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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen
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umfangreichen Pornosammlung hatte.
    »Stephen, ich bezweifle, dass sie hier einen Pornofilm dreht«, sagte Phin, und Rachel hakte nach: »Clea Whipple hat einen schmutzigen Film gemacht? Sagenhaft.«
    Stephen nickte zufrieden, da er sich bestätigt fühlte. »Da haben wir es. Seht ihr? Genau davon spreche ich. Familienwerte. Wir lassen Clea hier einen solchen Film drehen, und unsere Kinder denken, das sei in Ordnung, weil wir es gebilligt haben. Außerdem machten diese Frauen mit der Kamera einen liederlichen Eindruck.«
    Klasse , dachte Phin. Wenigstens eine gute Neuigkeit.
    Seine Mutter warf ihm einen scharfen Blick zu.
    »Wir sollten einen entsprechenden Grundsatz aufstellen«, fuhr Stephen fort. »Wir geben niemandem eine Dreherlaubnis, der nicht zuerst eine Klausel gegen Nacktszenen unterschreibt.«
    »Was glaubst du eigentlich, wie viele Filme in Temptation jemals gedreht werden?«, wollte Phin wissen, doch Frank sagte: »Hey, möglich ist alles. Obwohl, mit einer Klausel gegen Nacktszenen -« Er schüttelte den Kopf. »Das ist zu streng, Stephen. Wir wollen doch die Filmindustrie hier nicht im Keim ersticken.«
    Stephen richtete seinen Blick starr auf Phin. »Verantwortungsvolle Führerschaft verlangt eine verantwortungsvolle Gesetzgebung. Es ist unsere Bürgerpflicht -«
    Das Problem, so dachte Phin - nicht zum ersten Mal, während Stephen weiter geschwollen daherredete - war nicht, dass Stephen ein Idiot und Virginia eine Klatschbase war, sondern dass Stephen ein ehrgeiziger Idiot mit einer großen konservativen Gefolgschaft war und Virginia mit jedem klatschte. Phin konnte sie bereits jetzt schon hören: » Natürlich ist Phin ein liebenswerter Junge, aber er war doch tatsächlich für Pornografie, kannst du dir das vorstellen?« Ja, das würde die Wahlen im November entscheiden.
    Andererseits gab es gewisse Dinge, für die Phin bereit war zu kämpfen. »Ich bin gegen Zensur, Stephen«, sagte er und unterbrach den älteren Mann mitten in dessen Tirade. »Das bringt der Besitz eines Buchladens mit sich. Kein Verbot von Büchern.«
    »Wie wäre es mit einer Pornografie-Klausel?«, schlug Virginia vor. »Dann geht es nicht um Nacktheit, und es wäre keine Zensur, weil Pornografie etwas Schlechtes ist. Wir müssen unsere Kinder schützen.« Sie schenkte Rachel ihr übliches, besitzergreifend liebevolles Lächeln und schloss auch Phin, ihren zukünftigen Schwiegersohn, darin ein. So ein hübsches Paar besagte ihr Lächeln. Was für entzückende Enkelkinder sie mir schenken werden. Und wir werden Tür an Tür wohnen.
    Phins Lächeln erwiderte, Nur über meine Leiche , während Rachel auf Gerechtigkeit und Gnade starrte und vorgab, niemals etwas von Pornografie oder Sex oder Phin in diesem Zusammenhang gehört zu haben.
    Phin fragte: »Und wie sollten wir ›Pornografie‹ definieren?«
    »Jeder erkennt Pornografie, wenn er sie sieht«, erklärte Stephen.
    »Hierüber gehen die Meinungen teilweise auseinander«, meinte Phin. »Ich denke nicht, wir sollten ein Gesetz auf der Grundlage ›Das weiß jeder‹ erlassen.«
    »Stephen könnte Recht haben«, mischte sich Liz ein, und Phin dachte: Oh, verdammt, Mom, halt die Klappe. »Wir sind den Bürgern von Temptation gegenüber verpflichtet.« Sie warf den vier Bürgern im Publikum einen wohl kalkulierten Blick zu, wobei sie zweifellos Boden zu gewinnen versuchte, um die Wiederwahl ihres Sohnes im November durchzubringen. »Wir könnten eine Anti-Porno-Verordnung erlassen und festlegen, dass ›Pornografie‹ vom Stadtrat zu definieren ist.«
    »Ich denke, das verstößt gegen die Verfassung«, wandte Phin ein. »Man kann kein Gesetz erlassen, das später definiert wird. Die Leute müssen wissen, wogegen sie verstoßen.«
    »Es ist ja kein Gesetz«, widersprach Stephen, »Es ist eine Verordnung. Ich beantrage, dass Temptation eine Anti-Porno-Verordnung einführt.«
    »Nein«, sagte Phin. »Ich lasse nicht zu, dass du den Buchladen durchstöberst und Lady Chatterley hinauswirfst.«
    »Ich beantrage, dass Temptation eine Anti-Porno-Verordnung einführt«, ließ Virginia vernehmen, und Stephen sagte: »Ich unterstütze den Antrag.«
    Phin ließ den Blick über seinen Stadtrat schweifen und dachte, Warum gebe ich mich damit ab? Es war eine idiotische, vermutlich sogar verfassungswidrige Verordnung und mit Sicherheit reine Zeitverschwendung. Andererseits würde es eine weitere Stunde in Anspruch nehmen, sie dem Stadtrat auszureden, was der mehr oder weniger regelmäßigen
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