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Die McDermotts 02 - Manchmal

Die McDermotts 02 - Manchmal

Titel: Die McDermotts 02 - Manchmal
Autoren: Marina Schuster
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Luftpolsterfolien zu umwickeln.
    Es dauerte eine Weile, bis William mit einem alten Überseekoffer zurückkam. »Leg alles hier rein und stopf es gut aus, damit nichts kaputtgeht. Ich bestelle uns inzwischen die Flugtickets.«
    »Uns?«, wiederholte Melody und ihr wurde augenblicklich übel. Sie stürzte zur Toilette und übergab sich.
    »Hast du etwas mit dem Magen?«, fragte William, als sie mit bleichem Gesicht wieder den Verkaufsraum betrat, und schaute sie prüfend an.
    Hastig schüttelte sie den Kopf. »Nein, aber du kennst ja meine Flugangst. Muss ich denn unbedingt mitkommen?«
    »Ja, ich schaffe das nicht ohne dich.«
    »So viel ist es doch gar nicht«, betonte sie mit einem Blick auf den Koffer.
    »Ich habe oben noch etliche Bilder, die ich mitnehmen möchte, und die gerahmt werden müssen, das kriege ich unmöglich alleine hin.«
    »Wenn wir jetzt damit anfangen, sind wir bis heute Abend fertig«, widersprach sie.
    Er seufzte. »Ich kann die Dinger ja nicht mit Rahmen transportieren, weißt du, was das wiegen würde? Der Organisator hat mir versprochen, Klapprahmen zur Verfügung zu stellen, also erledigen wir das vor Ort.«
    »Na toll«, murrte sie bedrückt, »das kann ja lustig werden.«
    William nickte. »Ja, das hoffe ich zumindest, ein wenig Aufmunterung wird dir sicher nicht schaden.«

41
    Das Taxi hielt vor einem großen Gebäude in der Richmond Avenue in San Antonio. Während Melody ausstieg und sich umschaute, bezahlte William den Fahrer und nahm dann das Gepäck aus dem Kofferraum.
    »Scheint ein nobler Laden zu sein«, sagte Melody, als sie die Stufen zum Eingang hinaufstiegen.
    William nickte. »Ja, sieht so aus, wird wohl eine umfangreichere Ausstellung werden.« Er blieb plötzlich stehen. »Ach, geh du doch schon mal rein und schau nach dem Veranstalter, ich muss noch kurz telefonieren, ich komme gleich nach.«
    »In Ordnung.« Sie betrat das Gebäude und schaute sich suchend um. Zwischen ein paar Skulpturen entdeckte sie einen älteren Mann, auf den sie zielstrebig zusteuerte. »Guten Tag, ich bin von der Kunsthandlung Baker in New Orleans, Melody Foster ist mein Name.«
    »Ah ja, Miss Foster«, er schüttelte ihr die Hand, »herzlich willkommen, Sie werden bereits erwartet. Folgen Sie mir bitte.«
    Sie durchquerten einen angrenzenden Saal, der vollkommen leer war.
    »Gehen Sie doch schon mal dort drüben hinein und sehen sich um, ich warte hier noch auf Mr. Baker, damit er uns nicht suchen muss«, forderte der Mann sie auf und deutete auf eine Tür.
    Sie lächelte. »Ja, vielen Dank.«
    Zügig lief sie auf die Tür zu, öffnete sie – und erstarrte. Sie blickte in einen großen Raum, dessen Wände mit etlichen Bildern bestückt waren. Bilder, von denen ihr Adrians Gesicht entgegenschaute. Ihre Bilder. Ein dicker Kloß steckte ihr plötzlich im Hals und sie schluckte ein paar Mal. Langsam einen Fuß vor den anderen setzend, ging sie in den Saal hinein, betrachtete ungläubig die Zeichnungen, von denen jede Einzelne gerahmt und mit einer Galerielampe beleuchtet war.
    Im gleichen Moment setzte über Lautsprecher Musik ein. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie das Lied erkannte, zu dem Adrian und sie den einen Abend in der Cactus-Bar getanzt hatten. Sofort stiegen ihr Tränen in die Augen.
    »Darf ich Sie um diesen Tanz bitten, Miss Foster?«, hörte sie auf einmal eine warme, tiefe Stimme hinter sich.
    Sie fuhr herum und starrte Adrian an, der ein paar Schritte von ihr entfernt stand und sie anlächelte. Er trug eine alte Jeans, ein schwarzes Hemd und Cowboystiefel, und sah so gut aus, dass ihr plötzlich schwindelig wurde. Der Raum fing an, sich zu drehen, ihre Beine wurden weich und drohten unter ihr nachzugeben, bevor sie jedoch umkippen konnte, war er bereits bei ihr und zog sie in seine Arme.
    »Ich dachte, Sie tanzen nicht«, murmelte sie fassungslos, als er begann, sich langsam mit ihr über den Parkettboden zu bewegen.
    Er drückte sie fester an sich, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. »Doch«, flüsterte er zärtlich, »manchmal.«
    »Kannst du mir mal verraten, was das alles zu bedeuten hat?«, fragte Melody mit wild pochendem Herzen, nachdem das Lied zu Ende war.
    »Wonach sieht es denn aus?«, sagte er leise. »Ich habe die Bilder in deinem Zimmer gefunden und war der Meinung, dass sie zu schön sind, um nur dort herumzuliegen. Daher habe ich eine Ausstellung für dich organisiert – ich dachte, du würdest dich freuen.«
    Ungläubig schaute sie ihn an. »Eine eigene
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