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Die Mondblumenpflückerin

Die Mondblumenpflückerin

Titel: Die Mondblumenpflückerin
Autoren: Germaine Wittemann
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standen geparkte kleine goldene Flugobjekte. Sie waren dreieckig und hatten, wie der Puscher in den sich Samugo verwandeln konnte, aufgesetzte Kuppeln. Das war wirklich unfassbar! „Da staunst du, nicht wahr, Celine?“, kicherte Similia.
    „Die Aurumer lieben alles was aus Gold ist. Sie können nicht genug davon bekommen. Sie essen sogar Dinge, die mit Gold verziert sind.“ Das konnte Celine nun gar nicht glauben, aber Samugo erklärte ihr, dass das wirklich stimmte und dass auch Menschen manchmal Gold aßen, hauchdünnes Blattgold nämlich. Davon hatte Celine noch nie gehört, aber man lernte ja nie aus.
    „Wo müssen wir jetzt eigentlich hin, Similia? Auch wenn ich gerne in dieser hübschen Stadt eine Weile bleiben würde, aber ihr wisst, die Kanakuben können jeden Moment den Schwindel aufdecken, dann haben wir ein Problem.“
    Celine schaute sich etwas ängstlich um. Der Gedanke, dass die Spione jeden Augenblick auftauchen könnten, war mehr als gruselig.
    „Ich habe gehört, es soll hier ein kleines Häuschen geben, das der Herrscherin, der ältesten Frau Aurums gehört. Dort sind angeblich die Koordinaten versteckt. Wo das ist, weiß ich allerdings nicht, tut mir leid.“
    Similia machte ein trauriges Gesicht.
    „Hast du in deinem Navigationssystem das Häuschen drin?“
    Celine schaute Samugo erwartungsvoll an. Der kleine rote Wompelsch fing wild an zu blinken. Celine wusste, dass er überprüfte, ob das berühmte Haus abgespeichert war. Tatsächlich! Samugo wusste den Weg dorthin.
    „Manchmal braucht es eben auch ein bisschen Glück im Leben“, sagte Celine, während sie sich gemeinsam mit ihrem roten Wompelsch auf Similias Rücken schwang.
    „Du sagst bitte, wo es lang geht“, sagte Similia.
    „Erst einmal gerade aus, dann in die nächste Straße rechts einbiegen, dann zweimal rechts und noch einmal links, dann ist es schon das dritte Haus.“
    Samugo hatte eine gewichtige Stimme. Er fand es toll, dass er dabei sein durfte und noch dazu eine große Hilfe war. Die Wompelsche erlebten ja viele tolle Dinge mit ihren Lachianerkindern, aber so ein Abenteuer hatte noch keiner erlebt. Zumindest war ihm nichts bekannt.
    18. Die Kanakuben
    Bei dem Haus angekommen, trat Celine sofort ein. Es war zwar kein gutes Gefühl, ungefragt ein fremdes Haus zu betreten, aber sie hatten ja keine andere Wahl. Sie schauten sich ehrfürchtig um.
    Das Haus war sehr schön eingerichtet. Alles mit goldenen Möbeln. An den Wänden hingen goldene Bilder, auf dem Boden lagen goldene Webteppiche.
    “Meine Güte! Da wird einem ja schwindelig vor lauter Goldglanz. Es strahlt so hell. Ohne die Goldbrillen hält man es auch hier drinnen nicht aus.“
    Celine rieb sich die Augen. Sie hatte nur einen kurzen Augenblick ihre Brille abgesetzt.
    „Ja, da hast du wohl recht. Die Aurumer sind aber schon gewohnt an all das Gold. In ihren Häusern brauchen sie die Brillen nicht“, klärte Similia sie auf.
    „Wo soll denn hier ein Code versteckt sein?“, fragte Samugo. „Ich kann nichts entdecken.“
    Er schaute sich um und wackelte hin und her. Er wollte es nicht zugeben, aber er hatte ziemliche Angst vor den Kanakuben. Was, wenn sie jetzt auftauchten? Sie wären verloren und könnten nicht einmal fliehen. Sie säßen in der Falle.
    „Ich würde sagen, wir gehen durch jedes Zimmer und schauen uns um, vielleicht fällt einem von uns etwas auf.“
    Celine öffnete die Tür zum nächsten Zimmer. Es war jedoch nichts Auffallendes zu sehen.
    Sie gingen Zimmer für Zimmer durch.
    Im Letzten gab es allerdings eine Besonderheit: An der Wand hing ein Bild in einem goldenen Rahmen. Das Bild war nicht, wie in all den anderen Zimmern, aus Gold, nein, es war bunt. Es zeigte eine getrocknete, wunderschöne Blume, die in vielen, kräftigen Farben leuchtete. Fast hätte man meinen können, sie wäre noch lebendig.
    „Diese Blume kommt mir bekannt vor“, sagte Celine.
    „Ich habe so eine schon einmal gesehen. In einem Traum.“
    Vielleicht hatte der Traum eine bestimmte Bedeutung. Sie hatte damals von einer Blumenwiese geträumt, die wunderschön war. Von vielen bunten Blumen. Diese hier sah genauso aus, wie die Blumen in ihrem Traum.
    „Ist ja komisch“, murmelte sie vor sich hin, „Similia, könnte es sein, dass das eine Mondblume ist?“
    „Ich habe noch nie eine gesehen, aber es könnte durchaus sein. Die alte Frau die in diesem Haus normalerweise wohnt, hat sie von irgendwoher mitgebracht. Sie hat den Aurumern nie erzählt, wo sie die
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