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Die McDermotts 02 - Manchmal

Die McDermotts 02 - Manchmal

Titel: Die McDermotts 02 - Manchmal
Autoren: Marina Schuster
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los«, fauchte sie ihn an.
    »Du kannst froh sein, dass der Junge hier ist, sonst würde ich etwas ganz anderes mit dir tun«, zischte er leise und die unterdrückte Wut in seiner Stimme war unüberhörbar. »Wir gehen jetzt nach oben, du wirst deine Sachen packen und verschwinden, und mir nie wieder unter die Augen kommen, hast du verstanden?
Nie wieder!«
    »Aber …«
    »Kein ‚Aber‘«, unterbrach er sie zornig. »Noch ein falsches Wort und wir statten dem Deputy einen Besuch ab. Mach, dass du hier wegkommst, und pfeif deinen Anwalt zurück, bevor ich es mir anders überlege.«
    Sie fing an zu zetern und zu jammern, er ignorierte es jedoch und schob sie mit festem Griff ins Haus.
    »Onkel Adrian«, rief Timmy hinter ihm her, »Boogy hat doch den Schatz gefunden – darf ich ihn behalten?«
    Adrian drehte sich um und lächelte. »Boogy wird zur Belohnung einen großen Knochen bekommen und für dich lasse ich mir auch etwas einfallen. Aber den Schatz kannst du nicht haben – den bekommt Melody.«
    Sobald Florence verschwunden war, hatten Lauren und Timmy sich ebenfalls verabschiedet, und nachdenklich saß Adrian im Wohnzimmer und betrachtete das Collier, das vor ihm auf dem Tisch lag.
    Er wusste, dass er Melody unrecht getan hatte und dass er Abbitte leisten musste. Andererseits schmerzte es ihn immer noch, dass sie ihm über Wochen hinweg die Wahrheit verschwiegen und ihn belogen hatte, selbst, nachdem sie sich so nahe gekommen waren. Zweifelnd fragte er sich, ob ihre Gefühle für ihn wirklich so tief waren, wie er es die ganze Zeit angenommen hatte, oder ob er für sie nicht doch nur Mittel zum Zweck gewesen war, weil sie diesen Job so dringend gebraucht hatte.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend stand er auf und lief die Treppe hinauf, öffnete die Tür zu Melodys Zimmer und trat hinein, zum ersten Mal, seit sie weg war. Er schaltete das Licht ein, schaute sich um und ein heftiger Schmerz durchzuckte ihn. Der Raum sah aus, als würde sie nach wie vor darin wohnen. Eine bunte Patchworkdecke lag auf dem Bett, zusammen mit etlichen Kissen in allen möglichen Farben. Im Kleiderschrank befanden sich die Kostüme, die er ihr gekauft hatte, sowie die Sachen, die sie sich von Lauren ausgeliehen hatte. Auch das Abendkleid hing noch dort und wehmütig strich er mit den Fingern über den weichen Stoff.
    Beim näheren Hinsehen bemerkte er das Paar Ohrringe auf dem Tisch, daneben lag ein großer Skizzenblock. Zögernd schlug er das Deckblatt auf und erstarrte. Sein eigenes Gesicht schaute ihm entgegen, nachdenklich, mit ernster Miene. Er blätterte weiter, fand immer mehr Zeichnungen von sich. Der ganze Block enthielt ausschließlich Bilder von ihm, Bilder, für die er niemals Modell gesessen hatte, Bilder, die sie aus dem Gedächtnis gezeichnet hatte.
    Ein tiefes, inniges Gefühl stieg in ihm auf, und plötzlich wusste er, was er zu tun hatte.
    »Mel, so kann das nicht weitergehen«, mahnte William kopfschüttelnd. »Du isst nichts, du schläfst nicht, das Einzige, was du seit deiner Ankunft tust, ist arbeiten und Trübsal blasen.«
    »Doch, ich schlafe«, erwiderte sie trotzig, »außerdem war ich gestern beim Arzt, du musst dir keine Gedanken machen, es geht mir gut.«
    »Jaja, deswegen höre ich dich auch die ganze Nacht hin- und herwandern«, brummte er. »Du wirst noch krank werden.« Das Telefon klingelte und Melody wollte aufstehen, aber er winkte ab. »Lass nur, ich gehe dran.«
    »Kunsthandlung Baker«, meldete er sich. »Ja.« – »Ja, das wäre möglich.« – »Natürlich mache ich das.« – »Und wann?« – »Morgen schon? Das ist etwas knapp, doch ich denke, das kriege ich hin.« – »Gut, ich freue mich und danke für Ihren Anruf.«
    »Wer war das?«, fragte Melody abwesend, als er zurückkam.
    »Eine Galerie in San Antonio, sie wollen einige Bilder für eine Ausstellung haben«, erklärte er. »Ich habe zugesagt, allerdings sind wir ein wenig in Zeitdruck, denn wir müssen die Sachen bereits morgen dort vorbeibringen.«
    »San Antonio«, murmelte Melody und schluckte, sofort musste sie an den Ball denken.
    »Ja, also hopphopp, nicht trödeln, ich brauche deine Hilfe.« Er deutete auf ein paar Gemälde. »Pack das sorgfältig ein, ich gehe nach oben und hole einen Koffer. Wir nehmen nur die kleinen Bilder mit, damit wir das mit dem normalen Gepäck transportieren können. Eine große Kiste per Luftfracht aufzugeben schaffen wir in der kurzen Zeit nicht.«
    Melody nickte und fing an, die Stücke mit
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