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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre
Autoren: Robert Ludlum
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auf dem Highway, südlich von Carlyle. Der Wagen vor ihnen hatte etwa hundert Meter weiter vorne angehalten und parkte mit abgeschalteten Scheinwerfern neben der Straße. Der Wagen hinter ihnen tat es ihm gleich.
    Vor ihm standen zwei Telefonzellen auf einem Sockel aus Beton. Der zweite Neger ging zu der rechten Zelle und drückte die Türe auf - worauf die Innenbeleuchtung aufflammte - und schob schnell die Glasscheibe unter dem Beleuchtungskörper zur Seite, so daß die Birne freigelegt wurde. Die schraubte er schnell heraus, so daß es in der Zelle wieder finster wurde. Matlock fiel auf - es beeindruckte ihn wirklich -, daß der hünenhafte Neger auf diese Weise Dunkelheit geschaffen hatte. Es wäre einfacher und schneller gewesen, das Glas einfach zu zerschlagen.
    Das Ziel des dritten und letzten Anrufes war es, so wie Dunois ihn instruiert hatte, Nimrods Treffpunkt abzulehnen. Ihn auf eine Art und Weise abzulehnen, daß Nimrod keine andere Wahl hatte, als den von Matlock vorgeschlagenen anderen Ort zu akzeptieren: das Cheshire Cat.
    Die Stimme de Polizeibeamten am anderen Ende der Leitung klang vorsichtig und präzise.
    »Unser gemeinsamer Freund versteht Ihre Besorgnis, Matlock. Er würde ebenso empfinden wie Sie. Er wird mit dem Mädchen zum Südeingang des Sportplatzes kommen, links von der hinteren Tribüne. Ein kleines Stadion unweit der Turnhalle und der Schlafsäle. Es sind Nachtwächter auf dem Gelände; Ihnen kann nichts passieren ... «
    »All right. All right, schon gut.« Matlock gab sich große Mühe, auf leise Art verstört zu klingen und damit die Basis für seine Weigerung vorzubereiten. »Es sind Leute dort; wenn jemand von Ihnen etwas versuchte, werde ich schreien. Das werde ich auch!«
    »Natürlich. Aber Sie brauchen das nicht. Niemand will, daß jemand verletzt wird. Es ist eine ganz einfache Transaktion, das hat unser Freund mir auch aufgetragen, Ihnen zu sagen. Er bewundert Sie.«
    »Aber wie kann ich sicher sein, daß er Pat mitbringt? Ich muß sicher sein!«
    »Die Transaktion, Matlock.«
    Die Stimme klang ölig, eine Spur von Verzweiflung war zu hören. Dunois' >Kobra< war unvorhersehbar. »Darum geht doch das Ganze. Unser Freund will das haben, was Sie gefunden haben, erinnern Sie sich?«
    »Ich erinnere mich ...« Matlocks Gedanken überschlugen sich. Er begriff, daß er seine Hysterie bewahren mußte, seine Unvorhersehbarkeit. Aber er mußte den Ort vertauschen. Ihn wechseln, ohne sich verdächtig zu machen. Wenn Nimrod argwöhnisch wurde, hatte Dunois Pat zum Tode verurteilt. »Und Sie sagen unserem Freund, daß er nicht vergessen soll, daß es eine Aussage gibt, in einem Umschlag an Leute in Washington adressiert!«
    »Um Himmels willen, das weiß er, ich meine ... er ist besorgt, verstehen Sie, was ich meine? Also, wir treffen uns an dem Sportplatz, ja? In einer Stunde, okay?«
    Das war der Augenblick. Vielleicht gab es keinen mehr.
    »Nein! Warten Sie ... Ich gehe nicht auf den Campus! Die Leute aus Washington, sie beobachten das ganze Terrain. Sie sind überall. Die werden mich wegschaffen!«
    »Nein, das werden sie nicht ... «
    »Woher zum Teufel wissen Sie das denn?«
    »Da ist niemand. Glauben Sie mir, es ist alles okay. Beruhigen Sie sich doch bitte.«
    »Für Sie ist das leicht, nicht für mich. Nein, ich will Ihnen sagen, wo ... «
    Er redete schnell, zusammenhanglos, so als dächte er verzweifelt nach, während er redete. Zuerst erwähnte er Herrons Haus, aber ehe die Stimme zustimmen oder ablehnen konnte, verwarf er es selbst wieder. Dann kam er auf den Ladehof, fand aber sofort unvernünftige Gründe, nicht dorthin zu gehen.
    »Jetzt seien Sie doch nicht so aufgeregt«, sagte die Stimme. »Es ist eine ganz einfache Transaktion ...«
    »Dieses Restaurant! Außerhalb der Stadt. Das Cheshire Cat! Hinter dem Restaurant im Garten ... «
    Die Stimme war konfus, versuchte mit ihm Schritt zu halten. Matlock wußte, daß seine Taktik Erfolg hatte. Er wies noch einmal auf das Tagebuch und seine belastende schriftliche Aussage hin und warf den Hörer dann auf die Gabel.
    Er stand erschöpft in der Zelle. Der Schweiß tropfte ihm vom Gesicht, obwohl die frühe Morgenluft eher kühl war.
    »Sehr schön haben Sie das gemacht«, sagte der Neger, der das Kommando führte. »Ihr Gegner hat vermutlich eine Stelle im Collegegelände ausgewählt. Sehr intelligent von ihm. Gut gemacht, Sir.«
    Matlock sah den uniformierten Neger an und war für das empfangene Lob irgendwie dankbar und
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