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Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Titel: Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik
Autoren: Isidre Mones
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ja hören, was die Leute redeten, wenn sie wieder an Bord waren. Kurz entschlossen riss Julia eine schmale Holztür auf und folgte einer kleinen Treppe unter Deck.
    Julia schob Niklas hastig durch eine schmale Tür. Eine schlechte Wahl, wie sie sofort bemerkte. Aus dem engen Raum schlug ihr ein atemberaubender Gestank entgegen. Auf einem niedrigen Schränkchen türmten sich ungewaschene Eisentöpfe und Kupferpfannen. Der Boden war mit Fischgräten und Zwiebelschalen übersät. Sie hatten die Kombüse entdeckt. Als Versteck taugte das nicht. Abgesehen davon, dass es eng, stinkend und schmutzig war, musste auch früher oder später ein Koch hier auftauchen, der sie natürlich sofort entdecken würde.
    Eilig hasteten sie aus dem stinkenden Verschlag und fanden am Ende des Gangs einen anderen Raum. Der war so ziemlich das Gegenteil des dreckigen Lochs, aus dem sie gerade kamen. An der mit glatt gehobeltem Holz getäfelten Wand hingen zwei Ölgemälde. Eines zeigte einen ernst dreinblickenden, bärtigen Mann in Kapitänsuniform, das andere eine unglaublich hässliche, aber dafür ziemlich reich aussehende Frau mittleren Alters. Das war wohl die Ehefrau des Uniformierten, schloss Julia messerscharf.
    Von der Decke hing ein Messingleuchter, der Holzboden war sauber geschrubbt. Der Raum war mit einem Sessel, einem schmalen Bett mit samtenem Überwurf und einem kleinen Schreibtisch möbliert. An der Wand hing an einem Nagel eine frisch gebügelte Uniformjacke mit auf Hochglanz polierten goldenen Knöpfen. Das musste das Zimmer des Kapitäns sein. Etwas Besseres und Schöneres würden sie an Bord mit Sicherheit nicht mehr zu sehen bekommen.
    „Bleiben wir doch hier“, schlug Niklas vor.
    „Spinnst du?“, entgegnete Julia. „Das Zimmer ist viel zu klein und zu gut aufgeräumt, um sich zu verstecken!“
    Schon konnten sie Stimmen hören, die näher kamen. Verstehen konnten sie allerdings nichts. In aller Eile stürmten sie über den Gang eine weitere Treppe hinunter und stießen auf einen viel größeren Raum. Die Seitenwände wurden von den Wänden des Schiffsrumpfs gebildet. Jede Menge Hängematten baumelten von der Decke. Fleckige, speckige Tücher lagen darauf. Auf dem Boden lag überall achtlos zusammengeknüllte Wäsche. Die Luft war feucht und abgestanden.
    „Das muss das Quartier der Mannschaft sein“, meinte Julia.
    „Ein ganz schön übles Loch“, sagte Niklas nachdenklich. Wenn hier wirklich ein Film gedreht wurde, dann war er ziemlich realistisch, und wenn das eine Art Abenteuerurlaub war, dann auch. Vielleicht wurde hier aber auch eine von diesen Shows produziert, wo es darum geht, wer am längsten alle möglichen Unannehmlichkeiten aushält.
    Was im Augenblick aber wichtiger war: Von allen Räumen auf dem Schiff war dieser mit Sicherheit der schlechteste, um sich zu verstecken. Hier mussten ständig Leute ein- und ausgehen. Wahrscheinlich war es reiner Zufall, dass gerade niemand da war. Die schlechte Luft und der schäbige Zustand waren auch nicht unbedingt einladend.
    „Wären wir doch bloß in der schönen Kapitänskajüte geblieben“, maulte Niklas. „Da wäre es wenigsten s …“
    „Pssst!“, unterbrach ihn Julia. „Hör doch mal!“
    Niklas spitzte die Ohren. Tatsächlich, jetzt konnte man deutlich hören, wie Männer über das Deck liefen und die zwei Kerle, die auf dem Schiff geblieben waren, zusammenstauchten.
    „Wofür stelle ich eigentlich Wachen auf?“, hörten sie eine laute und unglaublich wütend klingende Stimme. „Euch kann man das ganze Schiff unter dem Hintern wegstehlen und ihr merkt es nicht. Nicht einmal zum Wasserholen kann man gehen, ohne dass einem die Boote geklaut werden. Und ihr wollt nichts bemerkt haben! Lächerlich!“
    Jetzt wussten sie, was die Leute auf der Insel gesucht hatten und was sie in die Boote geladen hatten: Frisches Trinkwasser, das war alles. Während die Stimme an Deck weiter tobte und brüllte, hörten sie Schritte rasch näher kommen.
    In Panik schlüpften Niklas und Julia durch die nächstbeste Tür. Von dort aus gab es nur eine Richtung. Eine enge Treppe, die weiter nach unten führte. Sie hasteten hinab. Doch es war eine Sackgasse.
    „Nein, da ist eine Falltür!“, flüsterte Julia Niklas zu. Mit vereinten Kräften hoben sie die Falltür hoch, stiegen hindurch und ließen sie leise wieder zuklappen. Sofort bereuten sie, hierher geflüchtet zu sein. Sie befanden sich in einem Frachtraum im Bauch des Schiffs, in dem es grauenhaft stank. Noch
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