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Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Titel: Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik
Autoren: Isidre Mones
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viel schlimmer als im Mannschaftsquartier. Und überhaupt kein Vergleich zu dem im Nachhinein noch erträglichen Geruch der Kombüse. Die Quelle des Gestanks entdeckten sie sofort. In dem Raum standen ungefähr 5 0 Fässer. Der ekelerregende Geruch ging von dort aus.
    Niklas wollte der Sache mutig auf den Grund gehen und machte eines davon auf. Er hatte schon so etwas geahnt. Das Fass war voller eingesalzener Fische, die nicht mehr ganz frisch waren.
    „Mach den Deckel sofort wieder drauf“, würgte Julia hervor und verzog das Gesicht. „Ich krieg keine Luft mehr!“
    Niklas beeilte sich, das Fass wieder zu schließen, aber der Erfolg war gleich Null. Die Luft wurde kein bisschen besser.
    Hier konnten sie unmöglich bleiben. Raus konnten sie aber erst recht nicht. Was nun? Sollten sie hier ersticken? Nein, dann war es doch besser, sich zu stellen.
    „Was macht man eigentlich mit blinden Passagieren?“, fragte Niklas verzweifelt.
    Julia zuckte mit den Schultern. „Gar nichts wahrscheinlich“, versuchte sie sich Mut zu machen. „Die Leute werden sich ein bisschen ärgern, weil man sie beim Dreh oder beim Urlaub gestört hat, und dann bringen sie uns nach Hause.“
    „Stimmt, was sollen sie auch sonst machen?“, meinte Niklas.
    Dass es durchaus noch andere Möglichkeiten gab, konnte er noch nicht ahnen, sonst hätte er sich vielleicht sogar in einem der Fässer versteckt.
    Doch gerade jetzt stieß er auf etwas, das seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Auf dem Boden zwischen den Fässern schimmerte und glänzte etwas, das überall hinzugehören schien, nur nicht hierher. Hastig hob er das kleine Ding auf und zeigte Julia begeistert seinen Fund. Eine Goldmünze! Julia warf nur einen kurzen Seitenblick darauf und meinte: „Damit können wir hier nichts anfangen. Aber falls du auf dem Schiff doch einen Laden findest, dann kauf uns doch einen Lufterfrischer dafür.“ Niklas verzog verärgert das Gesicht und steckte die Münze ein.
    „Mach lieber mal einen Vorschlag, was wir jetzt tun sollen“, sagte Julia ärgerlich.
    Doch die Entscheidung, was sie tun sollten, wurde ihnen abgenommen. Mit einem Ruck öffnete sich die Falltür über ihnen. Ein kleiner, dicker Mann plumpste wie ein Medizinball vor ihnen auf den Boden. Er trug eine fleckige Schürze, die in grauer Vorzeit sicher einmal weiß gewesen war, und hatte ein Küchenmesser in der Hand. Das musste der Schiffskoch sein, der in der grauenhaften Kombüse sein Unwesen trieb, schoss Julia durch den Kopf. Der Dicke rappelte sich auf und wollte anscheinend Fische aus einem Fass holen. Dabei rannte er sie fast über den Haufen. Alles ging viel zu schnell, um sich noch hinter einem der Fässer zu verstecken.
    Der Mann fiel vor Schreck fast um. Mit dem gellenden Schrei „Blinde Passagiere!“ raste er nach oben, in einer Geschwindigkeit, die ihm niemand zugetraut hätte.
    „Was machen wir jetzt?“, flüsterte Niklas voller Angst. Julia starrte ihn hilflos an.
    Sie hatten keine Zeit mehr, um einen neuen Plan zu schmieden. Weniger als eine Minute später stürmten der Kapitän und fünf mit Pistolen und langen Messern bewaffnete Männer durch die Falltür herein und Niklas und Julia ergaben sich.
    Von allen Seiten prasselten Fragen auf sie ein.
    „Wer seid ihr?“, rief einer der Männer.
    „Wie seid ihr an Bord gekommen?“, wollte ein anderer wissen.
    „Wo seid ihr an Bord gegangen?“, brüllte ein Dritter. „Wir haben doch seit Barbados nirgends mehr angelegt.“
    „Die beiden müssen sich schon eine Woche hier herumtreiben“, schloss ein weiterer Seemann messerscharf. „Wieso hast du sie nicht längst entdeckt?“, warf er dem Koch vor. Doch der Smutje zuckte nur hilflos mit den Schultern.
    Ein hoch gewachsener, bärtiger Mann in einer Uniformjacke, die ihm bis zu den Knien reichte, drängte sich nach vorne. Von seinem Gürtel hing ein langer Säbel, auf dem Kopf trug er einen schwarzen Dreispitz. Obwohl der Mann auf dem Ölgemälde in der Kapitänskabine viel besser aussah, erkannten Niklas und Julia sofort, dass es sich eindeutig um dieselbe Person handeln musste.
    Niklas nahm seinen ganzen Mut zusammen. „Sind Sie der Chef hier?“, sprach er den Kapitän an. „Wir haben nichts Schlimmes getan“, erklärte er. Der Mann warf ihm einen strengen Blick zu und antwortete mit schneidender Stimme: „Für dich bin ich Kapitän zur See Ebenezer Blyndhoon, du Wurm!“
    Hatte er richtig gehört, Kapitän Blindhuhn? Niklas musste grinsen. Er wusste, wenn er
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