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Die Meute

Die Meute

Titel: Die Meute
Autoren: David Fisher
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nach.
    Frieda war nur noch ein paar Meter vom Auto entfernt. Triumphierend legte sie die letzten Schritte zurück. Geschafft. Sie hatte es geschafft. Sie würden fliehen können. Dorthin, wo es Hilfe gab. Larry würde leben. Auf der Stelle würde sie Hilfe holen. Wenn Kenny nicht da war, konnte sie noch einmal die Polizei anrufen. Wenn die nicht kam, würde sie jemand anderen finden. Für Geld konnte man alles bekommen.
    Sie wollte die Wagenschlüssel aus der Tasche holen. Zunächst fand sie sie nicht. Sie fingerte in den Taschen herum. Eine Sicherheitsnadel. Kleingeld. Ein Taschentuch. Beunruhigt verdoppelte sie ihre Bemühungen. Die Schlüssel waren nicht zu finden.
    Neugierig trottete der Schäferhund auf den Steg zu. Die Witterung in der Luft hatte sich verändert.
    Steig ein, flehte Diane lautlos. Steig ein.
    Die Schlüssel waren nicht da. Sie mußten da sein. Sie begann, den Inhalt ihrer Taschen auf den Boden zu werfen.
    Der Schäferhund hatte den Steg erreicht.
    Die Schlüssel waren nicht da. Frieda und Diane wußten es gleichzeitig. Larry hatte sie mitgenommen. Wahrscheinlich steckten sie immer noch in seiner blutverkrusteten Tasche. Frieda rüttelte an der Autotür. Sie ging nicht auf. Frieda wischte den Schnee vom Fenster und schaute hinein. Die Tür schien nicht verschlossen zu sein, ließ sich aber nicht öffnen.
    Verzweifelt rüttelte Frieda mit aller Kraft an der Tür – vergebens. Schweißperlen traten ihr auf die Stirn. Rasch ging sie auf die rechte Wagenseite hinüber und versuchte die andere Tür zu öffnen. Sie war versperrt.
    Der Schäferhund stand auf dem Steg, die Nase hoch in der Luft.
    Entsetzt starrte Frieda den Hund an. »Nein!« schrie sie ihn an. »Nein!«
    Die Meute witterte ihre Angst. Langsam kamen die Tiere auf den Steg zu.
    Schaudernd beobachtete Diane die Szene. Irgendwie mußte, sie die Tiere ablenken können. Alles, was sie fand, waren zwei Aluminiumpfannen. Sie riß die Küchentür auf, lief vor das Haus hinaus und schlug die Pfannen gegeneinander. »Hier! Hier!« schrie sie. Für einige Augenblicke blieben die Tiere stehen. Der Schäferhund spähte zum Haus zurück, um festzustellen, ob von dort Gefahr drohte.
    Frieda trommelte mit den Fäusten gegen das Fenster. Aber das Sicherheitsglas war zu stark. Der Schäferhund hatte inzwischen erkannt, daß vom Haus her keine Gefahr drohte. Wieder setzte er sich in Bewegung.
    Frieda wich von dem schützenden Auto zurück und suchte nach Hilfe, die von nirgendwo kam. Der Schäferhund und beschleunigte seine Schritte. Hinter ihm folgte die Meute.
    Frieda fing an zu laufen.
    Mit raschen Sätzen kam der Schäferhund näher. Er setzte zum Sprung an – blieb abrupt stehen. Der Feind war verschwunden.
    Mit einem durchdringenden Schrei war Frieda Hardman in den Graben gestürzt. Sie prallte mit dem Kopf gegen einen Felsen, brach sich das Genick und war sofort tot.
    Von Schluchzen geschüttelt, versperrte Diane die Tür. Sie war so allein, so hilflos. Frieda war tot, Tom war tot,
    Larry würde vielleicht sterben. Und sie konnte nichts tun. Nichts. Sie brauchte irgend jemanden – irgend jemanden, der ihr zur Seite stand und sagte, wie sie ihr und der Kinder Leben retten konnte. Wo war die Polizei? Wo war Kenny? Irgend jemand.
    »Diane«, flüsterte Larry.
    Hastig wischte sie sich die Tränen ab. »Ja, Liebling?«
    Seine Stimme war schwach. »Wir brauchen Hilfe.«
    »Ich weiß.« Sie nahm seinen Kopf in ihren Schoß und streichelte seine heiße Stirn. »Ich hole Hilfe.«
    Er schloß die Augen. »Es tut weh.«
    »Versuch zu schlafen. Ich hole Hilfe. Ich verspreche es dir, Larry. Ich hole Hilfe.«
    Diane war sicher, daß er nicht schlafen konnte. Aber wenn sie keine Waffe fand und damit keine Möglichkeit hatte, zum Auto zu kommen, würde er nicht überleben. Ganz ruhig, sagte sie sich. Ich muß ruhig überlegen. Irgendeine Waffe muß ich jetzt finden. Sie ging in die Küche. Wonach sie suchte, wußte sie nicht genau. Aber irgend etwas mußte sie finden. In der Küche konnte sie keine Waffe entdecken.
    Auch im Wohnzimmer nicht.
    Auch nicht im vorderen Schlafzimmer. Bitte, laß irgendwo noch einen Revolver versteckt sein, betete sie und wußte doch, daß eine solche Waffe nicht existierte. Auch im hinteren Schlafzimmer verlief ihre Suche ergebnislos, und sie mußte kostbare Minuten aufwenden, um Marcy und Josh zu beruhigen.
    Corny sah auf, als Diane das dritte Schlafzimmer betrat. »Wo ist Frieda? Was haben Sie mit ihr gemacht?«
    Diane biß sich
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