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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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dir.«
    »Steh auf«, sagte der Niedrige Meister. »Dein Leben gehört Marschall Chansa, und ich stelle seine Entscheidungen nicht in Zweifel. Ich werde dir eine Untergruppe zuteilen. Mach keinen Mist, sonst nehme ich mir deinen Kopf.«
    »Ja, Meister«, erwiderte Unterführer Tur-uck, stand auf und dachte, dass dies vielleicht doch kein so schlechter Tag war.

1
    Als die Axt klirrend von seinem Schild abprallte, wusste Herzer, dass er heute keinen guten Tag hatte.
    Sein Gegner war ebenso schnell wie er und fast ebenso groß und stark. Außerdem hatte Herzer in seinem ganzen Leben noch nie gegen jemanden gekämpft, der so geschickt mit der Axt umgehen konnte. Die Waffe hatte einen eineinhalb Meter langen, mit Metall bedeckten Schaft, und sein Gegner setzte sie höchst wirksam als eine Kombination aus Axt und Schlagstock ein.
    Herzer Herrick war ein junger Mann, der in Kürze seinen fünfundzwanzigsten Geburtstag feiern würde, knapp über zwei Meter groß und entsprechend breit gebaut, mit schwarzem Haar und dunkelgrünen Augen, die sich in feuriger Intensität zu Schlitzen zusammenzogen, wenn er wie jetzt kämpfte. Sein Gesicht zeigte an der Wange eine lange Narbe, und seine ungeschützten Unterarme legten mit einer Vielzahl kleinerer Narben Zeugnis für die vielen Schlachten ab, an denen er teilgenommen hatte.
    Herzer ließ die Spitze seines Langschwerts nach vorne zucken und bekam dafür wieder eine der hässlichen Drehungen ab, bei denen das Heft der Axt auf seine Klinge klirrte und der Kopf dann daran entlangglitt und das Schwert blockierte. Ehe er es wusste, krachte die Axt gegen seinen Schild, und er sprang zurück und hatte Mühe, seine Klinge freizubekommen.
    »Bildest dir wohl viel auf deine Tricks ein?«, keuchte Herzer.
    »Allerdings«, lachte der Mann, ließ die Axt im Uhrzeigersinn über seinem Kopf kreisen und tänzelte dabei leichtfüßig vor und zurück. »Mehr Tricks als du auf Lager hast, Major. Und das wirst du bald begreifen, wenn ich dich erledige.«
    Herzer wusste, dass es einen Grund für dieses Tänzeln gab, kam aber nicht dahinter, was es zu bedeuten hatte. Die Axt konnte natürlich mit aller Wucht herunterfahren, aber bei so viel Schwung konnte sein Gegner sie nicht vernünftig zur Abwehr einsetzen. Besonders wenn er ihn von unten angriff. Er machte einen Schritt nach links und sprang dann vor, den Schild zum Stoß erhoben, das Schwert ganz tief und mit der Spitze nach oben gerichtet, um sich eine Lücke in der Rüstung des Gegners zu suchen.
    Er brauchte einen Augenblick, bis er begriff, was da ablief, als der Mann mit der Axt den kreisenden Stahl heruntersausen ließ und ihm blitzschnell und geschickt das Schwert wegfegte. Den Stoß mit dem Schild ließ der Mann wirkungslos verpuffen und verlor sogar den Kontakt mit seiner Axt, als die sich um Herzers nutzloses Schwert drehte. Dann wurde ihm der Schild weggerissen, und ein mächtiger Schlag traf ihn an der Brustpanzerung.
    »Tot«, sagte der Schiedsrichter. »Abbrechen.«
    »Tot?«, protestierte Herzer und sah an sich herunter auf die blaue Marke. Der Axtkämpfer hatte zuerst seinen Schild nach außen gezogen und dann den eigenen Schwung dazu ausgenutzt, um die Rückseite seiner Übungsaxt gegen Herzers Rüstung zu schmettern. Vermutlich hätte sie die Rüstung durchbohrt und ihm eine Wunde versetzt, aber er hatte schon mit schwierigeren Gegnern gekämpft und schlimmere Wunden davongetragen.
    »Im Weltraum hätte dir das die Rüstung aufgerissen«, sagte Oberst Carson und nahm seinen Helm ab, »und dann wäre deine Atmosphäre ins Vakuum entwichen. Das ist tödlich, glaub’s mir.«

    »Na ja, dann bin ich ja froh, dass ich nicht an eurem Einsatz beteiligt bin«, sagte Herzer und grinste. »Andererseits kann ich mir recht gut zwei oder drei Abwehrschläge vorstellen. Und dann wärst du entwaffnet oder tot oder beides. Was hast du denn sonst noch für Tricks auf Lager?«
    »Hoffentlich genug.« Carson grinste. »Wir trainieren jetzt seit zwei Jahren für diesen Einsatz, und nach allem, was Mistress Travante uns gesagt hat, hatte der Neue Aufbruch noch nicht einmal mit der Planung begonnen, als sie … äh …«
    »Megan benutzt im Allgemeinen den Ausdruck ›entkam‹«, sagte Herzer und grinste. »Ich sage meistens so etwas wie ›den Alten erledigt hat‹, aber das findet sie manchmal nicht sonderlich komisch.«
    »Verstehe.« Oberst Carson nickte etwas verlegen. Er bekleidete zwar einen höheren Rang als Major Herrick, aber mit Ausnahme
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