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Die neue arabische Welt

Die neue arabische Welt

Titel: Die neue arabische Welt
Autoren: Annette Großbongardt
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Sklavenhandels trugen im 19. Jahrhundert zum Niedergang des Oman bei. Die Briten halfen dem Sultan, seine Herrschaft 1959 über den ganzen Oman auszudehnen. Nach einer Palastrevolte übernahm 1970 Sultan Saids Sohn Kabus die Macht. Er leitete eine umfassende Modernisierung ein. Seit 2003 wird die Beratende Versammlung vom Volk gewählt, Parteien gibt es jedoch nicht. 2011: Nach Protesten verspricht der Sultan dem Parlament mehr Macht.

    Palästina
Palästinensische Autonomiegebiete
    Regierungssitz: Ramallah
Autonomiepräsident: Mahmud Abbas
Politisches System: Parlamentarische Autonomie
Bevölkerung: 4,4 Millionen (etwa fünf Prozent Christen)
     
    Ende des 19. Jahrhunderts begann die zionistische Einwanderung nach Palästina, das zum Osmanischen Reich gehörte. 1917 eroberten es die Briten. Den Plan der Uno, das Land in einen jüdischen und einen palästinensischen Staat aufzuteilen, lehnten die Araber ab. Im Krieg gegen das gerade gegründete Israel 1948 verloren etwa 700 000 Palästinenser ihre Heimat. Nach weiteren Kriegen vergrößerte Israel sein Staatsgebiet auf Kosten der Palästinenser erheblich. Auch der 1959 von Jassir Arafat mitbegründeten militanten Befreiungsbewegung gelang es nicht, ein unabhängiges Palästina zu schaffen. 1993 unterzeichneten Israelis und Palästinenser ein Autonomieabkommen, Arafat wurde 1994 Präsident. Intifada und Terror unterbrachen den Friedensprozess. Arafats Nachfolger Mahmud Abbas will notfalls einseitig einen Staat ausrufen.
    Saudi-Arabien
Königreich Saudi-Arabien
    Hauptstadt: Riad
Staatsoberhaupt: König Abdullah
Politisches System: Königreich
Bevölkerung: 26,4 Millionen
Uno-Entwicklungsindex: Rang 32
BIP pro Kopf: 23 480 US-Dollar

     
    Mit der Geburt des Islam erlangte die Arabische Halbinsel weltgeschichtliche Bedeutung. Mohammed machte die Kaaba in seiner Geburtsstadt Mekka zum Zentralheiligtum. Bereits unter den umajjadischen Kalifen (ab 661) verlor die Region ihre politische Führungsrolle, blieb aber das religiöse Zentrum des Islam. Mit der rigiden wahhabitischen Lehre konnte Scheich Mohammed Bin Saud im 18. Jahrhundert die Stämme einen, der erste saudische Staat entstand; er wurde im Auftrag des osmanischen Sultans zerstört. 1932 rief Abd al-Asis Al Saud das Königreich Saudi-Arabien aus. Die Öleinnahmen machten es zu einer einflussreichen Regionalmacht. Nach dem Einmarsch Saddam Husseins in Kuwait wurde Saudi-Arabien ein wichtiger US-Stützpunkt. 2005 gab es erstmals Kommunalwahlen, aber echte Reformen bleiben aus.
    Sudan
Republik Sudan
    Hauptstadt: Khartum
Staatsoberhaupt: Omar al-Baschir
Politisches System: Republik
Bevölkerung: 43,4 Millionen
Uno-Entwicklungsindex: Rang 154
BIP pro Kopf: 2210 US-Dollar
     
    Der Vielvölkerstaat mit Hunderten ethnischer Gruppen und 130 Sprachen hat keine einheitliche Geschichte. Unter den Osmanen blühte der Sklavenhandel. Von 1882 an unterstand der Sudan den Briten, bis er 1956 in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Die Staatsgewalt bekamen die arabischstämmigen muslimischen Nordsudanesen. Der Konflikt führte zum Bürgerkrieg, der in 50 Jahren etwa zwei Millionen Menschen
das Leben kostete. 2005 gelang internationalen Vermittlern ein Friedensabkommen, der Südsudan erhielt Teilautonomie. Beim Referendum im Januar 2011 stimmten fast 99 Prozent für einen unabhängigen Südsudan. Wegen Massakern in Darfur im Westsudan ließ der Internationale Strafgerichtshof 2009 Staatschef Baschir wegen Völkermords zur Fahndung ausschreiben. 2011: Demonstrationen im Januar wurden mit Härte niedergeschlagen. Am 9. Juli verkündete der Südsudan seine Unabhängigkeit vom Norden – und wurde als 193. Staat in die Uno aufgenommen.
    Syrien
Syrische Arabische Republik
    Hauptstadt: Damaskus
Staatsoberhaupt: Baschar al-Assad
Politisches System: Präsidialrepublik
Bevölkerung: 22,6 Millionen (etwa 90 Prozent Muslime,
9 Prozent Christen)
Uno-Entwicklungsindex: Rang 111
BIP pro Kopf: 4730 US-Dollar
     
    Damaskus gilt als älteste Hauptstadt der Welt. Bis 750 war es Sitz der Umajjaden-Kalifen und damit Zentrum eines Großreiches von Spanien bis Zentralasien. Als Teil der Konkursmasse des Osmanischen Reichs stand Syrien zunächst unter französischer Mandatsherrschaft, 1941 marschierten britische Truppen ein. Der 1946 schließlich souveräne Staat wurde von Umstürzen und Putschen erschüttert. 1963 kam die bis heute herrschende Baath-Partei an die Macht. Sie stützt sich auf das Militär und die religiöse Minderheit der Alawiten. 1967
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