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Die Nacht am See

Die Nacht am See

Titel: Die Nacht am See
Autoren: Julianne MacLean
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dass es Ihnen weiterhilft. Sie können gern in meiner Unterwäsche kramen, wenn es Ihnen gefällt.”
    Sie betrachtete ihn mit eindringlichem Blick, ohne zu kichern.
    Dass jemand seine Frotzeleien ignorierte, war eine ganz neue Erfahrung für ihn. „Das Gästezimmer ist dort hinten”, sagte er und ging durch den Flur voran, obwohl sie das Zimmer vorhin schon gesehen hatte. „Wissen Sie, dies ist das erste Mal, dass ich einen Bodyguard habe. Ich weiß nicht, wie ich Sie behandeln soll - wie einen Gast oder wie eine Angestellte.”
    „Tun Sie einfach so, als wäre ich unsichtbar. Ich sorge für mich selbst und werde versuchen, Ihnen nicht im Weg zu sein. Wir werden den Vertrag morgen besprechen, und dann erzähle ich Ihnen mehr darüber, wie ich arbeite. Aber jetzt ist es schon spät, also …”
    Donovan öffnete die Tür zum Gästezimmer und ließ ihr den Vortritt. Als sie an ihm vorbeiging, nahm er wieder den Duft ihres Haares wahr. Leider war der Moment viel zu schnell vorüber.
    Sie schaute auf die Bierflasche in seiner Hand. „Was ist aus dem Rotwein in dem kunstvollen Kristallglas geworden?”
    „Meine Stimmung hat sich gewandelt. Wollen Sie auch eins?”
    Sie stellte ihre Tasche aufs Bett. „Nein, ich trinke nie Alkohol, wenn ich im Dienst bin.
    Haben Sie eine Vorliebe für kanadisches Bier?”
    Donovan schaute auf das Etikett. Meine Güte, war sie aufmerksam. „Ja.”
    „Ich auch. Allerdings habe ich Sie gar nicht für einen Biertrinker gehalten.” Sie zog den Reißverschluss ihrer Tasche auf und holte eine Gegensprechanlage und einen Wecker heraus und stellte beides auf den Nachtschrank.
    „Das sind jetzt schon zwei Sachen”, meinte er.
    „Wie bitte?”
    „Zwei Sachen, die Sie an mir überrascht haben. Triathlon und Bier.”
    Sie lächelte unverbindlich, „Ja. Zwei Sachen.” Sie zog einen Laptop heraus und stellte ihn aufs Bett, bevor sie das Netzteil anschloss und sich nach einer Steckdose umsah.
    Donovan blieb im Türrahmen stehen. „Kann ich Ihnen noch irgendetwas bringen?
    Handtücher? Etwas zu essen? Wenn Sie kein Bier wollen, es gibt auch Orangensaft, Mineralwasser, Cola und …”
    „Nein, danke. Wenn ich etwas möchte, nehme ich es mir, wenn das okay ist.”
    „Sicher.” Er blieb weiter dort stehen, während sie ihren Computer am Schreibtisch anschloss.
    Kurz darauf meinte sie: „Sie müssen nicht den Babysitter für mich spielen. Es ist mein Job, auf Sie aufzupassen. Ich brauche nicht viel Schlaf und werde daher noch ein wenig an den Vorschlägen zur Verbesserung Ihres Sicherheitssystems arbeiten. Ich habe ein gutes Gehör und einen sehr leichten Schlaf. Sie können sich also entspannen und heute Nacht beruhigt schlafen. Sie brauchen sich nicht darum zu sorgen, ob Sie den Baseballschläger, den Sie unter dem Bett liegen haben, schnell genug erreichen.”
    Donovan blinzelte. Sie hatte auch den Schläger entdeckt. Und sie wollte ihn, Donovan, aus dem Weg haben. Er konnte sich nicht erinnern, wann ihm eine Frau zuletzt gesagt hat, er solle verschwinden, und schon gar nicht von ihrer Schlafzimmertür um solch eine Uhrzeit. Jocelyn Mackenzie war wirklich eine ungewöhnliche Frau.
    Irgendwann gegen drei Uhr nachts saß Jocelyn in einem Top und ihrer karierten Pyjamahose immer noch am Laptop und schickte eine E-Mail an ihre Assistentin Tess. Sie wies sie an, bei zwei auf Alarmanlagen spezialisierten Firmen Angebote einzuholen und dafür zu sorgen, dass gleich am Morgen die Schlösser von Dr. Knight ausgetauscht wurden. Dann stellte sie den Computer aus und rieb sich die brennenden Augen, bevor sie aufstand und ihr leeres Wasserglas in die Küche brachte. Nachdem sie es ausgespült hatte, war ihr immer noch nicht nach Schlafen zu Mute, also entschied sie, sich noch ein wenig umzusehen. Gemächlich wanderte sie in der Küche umher.
    Dr. Knight besaß eine imposante Sammlung von Kochbüchern verschiedenster Art. Kocht er für sich selbst? überlegte sie und stellte sich vor, wie er mit seinen schlanken Händen Teig knetete oder ein Ei aufschlug.
    Sie konnte sich eine Menge Dinge vorstellen, die er mit diesen Händen machen konnte -
    Knöpfe öffnen, Reißverschlüsse aufziehen, sie unter einen Rock gleiten lassen …
    Etwas in ihr begann angenehm zu kribbeln, während sie diesen Gedanken nachhing, doch als sie sich dabei ertappte, schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf. In den nächsten Minuten zwang sie sich, an das Penthouse zu denken und nicht an den Mann, der darin lebte.
    Sie
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