfallen... ihn überrumpeln. Lassen wir ihm nur einen Moment zum Überlegen, wird er uns auslachen und uns die Tür weisen.«
    »>Grausam sei, kühn und entschlossene, zitierte Chastity mit geballter Faust.
    »>Und spotte lachend Männermacht<«, fuhr ihre Schwester fort.
    »Wenn es nur das wäre«, sagte Chastity und erhob sich. »Gleich am Morgen wollen wir zu Hatchard gehen.« Sie streckte sich müde. »Ich bin hungrig, und es ist fast acht. Wollen wir uns jetzt unsere Fleischpastete einverleiben?«
    »Was Con jetzt wohl zum Dinner bekommen mag«, sagte Prudence sinnend, als sie mit ihrer Schwester die Treppe hinunterging.
    »Ziegenaugen«, gab Chastity prompt zurück. »Ein Gericht, das angeblich die Beduinen in der Sahara verzehren.«
    »Ach, ich kann mir Maxens Reaktion auf Ziegenaugen lebhaft vorstellen. Sie auch, Jenkins?« Prudence nahm in dem kleinen Speisezimmer Platz, das sie benutzten, wenn sie alleine waren.
    »Meines Wissens, Miss Prue, gelten Schafaugen als Delikatesse. Ich glaube, die Tiere werden im Ganzen gebraten. Das Fleisch soll sehr saftig sein.« Jenkins stand mit der dampfenden Pastete neben ihr.
    »Ich weiß nicht, ob in dem Fall zwischen Ziege und Schaf ein großer Unterschied besteht«, meinte Prudence und bediente sich. »Das duftet ja köstlich. Danke, Jenkins.«
    Er ging um den Tisch herum zu Chastity. »Mrs. Hudson hat die Kartoffeln mit geriebenem Käse bestreut. Einfach delikat, wie Sie gleich feststellen werden.«
    Chastity schnitt die knusprige Kruste durch, der Butler bot ihr Kohl in Butter an, ehe er die Weingläser füllte und sich unauffällig entfernte.
    »Es schmeckt wirklich sehr gut«, sagte Prudence, nachdem sie eine Gabel voll gekostet hatte.
    »Mrs. Hudson versteht es, aus dem wenigen, das ihr meist zur Verfügung steht, bemerkenswert gute Sachen zu
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