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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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Leben.
    »Ganz genau«, stimmte Ciaran meinem Gedanken zu. »Aber Lee sollte es wissen. Das zumindest. Er wird es für sich behalten und gleichzeitig wissen, weshalb ich dich allein sprechen wollte. Aber die Drachengeschichte lieber nicht. Kannst du deine Gedanken vor ihm verbergen?«
    Ich schluckte. Bislang hatte ich sämtliche Erinnerungen ausgeschaltet. Jetzt, nach diesem Gespräch, wurde es wieder real. Beängstigend real und nicht länger ignorierbar. »Ich weiß es nicht«, gestand ich leise. Aber ich versuche es, so gut ich kann , fügte ich in Gedanken hinzu.
    Er nickte bedächtig. »Danke.«
    Ein wenig unschlüssig stand ich in der Tür. Er sah so … verletzlich aus. Mit einem Mal ging mir auf, was für ein schweres Los er zu tragen hatte. Er hatte sich noch nie jemandem anvertrauen können. Eine Last, mit der er immer leben musste. Immer konnte bei einem Drachen und Elfen sehr lang werden.
    »Was ist, Felicity? Was denkst du?«
    Er hob den Blick und sah mich an. Er sah so verloren und unglücklich aus. Der taffe Ciaran, der immer so starke, überlegene Kerl, den bislang nichts und niemand hatte aus der Ruhe bringen können.
    Ich holte tief Luft und schlug einen übertrieben anklagenden Tonfall an. »Weißt du, Ciaran, wenn es um Fantasywesen ging, habe ich mir immer einen heißen, sexy Vampir gewünscht. So eine Art Edward Cullen oder einen Damon Salvatore. Und womit muss ich mich rumschlagen? Mit übergroßen Reptilien und arroganten Spitzohren.«
    Das zauberte ein Lächeln auf Ciarans Gesicht. »Sag nur, wir sind nicht sexy. Darf ich dich an dieses Spiel in meinem Unterricht erinnern?«
    Ich runzelte die Stirn. Darauf hatte Ciaran ganz schön empfindlich reagiert. Meine Freunde hatten mit mir gewettet: Jedes Mal, wenn er das Wort Folter gesagt hatte, hatte ich sexy rufen müssen. Ciaran hatte das nicht lustig gefunden. Im Gegenteil.
    »Du darfst. Ich dachte nur, ich dürfe damit nicht mehr anfangen«, gab ich zurück.
    Jetzt grinste er breit. »Schlagfertig wie eh und je. Entschuldige das mit der Entführung in Germanien. Ich mache es wieder gut.«
    Ich hob eine Braue und begutachtete meine Fingernägel. »Ich wüsste schon wie.«
    Er sah mich aufmerksam an. »Ich bin ganz Ohr.«
    »Nie wieder Nachsitzen! Und zu einem weiteren Tag in einer römischen Badeanstalt würde ich auch nicht Nein sagen.«

DER FLAMMENDE STEINKREIS

    Als ich Ciarans Haus verließ, saß Lee direkt gegenüber auf einem der Stühle eines Straßencafés. Erschrocken starrte ich ihn an. Ich hatte nach Hause wollen, um das ganze Gespräch in Ruhe verdauen zu können. Ich hatte nicht mit ihm gerechnet.
    Und mein erster Gedanke, als ich ihn ansah, war: Konnte ich Ciarans Verwandlung vor ihm verbergen?
    Lees Augen weiteten sich. Das konnte ich von hier aus sehen. Er hatte mir in die Augen gesehen und schon hatte ich Ciaran verraten. Über die Straße hinweg hatte er meine Gedanken lesen können.
    Verdammt, verdammt, verdammt.
    Ich drehte mich um und flüchtete in die U-Bahn-Station. Das Rattern und Röhren einer abfahrenden U-Bahn ließ mich zusammenzucken. Nie wieder würde ich diese Geräusche hören, ohne an schuppige Riesenechsen zu denken. Wahrscheinlich würde ich mich ab sofort immer fragen, ob es wirklich eine U-Bahn war, die die Geräusche verursachte, oder sich gerade ein Drache in einer angrenzenden Höhle verwandelte.
    »Fay!« Mich durchzuckte ein Stromschlag. Lee hielt mich am Arm fest. »Bitte, sag, dass das nicht wahr ist.«
    Es wäre auch zu schön gewesen, wenn er meinen Wunsch nach Privatsphäre respektiert hätte. »Was tust du hier? Wieso bist du mir gefolgt?«, fragte ich vorwurfsvoll.
    Er sah mich ein wenig irritiert an. »Weil es sich so seltsam anhörte, dass Ciaran dich sprechen wollte.«
    »Ich habe die letzten zwei Monate oft mit ihm allein gesprochen. Er hat mit mir Magie geübt«, sagte ich, nicht ohne Tadel.
    »Aber nicht während des Unterrichts«, konterte er. »Das ist jetzt alles nebensächlich. Was zum Teufel hat das mit Ciaran zu bedeuten?«
    Schnell wandte ich den Blick ab, weil ich schon wieder den sich verwandelten Drachen sah. Leider nicht schnell genug.
    Lee wurde bleich. »Dann ist es wahr?«, flüsterte er. »Ciaran?« Er wirkte, als müsse er sich setzen.
    »Was wirst du tun?«, fragte ich bang.
    »Ich muss das melden.«
    »NEIN!«
    Lee sah aus, als würde er sich am liebsten die Haare raufen. Wahrscheinlich hielt ihn nur jahrelange Kontrolle davor zurück. Denn sobald er seine dichte Mähne
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