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Die Paniklüge: Panikattacken und Angstzustände in nur 10 Minuten ein für alle Mal loswerden (German Edition)

Die Paniklüge: Panikattacken und Angstzustände in nur 10 Minuten ein für alle Mal loswerden (German Edition)

Titel: Die Paniklüge: Panikattacken und Angstzustände in nur 10 Minuten ein für alle Mal loswerden (German Edition)
Autoren: Sebastian D. Kraemer
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bestimmten Lebensumstand hilflos ausgeliefert
zu sein, kann man nichts ändern. Angst und Panikattacken führen nicht selten
dazu, dass man wie gelähmt ist. Man wird von diesen Gefühlen beherrscht. Dabei
ist es ganz wichtig, aktiv zu werden.
    2005
wurde bei mir kreisrunder Haarausfall diagnostiziert. Ich verlor meine
komplette Körperbehaarung. Ein großer Schock! Man ist sich heute relativ
sicher, dass das eigene Immunsystem die Haarwurzeln angreift. Warum es zu diesem Fehlverhalten kommt, weiß man nicht. Viele
Menschen geben Stress bzw. der Psyche die Schuld, wobei ein Zusammenhang
zwischen Psyche und kreisrundem Haarausfall nach Aussagen meines Arztes nie
nachgewiesen werden konnte. „Es scheint zufällig zu sein.“ Das waren die Worte
meines Hautarztes.
    Was
macht man mit einer derartigen Aussage? Richtig, nichts! Man kann damit nichts
anfangen. Wenn kreisrunder Haarausfall zufällig ist, kann man nichts dagegen
tun. Auf der einen Seite ist das schwer zu akzeptieren, da man vollkommen
machtlos dagegen ist. Auf der anderen Seite ist das wesentlicher bequemer, denn
man muss nichts unternehmen, muss nicht aktiv werden, nichts verändern und
nichts hinterfragen.

 
    Ähnlich
verhält es sich mit einer psychischen Erkrankung, wenn man diese ebenfalls als
zufällig betrachtet. Das fällt nicht mehr ganz so leicht, denn so ganz wahllos
scheinen Panikattacken & Co. sich ihre Opfer nicht auszusuchen, oder? Ich
zumindest glaube daran nicht, habe nie daran geglaubt. Sonst hätte ich mich
keiner Psychotherapie unterzogen.
    Nehmen
wir einmal an, im Verlauf einer Psychotherapie, scheint man als eine der
Ursachen eine bestimmte Lebenssituation ausgemacht zu haben. Was nun? Viele
Menschen, mich eingeschlossen, neigen dazu, zu sagen: „Ja, aber ich kann daran
nichts ändern.“ In den meisten Fällen stimmt das aber nicht.
    Ein
Beispiel: Sie werden von Ihren Kollegen gemobbt, man macht sich über Sie
lustig, beschimpft Sie, Sie sind bei allem außen vor. Ihnen wird das Leben zur
Hölle gemacht. Das führte dazu, dass sich eine Angststörung manifestiert hat.
Schuld sind andere, Sie können schließlich nichts dafür, dass Ihre Kollegen so
blöd sind!
    Äußere
Umstände, hier in Form menschenverachtender Kollegen, werden für Ihre
psychischen Probleme verantwortlich gemacht und Sie können erst einmal nichts dagegen
tun, so scheint es. Das ist natürlich nur ein Beispiel. Ganz egal, welche
äußeren Umstände das sind: Sie haben erst einmal keinen Einfluss darauf. Sie
können Ihre Kollegen nicht so einfach ändern. Ich gebe Ihnen da vollkommen
Recht. Dennoch halte ich es für enorm wichtig, sich damit zu beschäftigen, WAS
Sie ändern können.
    Und
hier sind wir beim Thema Handlungsspielraum. Handlungsspielraum bedeutet nach
meiner eigenen Definition „aktiv seine Leben gestalten zu können“. In diesem
Zusammenhang ist es ganz wichtig, sich aus der Opferrolle heraus zu begeben.
    Machen
wir äußere Umstände für die Misere verantwortlich, auf die wir keinen Einfluss
haben, sind wir machtlos. Wir nehmen uns jeglichen Handlungsspielraum. Was aber
können wir verändern? Uns selbst!

 
    Kommen
wir noch einmal zurück zu unserem Beispiel. Hier haben Sie verschiedene
Möglichkeiten: Sie können das Gespräch mit Ihren Kollegen oder Ihren
Vorgesetzten suchen. Sie können den Betriebsrat einschalten, wenn es denn einen
gibt oder rechtliche Schritte in die Wege leiten. Es ist sicherlich besser,
aktiv zu werden, als gar nichts zu tun und in Passivität zu verharren.
Allerdings sind Sie auch hier wieder auf Außenstehende angewiesen: Auf das
Verständnis Ihrer Kollegen oder Ihrer Vorgesetzten, auf ein offenes Ohr beim
Betriebsrat oder einem Richter.
    Wäre
ein anderer Weg nicht wesentlich zielführender? Auf unser Beispiel bezogen,
könnten wir nach einem Weg suchen, um den Kollegen die Macht zu nehmen, uns zu
verletzen. Das Verhalten der Kollegen verletzt Sie. Auf diese Weise haben Ihre
Kollegen Macht über Sie. Soweit so gut oder so schlecht.
    Bedenken
Sie jedoch: Das Gefühl der Verletzung liegt in Ihnen, Sie „bestimmen“ darüber,
ob Sie sich verletzen lassen. Wie das mit Gefühlen nun einmal so ist, ist es
schwer bis unmöglich, diese zu beeinflussen. Wenn es Ihnen jedoch gelingt,
einzusehen, dass Ihre Kollegen keinen Einfluss auf Ihre Gefühle haben, sie Sie
nur verletzen können, wenn Sie es zulassen, dann entziehen Sie ihnen diese
Macht.
     
    Das
ist nur ein Beispiel dafür, wie man sich Handlungsspielraum schaffen
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