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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman
Autoren: Heyne
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auf den Gehwegen, verscheuchten die Gaffer und pflügten durch die Stände der fliegenden Händler. Manch einer prallte dabei jedoch mit dem Kopf gegen tief hängende Vordächer oder Stützbalken und flog aus dem Sattel.
    Trotz des Durcheinanders setzte eine große Zahl von Menschen die Verfolgung fort und schloss sogar zu den fliehenden Orks auf. Um die Ernsthaftigkeit
ihrer Absichten zu unterstreichen, ließen sie Pfeilsalven auf den Wagen los.
    Ein Bolzen verfehlte Coillas Kopf um Haaresbreite und zischte knapp über Haskeers Schulter hinweg. Er fluchte laut und gab den dampfenden Pferden die Peitsche. Ein weiterer Pfeil bohrte sich dicht vor Wheams Fuß ins Holz. Der Bursche erstarrte vor Schreck und konnte den Blick nicht mehr von dem Geschoss wenden. Dallog zerrte ihn herunter und hielt ihn fest. Die Pfeile flogen über sie hinweg oder blieben in der hinteren Ladeklappe stecken.
    »Verdammt auch«, knurrte Coilla. Sie hob den Bogen und schoss zurück.
    Brelan, der Einzige außer ihr, der mit einem Bogen bewaffnet war, folgte ihrem Beispiel. Das Fuhrwerk bebte und schleuderte so sehr, dass ihre ersten Schüsse fehlgingen. Schließlich hatte Coilla Erfolg und setzte einem der vorderen Menschen einen Pfeil in die Brust. Die Wucht des Aufpralls warf ihn aus dem Sattel, und im Sturz behinderte er die folgenden Reiter, von denen ebenfalls einige zu Boden gingen. Die anderen ließen sich jedoch nicht beirren.
    Auch der Hagel der einschlagenden Pfeile wollte nicht enden. Der einzige Trost war, dass die Menschen nicht gut zielen konnten, während sie ritten. Die Pfeile flogen hoch über ihnen oder links und rechts vorbei, einige waren zu kurz gezielt und brachten die Gaffer in Gefahr.
    Die Schüsse der Orks waren nicht viel genauer als die der Menschen, doch so hatten sie wenigstens etwas
zu tun. Vorn im Wagen kauerten Stryke und Haskeer und versuchten, den gefährlichen Pfeilen eine möglichst geringe Fläche zu bieten.
    »Verdammt!«, rief Brelan schließlich. »Ich habe keine Munition mehr.«
    Coilla schickte den letzten Pfeil auf die Reise. »Ich auch nicht«, sagte sie.
    Dann mussten sie sich rasch ducken, weil wieder ein Schwarm Pfeile geflogen kam.
    »Versuch mal das hier.« Er schob ihr eine dicke Seilrolle hinüber.
    Coilla holte aus und schleuderte mit Schwung das Seil den Verfolgern entgegen, als wolle sie ein schweres Fischernetz auswerfen. Wie eine klobige Diskusscheibe drehte es sich im Flug und landete direkt vor einem Reiter. Sein Pferd stolperte über das Hindernis und warf ihn ab, die folgenden Pferde trampelten ihn nieder. Die Hufe wickelten das Seil weiter ab, bis sich mehrere Pferde verfangen hatten und ein heilloses Durcheinander entstand.
    Brelan hob eine leere Kiste hoch und kippte sie über die hintere Klappe. Als sie auf die Straße prallte, zerbrach sie, und die Trümmerstücke flogen umher und forderten noch mehr Verletzte. Unterdessen rissen Dallog und Wheam die Bretter heraus, die als Sitze gedient hatten, und reichten sie an Brelan und Coilla weiter, die sie als Wurfgeschosse hernahmen und die Feinde eindeckten. Ein Mensch versuchte, die nach ihm geschleuderte Planke zu packen, doch der Aufprall
warf ihn aus dem Sattel. Immer noch die zweifelhafte Beute umklammernd, stürzte er zu Boden.
    »Wie weit ist es noch, Brelan?«, rief Stryke.
    »Nur noch zwei Querstraßen!« Dann erkannte er, wo sie waren. »Dort, die nächste links! Hier!«
    Haskeer zerrte heftig an den Zügeln. Der Wagen schwenkte scharf herum und geriet halb auf den Gehweg. Dort war ein Stand mit Töpferwaren aufgebaut, dem das Fuhrwerk nicht mehr ausweichen konnte. Es gab eine Explosion von zerbrochenen Schalen, fliegenden Tellern und Steingutscherben.
    Auf der Straße, in die sie abbiegen wollten, herrschte nicht weniger Betrieb. Eher sogar noch mehr, da dies eine der wichtigsten Kreuzungen in Taress war. Die Fußgänger, die sie noch rechtzeitig bemerkten, rannten um ihr Leben. Als die Orks vorbei waren, schlossen sich die Reihen der Passanten wieder. Einen Augenblick später mussten sie abermals ausweichen, weil eine Horde menschlicher Verfolger um die Ecke stürmte. Die Kavalleristen gingen mittlerweile sogar dazu über, mit ihren Säbeln auf die Passanten einzuhacken, um sich einen Weg zu bahnen.
    Dank des Getümmels konnten die Orks einen kleinen Vorsprung gewinnen, doch Haskeer fuhr nicht langsamer. Hinter ihnen lösten sich die Verfolger schon wieder aus dem Gedränge und hefteten sich erneut an ihre Fersen. Die
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