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Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Titel: Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik
Autoren: Isidre Mones
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Sourcoal.
    „Der Fettwanst sollte wirklich mal in einen Spiegel schauen“, flüsterte Niklas seiner Schwester zu. „Dann merkt er vielleicht, dass er sich selber auch mal abschrubben sollte.“
    „Was?“, fragte Sam Sourcoal nach. Zum Glück hatte er den Satz nicht verstanden.
    „Ich werde jetzt angeln gehen“, erklärte er den beiden. „Solange ihr hier beim Schrubben seid, kann ich sowieso nichts tun“, fügte er grinsend hinzu. „Und wenn ich wiederkomme, könnt ihr dann die Fische putzen und ausnehmen, die ich gefangen habe.“
    Seufzend machten sich Niklas und Julia an die Arbeit. Die Küche war bestimmt seit Jahren nicht mehr sauber gemacht worden. Eine dicke Schicht von Fett und Ruß bedeckte alles. Es war die schlimmste Arbeit, die sie jemals gemacht hatten. Dass sie danach nicht freihatten, sondern noch Fische ausnehmen sollten, machte die Sache auch nicht besser. Aber wenigstens hatten sie Glück im Unglück. Nach zwei Stunden kam Sourcoal mit betrübtem Gesicht zurück. Er hatte nichts gefangen. Noch vor kurzer Zeit hätten es Niklas und Julia nicht für möglich gehalten, aber jetzt freuten sie sich, wieder Kartoffeln schälen zu dürfen.
    Der Feierabend hielt eine weitere harte Prüfung für sie bereit. Sie mussten auf einer ausgerollten Decke in der Kombüse übernachten. Zusammen mit dem dicken Koch, der die ganze Nacht schnarchte, dass alle Töpfe und Pfannen schepperten.
    Zumindest gab ihnen das die Gelegenheit, endlich einmal in Ruhe die Lage zu besprechen.
    „Wir müssen mindestens noch fünf Tage durchhalten“, seufzte Julia. Niklas verstand nicht sofort. Doch dann fiel es ihm ein. Der Kapitän hatte so was gesagt. So lange sollte es noch dauern, bis sie nach Montego Bay kamen.
    „Bis wir dort sind, brauchen wir unbedingt einen Plan, wie wir von diesem Schiff entwischen können“, flüsterte Julia ihrem Bruder zu. „Hast du eine Idee?“
    „Wo ist Montego Bay überhaupt?“, antwortete Niklas mit einer Gegenfrage. „Und wie soll es von dort aus weitergehen?“ Das konnte ihm Julia auch nicht sagen.
    „Egal, alles ist besser als das hier“, sagte sie stattdessen. Niklas konnte nicht widersprechen.
    „Hast du eine Ahnung, wo wir eigentlich gelandet sind?“, fragte er. Darüber zerbrach er sich schon die ganze Zeit erfolglos den Kopf.
    „Ich schätze, wir befinden uns im 18 . Jahrhundert. Das alles hier erinnert mich zumindest an irgendeinen Film, der in dieser Zeit spielt. Und dass wir in der Karibik sind, hast du ja auch schon mitgekriegt.“
    Das hatte Niklas allerdings, es erklärte aber nicht, wie sie hierhergekommen waren.
    „Es muss etwas mit der Höhle zu tun haben“, kam Julia seiner Frage zuvor. „Dein Gedanke mit dem Geheimgang in die Südsee war vielleicht gar nicht so idiotisch, wie ich zuerst dachte.“
    „Siehst du?“, meinte Niklas triumphierend. Aber Julia konnte kontern: „Dann wäre es aber besser gewesen, auf der Insel zu bleiben. Wenn es einen Rückweg in die Gegenwart gibt, dann von dort aus, von der Höhle aus! Wie sollen wir jemals wieder dorthin kommen?“
    Niklas spürte einen dicken Kloß im Hals. Julia hatte Recht. Es war kaum anzunehmen, dass einer der Seeleute dort seine Zahnbürste vergessen hatte und das Schiff umkehren ließ, um sie zu holen.
    Sahen so ihre nächsten Jahre aus? In einer stinkenden Schiffsküche sitzen und Kartoffeln schälen, Knoblauch pressen, Fische putzen und ausnehmen? Und selbstverständlich die Küche schrubben. Bis man sich drin spiegeln konnte.

Die schwarze Flagge
    Weitere zwei Tage vergingen in diesem Trott. Trotz des traumhaften Wetters wurde die Stimmung immer düsterer. Einen Aufenthalt in der Karibik hatten sich Niklas und Julia ganz anders vorgestellt. Doch nachdem sie zwei Tage lang nur Wasser, die übel gelaunte Mannschaft und die stinkende Kombüse gesehen hatten, geschah etwas, das niemand erwartet hatte.
    An Deck breitete sich plötzlich Unruhe aus. Die Seeleute sprangen hin und her und alle schrien durcheinander. Den Tumult bekam man sogar in der Kombüse mit. Durch das Geschrei angelockt lief der Koch an Deck. Niklas und Julia folgten ihm einfach. Er hatte jetzt ohnehin keine Augen für sie.
    Sie sahen, wie der Kapitän an der Reling stand und mit angestrengter Miene mit seinem Fernrohr den Horizont absuchte.
    „Kannst du schon was Genaueres erkennen?“, rief er dem Mann im Ausguck zu.
    „Es ist ein Schiff mit drei Masten“, kam die Antwort von oben.
    „Das hast du mir vor fünf Minuten schon
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