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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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verborgen blieben. Dennoch war sie offenbar ohne jeglichen Ehrgeiz auf größere Macht. Sie war Megans politische Helferin geworden und würde in dieser Funktion am Ball teilnehmen.
    Während Mirta die letzte Schließe schloss, betrat Ashly mit finsterer Miene den Raum.
    »Megan, es hat eine Änderung gegeben«, sagte sie verdrießlich. »Ursprünglich war geplant, dass du mit Herzog Dehnavi und seiner Frau nach dem Ball eine Besprechung führen sollst. Jetzt habe ich gerade erfahren, dass er jemand … anderen als seine Frau … zum Ball mitbringen wird.«
    »Dann sag ab«, brauste Megan auf. »Ich werde mich nicht in der Öffentlichkeit mit ihm und seinem neuesten Flittchen sehen lassen!«
    »Er hat aber eine wichtige Stimme im Unterausschuss für die Geheimdienste«, gab Meredith ruhig zu bedenken. »Dein Vater wird seine Unterstützung brauchen, wenn es um die Finanzierung seines neuen Gesetzes geht. Ganz besonders, wenn er das Ausbildungsprogramm für Agenten ausweiten will. Das wird bei dieser Besprechung zwar nicht festgelegt werden, aber wenn du sie absagst, wird er mit Sicherheit jeden von einem Travante vorgebrachten Vorschlag negativ beurteilen. Er hat in aller Öffentlichkeit damit geprahlt, dass er das arrangiert hat. Außerdem hat er auch Einfluss im Landwirtschaftsausschuss, der sich mit den Gesetzesvorlagen
über die Lebensmittelversorgung für das Militär in den nächsten sechs Monaten befassen soll. Mir fallen auch noch andere politische Themen ein. Der Mann hat in der Wirtschaftspartei wirklich Einfluss. Und aus diesem Grund hat Ashly dieses Treffen arrangiert.«
    Megan seufzte und verzog das Gesicht.
    »Vorsichtig«, warnte Mirta, »pass auf, dass dein Make-up nicht verwischt.«
    »Mirta, Analyse bitte?«
    »Okay«, seufzte die ältere Frau. Mirta sah aus wie Anfang der zwanzig, was einer der Gründe war, weshalb Paul Bowman sie mit den anderen zu sich geholt hatte. Tatsächlich war sie ein gutes Stück älter als hundert und nicht nur als Megans Näherin tätig, sondern auch eine wichtige gesellschaftspolitische Beraterin. Zwar war Ashly für die Planung ihres gesellschaftlichen Terminkalenders zuständig, aber Mirta war diejenige, auf deren Rat es ankam, wenn entschieden wurde, wer in dem zunehmend politischer werdenden Klima der Hauptstadt der Vereinigten Freien Staaten mit der Anwesenheit des neuesten, jüngsten und hübschesten Schlüsselhalters beehrt werden sollte.
    »Kurzfristig betrachtet ist es zu deinem Vorteil«, sagte Mirta. »Du brauchst seine Stimme, um die Vorlage durch den Ausschuss zu bekommen, ohne dass sie zerstückelt wird. Langfristig betrachtet … unterstützt du die Keksfresser. Und damit meine ich all die Ehefrauen, die dann wirklich für dich die Messer wetzen werden. Wenn du mit Herzer verheiratet wärest, würde er so etwas nie wagen. Aber Dehnavi ist der Meinung, da Herzer dein Verlobter ist und man von dir annimmt, dass du …«
    »Beziehungen hast«, sprang Meredith ein.
    »Ja. Das meine ich. Da du dennoch an dieser Beziehung festhältst, meint er, er könne Punkte machen und ungestraft mit seinem Flittchen herumziehen. Angesichts der Tatsache,
dass seine Frau politisch betrachtet ein Rhinozeros ist, ist es tatsächlich besser, wenn er mit seinem Flittchen herumzieht, ob du es nun glaubst oder nicht, aber …«
    »Herzer würde ohnehin nicht mitkommen wollen«, murmelte Megan. »Ashly, lass den Herzog wissen, dass mein … Verlobter … nicht mitkommen wird, und da deshalb ein Ungleichgewicht auftreten würde et cetera, et cetera.«
    »Sehr gut.« Ashly nickte erleichtert.
    » Öffentlich, Ashly«, herrschte Megan sie an. »Sehr öffentlich . Ein männlicher Adjutant, gut. Ich werde Meredith mitbringen. Ein Flittchen, nein .«
    »Wird gemacht«, murmelte Ashly. »De Funcha. Sehr neu. Sehr hip, hell beleuchtet, ich kenne den Maître, also dürfte es kein Problem sein, dir in letzter Minute einen guten Tisch zu beschaffen, nicht dass das je ein Problem wäre …«
    »Erledige das.« Megan nickte. »Meredith, gehen wir.«
     
    »Der ehrenwerte Jasper Thornton!«, rief der Majordomus oben an der Freitreppe und übertönte damit das Stimmengewirr im Ballsaal. »Mistress Jasper Thornton.«
    »Herrgott, die Frau heißt Amelia«, murmelte Megan verärgert.
    »Du musst jetzt für die Kameras lächeln«, murmelte Herzer, als sie sich dem Treppenabsatz näherten. »Ich hoffe nur, dass er mich nicht als Mister Megan Travante ankündigt. «
    »Gräfin Megan Samantha
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