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Die Mondblumenpflückerin

Die Mondblumenpflückerin

Titel: Die Mondblumenpflückerin
Autoren: Germaine Wittemann
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die Kanakuben entdeckten sie nicht hier unten. Das aufgeregte Wispern der Spione hielt noch eine Weile an, wurde manchmal laut und dann wieder leise.
    „Sie suchen die Gegend nach uns ab“, wisperte Celine.
    „Sie können nicht zuordnen, aus welcher Richtung sie Katja rufen hörten. Ich glaube sie sind ziemlich verwirrt.“
    Plötzlich hörten sie die schwarzen Gesellen sehr laut, direkt über sich. Es klang, als würden sie graben.
    „Oh nein, das darf nicht sein! Ich glaube sie wollen sich zu uns nach unten durchgraben“, schnatterte Similia ganz leise und aufgeregt.
    „Das werden sie nicht schaffen“, flüsterte Samugo. „Das Gestein ist hier wahnsinnig hart. Sogar mein bester Luxusbohrer hat hier Schwierigkeiten.“
    Und tatsächlich. Die Kanakuben mussten ihr Unternehmen aufgeben. Es schien, als seien sie sicher. Celine und ihre Freunde atmeten auf. Sie überlegten gemeinsam, wie sie die Kanakuben austricksen konnten, ohne erwischt zu werden. Immer wieder ging Celine das Wort ‚Ameise‘ im Kopf herum. Ja, was wäre eigentlich, wenn sie so klein wie Ameisen wären? Das war überhaupt die Idee! Sie konnte doch alle ganz klein zaubern, mit Hilfe des Sternenstaubes. Dann konnte Samugo einen winzig kleinen Gang bohren, das wäre dann natürlich oben kaum zu hören. Und in der goldenen Stadt angekommen, würde sie alle wieder groß zaubern.
    „Ich habe eine wirklich gute Idee. Passt mal auf! Ich werde uns alle klein zaubern und wenn Samugo winzig ist, dann ist ja sein Bohrer kaum zu hören.“
    Glücklich schaute sich Celine im Kreise ihrer Freunde um.
    „Naja“, flüsterte Similia leise zurück.
    „Wenn wir so klein sind, dann brauchen wir ja wahnsinnig lange, bis wir den Gang bis Auruma gebohrt haben. Soviel Zeit haben wir doch gar nicht.“
    Der Wompelsch nickte eifrig und gab Similia recht. Celine kratzte sich am Kopf.
    „Leider habt ihr da wohl recht. Das habe ich gar nicht bedacht. Dann müssen wir uns wohl etwas anderes einfallen lassen.“
    Celine setzte sich zerknirscht auf den Boden. Sie überlegte, was sie bisher alles schon erreicht hatte. Sie würde niemals aufgeben. Sie hatte ihr Ziel fest vor Augen.
    Sie nahm das Zauberwasser aus ihrer Tasche. Ihr war nur noch ein kleiner Schluck geblieben. Wenn ihr nicht bald von selbst etwas Gutes einfiel, dann musste sie wohl oder übel den letzten Schluck nehmen. Besser aber wäre, sie könnte ihn aufsparen, für einen absoluten Notfall, wenn etwas ganz besonders Schwieriges zu lösen war. Celine erinnerte sich, wie sie die Murmeln herbeigezaubert hatte. Dazu war nur eine einzige Murmel notwendig gewesen. Plötzlich sprang sie auf und wisperte:
    „Wir werden sie ablenken. Wir müssen die Kanakuben nur auf eine falsche Fährte lenken, und schon sind wir sie los und können in die Stadt.“
    „Und wie willst du das machen?“, fragte Samugo und wackelte vor Freude.
    Er fand Celine wirklich toll und bewunderte sie sehr.
    „Ich werde uns alle verdoppeln. Dann schicken wir die drei falschen Freunde nach oben. Sie sollen versuchen die Kanakuben von uns abzulenken. Dadurch gewinnen wir Zeit und können ungehindert nach Auruma reisen. Na, ist das nicht ein toller Plan? Ich muss aber erst Bratzipus fragen, ob es gefährlich ist Lebewesen zu verdoppeln.“
    „Also, wenn es klappt, ist es mehr als genial“, schnatterte Similia ganz leise, und Samugo pflichtete ihr bei.
    -Bratzipus bitte komme-.
    Celine dachte ganz fest an den blauen Kaselianer und war überglücklich seinen blauen, runden Kopf im Kontaktstein erscheinen zu sehen.
    „Du musst ganz leise reden“, ermahnte sie ihn sogleich.
    Aber Bratzipus war von Katja schon bestens über die gefahrvolle Situation unterrichtet worden. Celine erklärte nun genau, was sie vorhatte. Bratzipus musste gar nicht lange überlegen.
    „Das ist gar kein Problem, Celine. Du kannst euch getrost verdoppeln. Was entsteht, ist nur eine Halluzination, nur eine Spiegelung von euch. Verdoppelungen verschwinden nach einer gewissen Zeit von ganz alleine wieder. Das heißt, sie lösen sich so quasi in Luft auf. Ihr könnt ihnen einen Auftrag erteilen, den werden sie sehr genau erfüllen.“
    „Werden wir genügend Zeit haben, auf Aurum die Koordinaten zu finden und uns wieder in Sicherheit zu bringen?“, fragte Celine mit einem bedenklichen Gesichtsausdruck.
    „Es könnte knapp werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit. Wenn die Kanakuben bemerken, dass sie auf eine Spiegelung von euch reingefallen sind, auf einen
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