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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Ästen wie vielfingrige Riesen aus, die ihre Hände flehend zum Himmel erhoben hatten.
    Dann legten sie an. Eph schaltete den Motor aus, während Quinlan nach dem Sprengkopf griff und seinen Fuß auf den steinigen Strand setzte.
    Nora hatte recht. Lass mich hier zurück, um es zu Ende zu bringen. Geh zu deinem Jungen.
    Eph betrachtete den Vampir, der sein zerschnittenes Gesicht hinter der Kapuze verbarg. Schon für Sterbliche war Selbstmord eine zutiefst unnatürliche Handlung – was war es dann für Unsterbliche? Quinlans Opfer schien ihm noch viel unnatürlicher. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    Quinlan nickte. Dann ist es jetzt Zeit zu gehen.
    Mit diesen Worten stieg der Blutgeborene die felsige Böschung hinauf, die Bombe mit beiden Händen umklammert, die Tasche mit den Urnen über der Schulter – und Eph musste an seinen Traum, an die Vision denken. Dort war Quinlan nicht derjenige gewesen, der sie alle erlöst hatte. Aber Eph hatte viel zu wenig Zeit gehabt, das Occido Lumen zu studieren – womöglich prophezeite das Buch ja etwas anderes.
    Er ließ den Außenbordmotor wieder ins Wasser, zog am Startseil und wollte gerade ablegen, als er ein Geräusch hörte. Ein Geräusch, das der Wind über das Wasser trug. Ein Motor. Ein Boot, das sich langsam näherte.
    Aber auf dem Pier war nur ein weiteres Motorboot gewesen.
    Zacks Boot.
    Eph drehte sich zur Insel um, doch Quinlan war bereits hinter der Böschung verschwunden. Dann blickte er wieder auf das dunkle Wasser. Ja, tatsächlich: Da war das andere Boot. Und es fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf die Insel zu.
    Er stand auf, sprang an den Strand, vergewisserte sich, dass seine beiden Silberschwerter sicher im Rucksack verstaut waren, und lief dann so schnell er konnte die Böschung hinauf. Nebel stieg aus den Felsen in den Regen auf – als würde sich das Land in Erwartung des Nuklearschlags bereits erhitzen.
    Oben auf der Böschung angekommen, sah sich Eph um, konnte Quinlan aber nirgendwo erkennen. Er lief in den kleinen Wald vor ihm, rief nach dem Blutgeborenen – so laut es ihm die Schmerzen in der Seite erlaubten – und kam auf der anderen Seite auf einer sumpfigen Lichtung wieder heraus.
    Und da stand Quinlan, keine hundert Meter entfernt. Nebel waberte um seine Beine.
    Er hatte den Sprengkopf dort abgelegt, wo er das Zentrum der kleeblattförmigen Insel vermutete – in die Mitte eines Kreises aus schwarzen Steinen, die wie Blasen aussahen –, und die Urnen aus Weißeiche, die die Asche der Alten enthielten, darum herum aufgestellt.
    Als er Eph rufen hörte, wandte er den Kopf – und im selben Moment spürte er die Präsenz des Meisters.
    »Er ist hier«, rief Eph. »Er …«
    Ein Windstoß wirbelte den Nebel auf – und Quinlan hatte gerade noch Zeit, um die Arme hochzureißen, dann prallte der Meister gegen ihn. Eph sah die beiden Körper im Nebel verschwinden und sah, wie etwas durch die Luft wirbelte. Setrakians Gehstock mit dem Wolfskopf. Das Wappentier der Familie Sardu … Er vergaß die Schmerzen, die ihm die gebrochenen Rippen bereiteten, zog eines der Schwerter aus der Scheide und lief auf den Sprengkopf zu, als …
    »Dad!«
    Zacks Stimme von irgendwo hinter ihm. Er drehte sich um, aber da war niemand. Der Meister versuchte, ihn zu täuschen! Er lief weiter – doch wo gerade noch die Bombe gelegen hatte, war nun dichter Nebel. Er stolperte über die Steine, versuchte sich irgendwie zu orientieren.
    Und dann – wie aus dem Nichts – erschien der Meister vor ihm.
    Eph blieb erschrocken stehen. Zwei tiefe Schnitte zogen sich über das Gesicht des Geschöpfs und bildeten ein X – offenbar die Folge seines Kampfes mit Quinlan.
    Törichter Narr.
    Eph öffnete den Mund, doch es kamen keine Worte heraus. Sein Kopf dröhnte, als wäre neben ihm gerade etwas explodiert. Er sah, wie sich die Haut im Gesicht des Meisters wellte, wie Blutwürmer aus den Wunden krochen und über die weit aufgerissenen Augen krabbelten. Der Meister zuckte nicht einmal mit der Wimper – sondern breitete die Arme aus und blickte triumphierend zum Himmel.
    Eph nahm all seine Kraft zusammen, hob das Schwert und rannte auf das Geschöpf zu – doch mit einer Handbewegung wischte ihn der Meister zur Seite, so dass er einige Meter entfernt hart auf dem Steinboden aufschlug.
    Ahs u ˛ d a g u ˛ -wah. Schwarzes Land.
    Zuerst dachte Eph, er hätte sich beim Aufprall einen Wirbel gebrochen. Er rang nach Luft und setzte sich mühsam auf. Sein zweites Schwert war aus
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