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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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unter die Arme.«
    »In der Schule?!« Entsetzt dachte ich an den kleinen, fensterlosen Raum, der sein Lehrerbüro gewesen war.
    »Wenn es angefangen hätte, hätte ich dich zurückgeholt«, versuchte er mich zu beschwichtigen. Er sah mich durchdringend an. »Ich dachte, du hättest die Verwandlung bereits hinter dir und könntest dich beherrschen.«
    Ich schüttelte den Kopf. Er hatte tatsächlich versucht, mich in der Schule zwischen all den Schülern in einen Drachen zu verwandeln. Was, wenn es ihm gelungen wäre? Wenn ich mich nicht hätte beherrschen können? Mich schauderte und ich war heilfroh, dass es nicht funktioniert hatte.
    Wir schwiegen eine Weile und jeder trank sein Glas leer. Ab und an hörte ich die U-Bahn unterirdisch vorbeidonnern. Die Gläser klirrten jedes Mal leise.
    »Und der Tag im alten Rom? Hast du mich in die Diokletiansthermen geschleppt, damit ich mehr Zeit in der Hitze verbringe und mich eventuell dort verwandle?« Ich war maßlos enttäuscht. Das war einer der schönsten Tage gewesen, die ich je erlebt hatte. Und das alles nur als Mittel zum Zweck?
    Ciaran sah mich an und schüttelte energisch den Kopf.
    »Nein. Ehrlich. Das habe ich wirklich nur für dich getan.«
    Ich kniff die Augen skeptisch zusammen. Aber er schien es ehrlich zu meinen.
    »Hast du wirklich nicht …?«, fing Ciaran irgendwann wieder an.
    Ich hob fragend den Blick.
    »Auf deinem Rücken. Die Male. Darf ich es mir mal ansehen?«
    Ich zuckte unbeteiligt die Schultern, drehte mich um und hob mein Shirt. Ciaran trat hinter mich. Ich fühlte seine Finger leicht über meine Haut streifen.
    »Das ist …« Seine Stimme war ehrfürchtig und staunend.
    »Was?«, horchte ich auf. »Was ist da?«
    »Ungewöhnlich. Dort ist nichts. Nur zwei kleine Muttermale. Keine Spur von diesen Warzen. Erstaunlich. Äußerst seltsam. Trotzdem. Ich habe es gerochen.«
    Ciaran setzte sich wieder.
    Dafür erhob ich mich. Ein Blick auf die Wanduhr sagte mir, dass der Unterricht beendet war. »Ich gehe jetzt. Lee wird sich schon fragen, wo ich bleibe. Was soll ich ihm sagen? Er wird Fragen stellen, wenn du mich so vor aller Augen aus dem Unterricht holst.«
    Ciaran stand ebenfalls auf, ging zu der Anrichte an der Wand und entnahm einer Schublade etwas. Er reichte mir ein geknülltes Stück Stoff.
    »Gib ihm das. Ich habe es am Urquhardt Castle gefunden, als ich den Tod von Monahan untersuchen sollte. Ich habe es bislang geheim gehalten.«
    Ich schlug den Stoff auseinander. »Ist das eine Eierschale?« Ich betrachtete das Teil argwöhnisch. Es war schwer. Ungefähr so schwer wie eine Untertasse, aber nur so groß wie eine Visitenkarte. Die Innenseite fühlte sich extrem glatt und geschmeidig an, die Außenseite war grau bis bläulich mit den typischen winzigen Kerben, die Eierschalen haben. Nur daran und an den abgebrochenen Rändern hatte ich es erkannt.
    Ciaran nickte. »Das ist eine Eierschale. Aber von keinem bekannten Reptil oder Vogel. Es ist ein Teil eines Dracheneis.«
    Ich sah ihn ratlos an. »Aber sagtest du vorhin nicht, du wärst geboren worden?«
    »Das bin ich. Und genau das ist der Punkt. Wir sind Drachen kinder . Wir werden mit diesem Gen geboren wie ein normaler Mensch. Erst im letzten Drittel der Pubertät beginnt die Verwandlung von unserem Körper Besitz zu ergreifen. Selbst Fafnir hat sich ab einem gewissen Alter von einem Menschen in einen Drachen verwandelt. Und wir sind alle Nachkommen von Fafnir.«
    »Ich weiß. Das hat mir der Lindwurm in Fingal’s Cave erzählt. Den Namen des Lindwurms kenne ich übrigens. Er hieß Raik. Reggie Raik. Sagtest du nicht vorhin, ihr trefft euch immer anonym?«
    Ciaran schnaubte abfällig. »Hast du den Namen mal gegoogelt? Das ist ein Pseudonym. Raik bedeutet Rauch.«
    »Woher weißt du das?«, fragte ich verblüfft.
    »Das war der Name meines irischen Großvaters.«
    Oh. Na, dann würde er es wohl wissen. Ich starrte wieder auf die Schale in meiner Hand. »Was genau soll ich Lee nun sagen?«
    Ciaran seufzte. »Erklär ihm, ich hätte diese Schale jetzt erst gefunden. Tatsächlich stand dein Name darin.«
    Mein Name? Alarmiert betrachtete ich die Schale erneut von außen und innen. Ich konnte nichts erkennen.
    »Ich habe ihn weggewischt«, gestand Ciaran. »Lee kann das Stück Schale dem Kronrat überreichen. Du kannst ihm von dem Namen darin erzählen.«
    Ich atmete aus. Wenn der Kronrat meinen Namen mit einem weiteren Mord in Verbindung gebracht hätte, wäre ich vermutlich nicht mehr am
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