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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman
Autoren: Alan Dean Foster
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sonst…«
    »Gar nichts sonst«, sagte eine leise Stimme. Rakossa fuhr herum und musterte den, der die unglaublichen Worte gesprochen hatte. Natürlich erkannte er den jungen Offizier. Es war einer, der nicht so laut Beifall gerufen hatte wie die anderen, als Rakossa zum erstenmal erklärt hatte, er wolle die entflohenen Außenweltler verfolgen. Und hatte er diesen einen nicht seitdem im Rat gesehen…?
    »Ich heiße T’hosjer, Sohn des Thos der Vier Winde, aus einer Familie, die Poyolavomaar viele Generationen lang gedient hat.« Das Mondlicht ließ seine jugendlichen Züge finster wirken und spiegelte sich in dem schmalen Schwert, das der Offizier jetzt auf die Brust des Landgrafen richtete.
    »Das mag sein, T’hosjer, aber von diesem Augenblick an bist du kein Offizier mehr.« Seine Stimme wurde lauter. »Nicht einmal ein Junker bist du mehr; du bist gar nichts!« Er hob die Pfote, um die Schwertspitze beiseite zu schieben. T’hosjer beugte sich vor und setzte ihm die Schwertspitze auf die Brust. Rakossa erstarrte.
    Als er sich im Kreise umsah, sah er die starren Blicke in den Gesichtern der Matrosen und Offiziere. Keiner sagte ein Wort.
    »Was soll das? Seid ihr alle wahnsinnig geworden?«
    »Nein, Rakossa von Poyolavomaar. Vernünftig sind wir geworden.« T’hosjer deutete mit der freien Pfote auf die kleine, undeutlich sichtbare Gestalt von Ro-Vijar auf dem Eise. »Ihr gebt dem dort unten die Schuld für alles, was geschehen ist. Das ist nicht seine Schuld. Wir von Poyolavomaar waren immer stolz darauf, aus eigenen Kräften Handel oder Krieg führen zu können, ohne daß andere helfen oder sich einmischen mußten.
    Ihr habt die Hilfe jener gesucht, die nicht einmal Tran sind, habt den Rat eines Mannes angenommen, der nicht einmal von den Sieben Spitzen ist. Deshalb liegen mein Bruder T’sunjer und viele Freunde meiner Jugend tot auf den Stufen einer fremden Stadt, die uns nichts Böses getan hat, und Pfeile oder Schwerter haben ihre Herzen durchbohrt, und Felsen ihre Körper zerschmettert.«
    »Du hast ebenso wild wie die anderen gekämpft«, sagte Rakossa anklagend.
    »Ich habe für die Stadt der Sieben Spitzen gekämpft, für Poyolavomaar, meine Heimat, und für meine Freunde und Gefährten. Ich habe gekämpft, weil die Alternative darin bestand, zu fliehen. Ein Offizier von Poyolavomaar flieht nicht und läßt auch seine Freunde nicht im Stich, ohne zu kämpfen und zu sterben. Diese Niederlage bringt uns keine Schande, weil wir blind gekämpft haben!« Aus dem Kreise der Soldaten erhob sich ein zustimmendes Murmeln.
    »Eure Worte haben uns geblendet, und die Macht, die Ihr ererbt habt. Wir hatten Teil an Eurem Wahnsinn. Dies und nicht die Niederlage in der Schlacht ist die Schande, die wir bis zu unserem Tode mit uns tragen werden. Man hat schon lange gesagt, daß Ihr wahnsinnig seid, Rakossa von Poyolavomaar. Jene, die nicht Eurer Meinung waren, oder sich Euch nur zu kräftig widersetzten, verschwanden in den letzten Jahren spurlos.«
    »Wir sind euer Landgraf«, sagte Rakossa ärgerlich. »Wir stehen als rechtmäßiger Herrscher und Lehnsherr vor euch!«
    »Ihr seid nicht länger Herrscher oder Lehnsherr. Von diesem Augenblick an«, damit wiederholte er spöttisch die Worte, die Rakossa selbst noch vor einem Augenblick gesprochen hatte, »seid Ihr nichts.«
    Rakossa musterte den Kreis finster blickender männlicher und weiblicher Soldaten, der ihn umringte.
    »Tausend Metall- Pled für den Soldaten, der diesen Verräter tötet!« Keiner bewegte sich von der Stelle. »Zweitausend!« Und dann: »Die Frau, die ihn tötet, soll meine Gefährtin und Mitherrscherin sein!«
    Das löste in der Gruppe die ersten Laute aus – ein schrilles Lachen seitens einiger weiblicher Soldaten. Eine sagte: »Um das Schreckensleben zu leben, das du deiner Konkubine Teeliam Hoh aufgebürdet hast? Ich habe die Gerüchte nicht geglaubt, die man über das hörte, was du ihr antatest. Jetzt denke ich, daß das vielleicht Untertreibungen waren.«
    Rakossa konnte immer noch nicht begreifen, was geschah. »Offiziere, fertig machen zum Segelsetzen! Soldaten, Matrosen, auf eure Posten!«
    »Über die Reling.« T’hosjer stieß ein wenig kräftiger mit dem Schwert zu. Das Blut quoll durch den grauen Pelz. »Geh zu deinem Verbündeten und Freund!«
    Benommen kroch Rakossa über die Reling. »Wir werden euch folgen. Wir werden dafür sorgen, daß man euch über heißen Feuern am Bratspieß röstet. Wir werden euren Gefährtinnen und
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