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Die Monster-Strige

Die Monster-Strige

Titel: Die Monster-Strige
Autoren: Jason Dark
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das Material sichten können, Gentlemen. Was sagen Sie? Werden Sie mich bei meinem Kampf gegen die Monster-Strige unterstützen?«
    Ich war einverstanden.
    Suko nickte.
    Beide erkannten wir die Erleichterung auf dem Gesicht des Mannes.
    »Das ist ein Versprechen, denke ich.« Er kam auf uns zu und reichte uns die Hand. »Ich heiße für euch ab heute Ken.«
    Auch wir nannten noch einmal unsere Vornamen. Finlay bedankte sich auch bei Sir James für die Unterstützung und schlug vor, am nächsten Morgen abzureisen.
    Wir hatten nichts dagegen, aber mir lag schon seit einer gewissen Zeit eine Frage auf der Zunge. »Ich will ja keinen nerven, Ken, aber meine Gedanken kreisen um einen Punkt.«
    »Laß es raus, John.«
    »Die Strige ist ein verdammt großer Vogel, wenn nicht sogar ein Untier. Sie ist nicht zu übersehen, und sie muß auch irgendwo einen Unterschlupf haben.«
    »Stimmt.«
    »Haben Vögel nicht Nester?«
    Er lachte. »Das schon, aber diese Strige nicht.«
    »Wo könnte sie sich dann versteckt halten? Sind die Wälder wirklich so tief und dicht?«
    »Nicht alle, aber du hast recht, irgendwo muß sie ja geblieben sein.«
    »Könntest du dir eine Lösung vorstellen?«
    Ken legte den Kopf schief und schaute mich von der Seite her an. Seine Stirn zeigte jetzt zahlreiche Falten. »Ich weiß ja, daß man mit euch reden kann, und das tut mir verdammt gut, Freunde. Ich habe sie ja gefilmt und dabei aus sicherer Entfernung ihren Flug verfolgt. Schließlich wollte ich das gleiche wissen wie ihr.«
    »Ist dabei etwas herausgekommen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht? War die Strige zu schnell?«
    »Nein, auch das nicht. Es ist etwas anderes geschehen, John. Sie war plötzlich weg.«
    »Ach.«
    Er ballte die Hände zu Fäusten und streckte sie uns entgegen. »Ja, ob ihr es nun glaubt oder nicht, die Strige war plötzlich verschwunden. Wie ausradiert.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das kannst du uns nicht genauer erklären, Ken?«
    »Schwer.«
    »Versuche es trotzdem«, sagte Suko.
    »Manchmal glaube ich selbst daran, daß ich mich geirrt habe oder es mir einbildete. Sie flog weg, als sie die beiden Tiere als Beute geholt hatte. Das Monstrum bewegte sich nicht in meine Richtung. Nachdem es satt war, zog es sich in nördliche Richtung zurück. Leider konnte ich den Flug nicht filmen, weil ich nicht mehr genug Material besaß, aber ich verfolgte ihn mit den Augen. Genau bis zu dem Zeitpunkt, als der Killer-Vögel nicht mehr da war.«
    »Er entschwand deinem Blick.«
    »Das wäre was anderes gewesen. Nein, er tauchte einfach weg, als wäre er von einem Loch im Himmel kurzerhand verschluckt worden. Einem Loch im Himmel.« Er zeichnete es mit beiden Händen nach. »Ein gewaltiger Riß, dann war der Vögel weg.«
    Wir schauten uns an.
    Auch Sir James blickte etwas nachdenklich, aber nicht ungläubig.
    Ken atmete tief aus. Er klatschte in die Hände. »Es tut mir leid, Freunde, daß ich euch nichts anderes sagen kann. Aber so und nicht anders ist es gewesen.«
    »Verschluckt?« murmelte Suko.
    »Ja, leider. Oder zum Glück.«
    »Was sagst du, John?«
    Ich strich über mein Haar und stand auf. Ich wollte mich etwas bewegen.
    Nachdenklich ging ich auf und ab. Als mein Blick einmal Sukos Gesicht streifte, da sah ich das kurze Zucken seiner Lippen und ahnte, daß er denselben Gedanken verfolgte wie ich.
    Vor der Leinwand blieb ich stehen. »Hast du dir Gedanken darüber gemacht, Ken?«
    »Sicher, aber ich war leider nicht in der Lage, eine vernünftige Lösung zu finden.«
    »Gut, dann will ich dir sagen, was ich denke. Die Strige ist tatsächlich irgendwie verschluckt worden. Durch unseren Beruf und unsere Erfahrungen wissen wir, daß es außer dieser für uns sichtbaren Umgebung oder Dimension noch einige andere gibt. Die Zahl spielt jetzt keine Rolle, sie kann sogar unendlich sein. Aber um in eine dieser Dimensionen zu gelangen, muß derjenige ein transzendentales Tor durchschreiten. Wenn du die Strige auf diese Art und Weise hast verschwinden sehen, wäre die Möglichkeit eines Tores durchaus gegeben. Für uns ist das keine Spinnerei, denn oft genug sind auch wir durch derartige Tore in eine andere Welt gelangt.«
    Ken Finlay wußte nicht, wohin er schauen sollte. Er wollte in unsere Gesichter blicken, aber das war ihm offensichtlich unangenehm, denn er sah zu Boden.
    »Glaubst du es nicht?« fragte ich ihn.
    »Das ist nicht das Problem, John.« Er räusperte sich. »Vielmehr habe ich selbst schon daran gedacht, weil ich mich ja mit
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