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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre
Autoren: Robert Ludlum
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>Einheiten< - >SS-Einheiten<.«
    Dunois sah Matlock an, und Matlock spürte den Schmerz in seinen Augen. »Solche Parallelen zu ziehen tut weh. Es ist auch nicht gerechtfertigt. Wir tun, was wir tun müssen.«
    »>Ein Volk, ein Reich, ein Führer«, sagte Matlock mit leiser Stimme.

34
    Alles ging ganz schnell. Zwei aus Dunois' Elitegarde wurden ihm zugeteilt, die übrigen begaben sich zu dem Rendezvous mit Nimrod, bereiteten sich darauf vor, einer anderen Elitegarde gegenüberzutreten - den wenigen Auserwählten aus Nimrods Privatarmee, die ihn ohne Zweifel begleiten würden. Matlock wurde von den zwei hünenhaften Negern über den Campus begleitet, nachdem Späher berichtet hatten, daß die Luft rein ist. Er wurde zu einer Telefonzelle im Keller eines Schlafsaals gebracht und tätigte dort seinen ersten Anruf.
    Er stellte fest, daß seine Furcht, seine tiefgreifende Furcht, die Eindrücke verstärkte, die Dunois vermitteln wollte. Es war nicht schwer für ihn, seine panikerfüllten Gefühle zur Schau zu stellen und um Asyl zu bitten, weil er wahrhaft von Panik erfüllt war. Während er hysterisch in die Sprechmuschel redete, war er nicht sicher, was Wirklichkeit und was Fantasie war. Er wollte frei sein. Er wollte, daß Pat lebte und mit ihm frei war. Wenn Nimrod all das zuwege bringen konnte, warum dann nicht in guter Absicht mit Nimrod verhandeln?
    Für ihn war es ein Alptraum. Einen Augenblick lang hatte er Angst, er könnte die Wahrheit hinausschreien und sich der Gnade Nimrods ausliefern.
    Aber der Anblick von Dunois' eigenen Ton Ton Macoute verlieh ihm Halt, und er beendete den ersten Telefonanruf ohne zu zerbrechen. Der Polizei->Chef< von Carlyle würde die Information übermitteln, eine Antwort entgegennehmen und Matlocks nächsten Anruf abwarten.
    Die Neger erfuhren von ihren Spähern, daß die zweite öffentliche Telefonzelle nicht klar war. Sie stand an einer Straßenecke. Man hatte in der unmittelbaren Umgebung einen Streifenwagen entdeckt. Dunois wußte, daß man selbst öffentliche Telefonzellen anpeilen konnte, auch wenn es länger dauerte, und so hatte er für jeden der Anrufe auch Alternativ-Telefone vorgesehen. Der letzte Anruf sollte am Highway stattfinden. Matlock wurde in aller Eile zur nächsten Zelle gebracht. Sie stand am Hintereingang der Studentenunion.
    Der zweite Anruf lief glatter, obwohl nicht klar war, ob dies ein Vorteil war. Matlock sprach voll Nachdruck von dem erfundenen Schriftstück, das um zehn Uhr morgens abgesandt werden sollte. Seine Stärke zeigte Wirkung, und er war dafür dankbar. Diesmal empfand der Polizei->Chef< Angst und gab sich keine Mühe, sie zu verbergen. Begann Nimrods Privatarmee ihre Zweifel zu haben?
    Die Truppen stellten sich vielleicht vor, wie feindliche Kugeln sie zerfetzten. Deshalb mußten die Generale vorsichtiger sein, der Gefahr bewußt.
    Man drängte ihn zu dem wartenden Wagen. Es war ein alter Buick, zerbeult, angerostet, unauffällig. Doch das Innere strafte die Fassade Lügen. Es war so präzise gearbeitet wie ein Tank. Unter dem Armaturenbrett war ein Hochleistungsradio montiert, die Fenster waren mindestens einen halben Zoll dick und, wie Matlock erkannte, aus kugelsicherem Glas gefertigt. An den Seiten waren kurzläufige Karabiner befestigt, und ringsum im Wagen waren mit Gummilappen bedeckte Löcher zu erkennen, in die man diese Läufe schieben konnte. Das Motorengeräusch beeindruckte Matlock sofort. Er hatte noch nie einen so kraftvollen Motor gehört.
    Sie rollten in mäßiger Geschwindigkeit hinter einem Wagen her, der ihnen offensichtlich den Weg wies; Matlock erkannte, daß ein weiterer Wagen ihre Nachhut bildete. Dunois hatte es ernst gemeint, als er sagte, sie sollten sich von allen Seiten Schutz sichern. Dunois war tatsächlich ein Profi.
    Als freilich James Matlock darüber nachdachte, worin er Profi war, wurde er unruhig. Er mußte wieder an den Satz ein Volk, ein Reich, ein Führer denken.
    Worin lag da der Unterschied zu Nimrod und all dem, was er vertrat?
    Die Worte hallten in ihm wider >... Ich verlasse dieses gottverdammte Land, Mister ...< War es so weit gekommen?
    Und: >... Sie glauben, das sei alles etwas anderes? ... Das ist ein Amerika im Kleinen! ... Das ist Firmenpolitik, Mann!< Das Land war krank. Was konnte es heilen?
    »Hier sind wir. Phase drei.« Der schwarze Revolutionär, der das Kommando führte, tippte ihn leicht auf den Arm und lächelte dabei aufmunternd. Matlock stieg aus dem Wagen. Sie befanden sich jetzt
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