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Die neue arabische Welt

Die neue arabische Welt

Titel: Die neue arabische Welt
Autoren: Annette Großbongardt
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heute: Staatspräsident ist ein maronitischer Christ, Regierungschef ein sunnitischer Muslim und Parlamentspräsident ein Schiit, deren Bevölkerungsanteil rapide wächst; die fundamentalistische Hisbollah regiert mit. Um den Proporz ging es auch im Bürgerkrieg 1975 bis 1989. Seit der Ermordung von Ex-Premier Rafik al-Hariri, findet das Land keine politische Stabilität. 2011: Proteste gegen die Hisbollah.
    Libyen
Bisher Große Sozialistische Libysche Arabische Volksdschamahirija
    Hauptstadt: Tripolis
Staatsoberhaupt: Übergangsrat unter Mustafa Abd al-Dschalil
Bevölkerung: 6,6 Millionen
Uno-Entwicklungsindex: Rang 53
BIP pro Kopf: 16 502 US-Dollar

     
    Das libysche Staatsgebiet wurde 1912 unter italienischer Herrschaft aus den drei Regionen Fessan, Cyrenaika und Tripolitanien gebildet. Jeglicher Widerstand wurde brutal niedergeschlagen. Unter Mussolini war das Land teils Kolonie, teils Bestandteil Italiens, im Zweiten Weltkrieg Ausgangsbasis italienischer und deutscher Truppen. Den Weg in die Unabhängigkeit begleitete die Uno, da sie Libyen weder wirtschaftlich noch politisch als lebensfähig einschätzte. 1951 erlangte Libyen als Königreich Souveränität; einer der ärmsten Staaten der Welt, 90 Prozent der Bevölkerung waren Analphabeten. Von den Ölfunden 1959 profitierte die Bevölkerung kaum. Offiziere um »Revolutionsführer« Muammar al-Gaddafi stürzten 1969 den König. 2011: Aufstand gegen Gaddafi, der Demonstranten und Rebellen brutal bekämpft. Die Nato greift auf Seiten der Opposition ein. Der internationale Strafgerichtshof in Den Haag erlässt Haftbefehl gegen Gaddafi wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ende August zerbricht das Regime Gaddafis.
    Marokko
Königreich Marokko
    Hauptstadt: Rabat
Staatsoberhaupt: König Mohammed VI.
Politisches System: Parlamentarische Monarchie
Bevölkerung: 33,1 Millionen (einschließlich Westsahara)
Uno-Entwicklungsindex: Rang 114
BIP pro Kopf: 4494 US-Dollar
     
    Die Alawiden, die sich auf Ali, den Vetter des Propheten Mohammed, zurückführen und Marokko bis heute regieren, gelangten 1660 an die Macht. König Mohammed VI. gilt als Abkömmling des Propheten in 36. Generation. 1912 wurde
Marokko Protektorat Frankreichs, das Widerstand mit großer Härte unterdrückte. Erst 1956 wurde Marokko unabhängig. Hassan II. wandelte Marokko 1962 in eine konstitutionelle Monarchie um, löste jedoch das Parlament wieder auf. Der aufgeklärt auftretende Monarch war nach innen ein Despot, dessen Folterkeller berüchtigt waren. Unruhen schlug er nieder. 1976 annektierte er die Westsahara, ein bis heute ungelöster Konflikt. 1991 begann Hassan II. eine Liberalisierung, die sein Sohn Mohammed VI. seit 1999 dynamisch fortsetzt. So bekam Marokko 2004 das modernste arabische Familienrecht. 2011: Nach Demonstrationen versprach der König weitere Reformen.
    Mauretanien
Islamische Republik Mauretanien
    Hauptstadt: Nouakchott
Staatsoberhaupt: General Mohammed Ould Abd al-Asis
Politisches System: Islamische Präsidialrepublik
Bevölkerung: 3,4 Millionen
Uno-Entwicklungsindex: Rang 136
BIP pro Kopf: 1929 US-Dollar
     
    Der dünnbesiedelte Wüstenstaat gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Erde. Seine ersten Einwohner waren vor mehr als 3000 Jahren vermutlich Berber. Anfang des 20. Jahrhunderts von Frankreich unterworfen, erlangte das Land 1960 seine Unabhängigkeit und wurde zu einer treibenden Kraft bei der Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) 1963. Die einstige spanische Kolonie Westsahara geriet zum Zankapfel mit Marokko. Auch innenpolitisch war die Lage mit einer Reihe von Militärregierungen heikel. Nach schweren Unruhen
1989 drängte Frankreich auf demokratische Reformen. Doch Oberst Taya, der sich 1984 an die Macht geputscht hatte, hielt sich bis 2005. Nach einem Staatsstreich erklärte sich der Junta-Chef Ould Abd al-Asis 2009 zum Sieger der Präsidentenwahl.
    Oman
Sultanat Oman
    Hauptstadt: Maskat
Staatsoberhaupt: Sultan Kabus Bin Said
Politisches System: Sultanat
Bevölkerung: 2,9 Millionen
BIP pro Kopf: 25 462 US-Dollar (2008)
     
    Unter der Dynastie der Jaariba stieg der Oman im 18. Jahrhundert zur wichtigsten Handelsmacht und zum Hauptakteur des Sklavenhandels am Indischen Ozean auf. Geschickt nutzte Maskat dafür den Konkurrenzkampf zwischen den Kolonialmächten Portugal und Großbritannien in der Region. 1749 gelangten die Al Said an die Macht, die sie bis heute innehaben. Die Öffnung des Suezkanals und das Verbot des
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