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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre
Autoren: Robert Ludlum
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das kommt von ganz oben. Wir waren alle übereinstimmend der Ansicht, daß unser Objekt hochgradig motiviert ist. Das geht ganz deutlich aus dem Profil hervor. Ebenso klar muß aber gesagt werden, daß jede Unterstützung, die diesem Ausschuß seitens des Objekts zuteil wird, aus freien Stücken und freiwillig gegeben wird. Wir sind in dem Punkt leicht verletzbar. Wir können nicht, ich wiederhole, können unter keinen Umständen Verantwortung übernehmen. Wenn es möglich ist, sollte aus den Akten hervorgehen, daß das Objekt an un s herangetreten ist.«
    Ralph Loring hatte sich angewidert von dem Mann abgewandt.
    Der Verkehr war inzwischen eher noch dichter geworden. Loring hatte sich schon beinahe dafür entschieden, die ungefähr zwanzig Blocks bis zu seiner Wohnung zu Fuß zu gehen, als neben ihm ein weißer Volvo anhielt.
    »Steigen Sie ein! Mit so erhobener Hand sehen Sie ja albern aus.«
    »Oh, Sie sind es. Vielen Dank.« Loring öffnete die Tür und schob sich auf den engen Vordersitz. Er stellte sich die Aktentasche auf den Schoß.
    Er brauchte die dünne schwarze Kette um sein Handgelenk nicht zu verbergen. Cranston war ebenfalls ein AußendienstMann; ein Spezialist für Übersee. Cranston hatte den größten Teil der Vorarbeiten für den Auftrag geleistet, für den Loring verantwortlich war.
    »Das war eine lange Sitzung. Haben Sie etwas erreicht?«
    »Grünes Licht.«
    »Höchste Zeit.«
    »Wir hatten zwei stellvertretende Staatsanwälte und ein besorgtes Memorandum vom Weißen Haus.«
    »Gut. Die Geo-Abteilung hat heute morgen die letzten Berichte von Force-Mediterranean bekommen. Eine Unmenge von Routen sind geändert worden. Alles bestätigt. Die Felder in Ankara und in Konya im Norden, die Projekte in Sidi Barrani und Rashid, selbst die algerischen Kontingente reduzieren systematisch ihre Produktion. Das wird recht schwierig werden.«
    »Was zum Teufel wollen Sie denn? Ich dachte, es ginge darum, sie auszumerzen. Ihr seid doch nie zufrieden.«
    »Das wären Sie auch nicht. Routen, die wir kennen, können wir unter Kontrolle halten; aber was um Gottes willen wissen wir schon von Orten wie ... Porto Belocruz, Pilcomayo, ein halbes Dutzend Namen in Paraguay, Brasilien und Guayana, die keiner aussprechen kann? Die Dinge haben sich völlig verändert, Ralph.«
    »Dann holen Sie doch die Südamerika-Spezialisten. Die CIA wimmelt doch förmlich von den Leuten.«
    »Geht nicht. Nicht einmal Karten dürfen wir verlangen,«
    »Das ist doch albern.«
    »Das ist Spionage. Wir halten uns sauber. Wir gehen streng nach den Regeln von Interpol vor, keine Sondertouren. Ich dachte, das wissen Sie.«
    »Weiß ich auch«, erwiderte Loring müde. »Trotzdem ist es albern.«
    »Sie kümmern sich um New England, USA. Wir übernehmen die Pampas oder was sie sonst sind - so läuft das.«
    »New England, USA, ist ein verdammter Mikrokosmos. Das ist es, was mir angst macht. Was ist denn aus all diesen poetischen Schilderungen von rustikalen Gartenzäunen, Yankeegeist und mit Efeu bedeckten Ziegelmauern geworden?«
    »Die Poesie ist anders geworden. Sie müssen eben zusehen, daß Sie da irgendwie mitkommen.«
    »Ihr Mitgefühl ist überwältigend. Vielen Dank.«
    »Sie klingen so entmutigt.«
    »Die Zeit reicht nicht ... «
    »Das tut sie doch nie.« Cranston lenkte den kleinen Wagen in eine schnellere Spur, nur um dann an der Ecke Nebraska und Achtzehnte Straße festzustellen, daß die Spur verstopft war. Seufzend schaltete er in den Leerlauf und zuckte die Achseln. Er sah zu Loring hinüber, der seinerseits ausdruckslos die Windschutzscheibe anstarrte. »Zumindest haben Sie grünes Licht bekommen. Das ist schon etwas.«
    »Sicher. Aber das falsche Personal.«
    »Oh ... verstehe. Ist er das?« Cranston deutete mit einer Kopfbewegung auf Lorings Aktentasche.
    »Das ist er. Vom Tag seiner Geburt an.«
    »Wie heißt er denn?«
    »Matlock. James B. Matlock II. Das B steht für Barbour, sehr alte Familie - zwei sehr alte Familien. James Matlock, B. A., M. A., Ph. D. Eine Koryphäe auf dem Gebiet der gesellschaftlichen und politischen Einflüsse auf die Literatur des elisabethanischen Zeitalters. Was sagen Sie jetzt?«
    »Du großer Gott! Und das ist seine Qualifikation? Wo fängt er denn an, Fragen zu stellen? Beim Fakultätstee für pensionierte Professoren?«
    »Nein. Das wäre nicht so schlimm; jung genug ist er. Seine Qualifikation wird von der Sicherheitsabteilung mit >defekt, aber außergewöhnlich mobil< umschrieben. Ist das
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