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Die Meisterdiebin

Die Meisterdiebin

Titel: Die Meisterdiebin
Autoren: Tess Gerritsen
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ist allein.
    Er sah MacLeod an. „Sie müssen das Schiff abfangen.“
    „Auf See? Das wäre eine riesige Operation. Wir haben noch keine Be weise.“
    „Die werden Sie an Bord der Villafjord finden.“
    „Das Risiko ist zu groß. Wenn ich ohne vorliegende Beweise gegen Van Weldon vorgehe, werden seine Anwälte die Einstellung der Ermittlungen verlangen. Wir müssen warten, bis siein Neapel anlegt, und die italienische Polizei dazu bringen, an Bord zu gehen.“
    „Aber dann ist es vielleicht schon zu spät! MacLeod, dies ist Ihre einzige Chance. Wenn Sie Van Weldon schnappen wollen, tun Sie es jetzt!“ beschwor Jordan ihn.
    MacLeod sah Hugh an. „Was meinen Sie, Lord Lovat?“
    „Wir werden die Royal Navy um einen oder zwei Hubschrauber bitten müssen“, sagte Jordans Onkel nachdenklich und sah zum Himmel. „Es gibt schlechtes Wetter. Das könnte die Sache schwierig machen.“
    „Bis wir die Villafjord erreichen, wird sie in internationalen Gewässern sein“, wandte MacLeod ein. „Wir haben kein Recht, das Schiff zu durchsuchen.“
    „Vielleicht kein Recht, aber die Chance“, sagte Jordan. „Glauben Sie etwa, die werden uns einladen, uns an Bord umzusehen?“
    „Sie werden gar nicht merken, dass sie durchsucht werden.“ Jordan drehte sich zu Hugh um. „Ich werde einen Marinehubschrauber brauchen. Und einige Freiwillige für das Enterkommando.“
    Besorgt schüttelte Hugh den Kopf. „Dir ist klar, dass du keinerlei offizielle Unterstützung hast?“
    „Ja.“
    „Wenn etwas schief geht …“
    „Wird die Marine mich nicht kennen. Das weiß ich auch.“
    „Jordan, du bist mein einziger Neffe …“
    „Genau deshalb werde ich es schaffen, oder?“ Lächelnd drückte Jordan seinem Onkel die Schulter.
    Hugh seufzte. „Diese Clea Rice muss eine außergewöhnliche Frau sein.“
    „Ich stelle sie dir vor“, versprach Jordan mit einem Blick auf das dunkle Wasser. „Sobald ich sie von diesem verdammten Schiff geholt habe.“
    Die Männerstimmen entfernten sich und verstummten schließlich.
    Clea blieb an der Tür stehen und überlegte, ob sie es wagen durfte, den Laderaum zu verlassen. Bis das Schiff wieder anlegte, musste sie ein sicheres Versteck gefunden haben, denn irgendwann würde jemand die Kisten kontrollieren.
    Niemand war zu sehen.
    Die Männer waren nach rechts verschwunden, also ging Clea nach links und tauchte in das Labyrinth aus Korridoren und Luken ein. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie sich wenden sollte.
    Als sie plötzlich Schritte hörte, nahm sie in Panik die nächste Tür und stellte entsetzt fest, dass sie sich im Quartier der Mannschaft befand. Sie schlich zu der Reihe von Spinden, öffnete einen und quetschte sich hinein.
    Darin war es noch enger als in der Kiste, und sie teilte den Spind mit übel riechenden Hemden und Schuhen. Durch die Lüftungsschlitze sah sie, wie zwei Männer den Raum betraten. Einer von ihnen kam auf die Spinde zu und riss den neben ihr auf.
    „Soll sehr schlechtes Wetter geben“, sagte er laut und zog eine Öljacke an.
    „Der gottverdammte Sturm hat jetzt schon fünfundzwanzig Knoten.“
    Die Männer gingen wieder hinaus.
    Clea verließ ihr Versteck. Sie brauchte einen Ort, an dem niemand sie überraschen würde …
    Ein Rettungsboot. Im Kino hatte sie gesehen, wie jemand sich dort verbarg. Solange es keinen Notfall gab, würde sie dort sicher aufgehoben sein.
    Sie durchsuchte die Spinde und fand eine dunkelblaue Jacke und eine schwarze Mütze. Sie zog sie an und schlich durch die Korridore, bis sie zu einem Aufgang kam.
    An Deck heulte der Wind und trieb Gischt über die Reling. In der Dunkelheit konnte Clea mehrere Seeleute erkennen. Zwei sicherten eine Ladeluke, einer schaute mit einem Fernglas aufs Meer hinaus. Keiner von ihnen bemerkte sie. Clea entdeckte die beiden Rettungsboote an der Steuerbordseite. Beide waren mit Planen abgedeckt, also trocken. Sobald die Villafjord in Neapel anlegte, würde sie sich von Bord schleichen.
    Clea zog die viel zu große Jacke fester um die Schultern und ging langsam auf die Boote zu.
    Simon Trott stand auf der Kommandobrücke und starrte besorgt auf das tosende Meer vor dem Bug der Villafjord.
    Victor Van Weldon dagegen schien das Wetter nicht zu interessieren. Ganz ruhig saß er da, während der Sauerstoff leise zischend durch den Schlauch in seiner Nase strömte.
    „Wird es noch schlimmer?“ fragte Trott und warf Van Weldon einen Seitenblick zu.
    „Nicht sehr“, erwiderte der Kapitän. „Die
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