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Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Titel: Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik
Autoren: Isidre Mones
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den Namen aussprach, musste er anfangen zu lachen, und das würde dieser Kerl wahrscheinlich gar nicht witzig finden.
    „Aye, aye, Käpt‘n“, antwortete Niklas deshalb knapp. Den Spruch hatte er mal in einem Film gehört.
    Ein Seemann mit kurzer blauer Uniformjacke wandte sich an den Kapitän.
    „Wer weiß, was die beiden schon alles ausgeschnüffelt haben“, raunte er ihm mit einem unfreundlichen Seitenblick auf Niklas und Julia zu.
    „Sie haben Recht, Maat Silverfish“, meinte der Kapitän nachdenklich. „Schon sehr verdächtig, all das.“
    Niklas und Julia sahen sich verwundert an. Sie hatten nicht die geringste Ahnung, was es hier auszuspionieren gab. Außer den stinkenden Fischen, aber was sollte daran so schlimm sein?
    „Wir haben nichts ausgeschnüffelt“, rief Niklas trotzig.
    „Wenn Zebulon Silverfish spricht, schweigt ihr, es sei denn, ihr werdet gefragt!“, fuhr sie der Maat mit donnernder Stimme an. Der Kapitän nickte zustimmend.
    Niklas beschloss, dass es wirklich besser war, die Klappe zu halten. Vor allem von der Münze, die er gefunden hatte, erzählte er lieber nichts. Mit diesem Sepp Silberfisch oder wie der hieß, war anscheinend auch nicht zu spaßen.
    „Und was fangen wir jetzt mit den blinden Passagieren an?“, wollte ein älterer Seemann wissen.
    „Werfen wir sie über Bord, wie es sich gehört“, schlug Silverfish vor. „Blinde Passagiere verdienen es nicht besser!“

In der Küche des Grauens
    Niklas und Julia hofften, sie hätten sich verhört. Aber zweifellos meinte der Mann es ernst. Sie blickten in die Runde, aber alle Männer hatten grimmige Gesichter aufgesetzt.
    „Eigentlich sollten wir genau das auch tun“, sagte der Kapitän eisig. „Aber heute ist der 14 . November. Ihr wisst, was das bedeutet, Silverfish.“
    Maat Silverfish beeilte sich zu nicken. An seinem Gesichtsausdruck konnte Julia allerdings ablesen, dass er nicht die geringste Ahnung hatte, wovon sein Kapitän sprach.
    „Heute ist der Geburtstag unseres geliebten Königs William des Dritten“, erklärte der Kapitän. „Zu seinen Ehren will ich ausnahmsweise Gnade vor Recht ergehen lassen.“
    Er schaute sich in der Runde seiner Untergebenen um. Sein Blick blieb am Koch hängen.
    „Du hast die beiden gefunden, Sam, du kümmerst dich auch um sie“, entschied er.
    Mit schneidender Stimme wandte er sich wieder an Niklas und Julia: „Ab sofort gehorcht ihr den Anweisungen unseres Kochs Samuel Sourcoal. Wenn mir Beschwerden über euch zu Ohren kommen, kann ich es mir immer noch anders überlegen und euch den Fischen zum Fraß vorwerfen!“
    Niklas und Julia wussten nicht, ob sie sich freuen oder ärgern sollten. Der Gefahr, über Bord geworfen zu werden, waren sie entkommen. Aber die Aussicht, stattdessen in der stinkenden Kombüse als Sklaven des fetten Kochs arbeiten zu müssen, war alles andere als reizvoll.
    „Und wenn sie sich ungeschickt anstellen?“, grummelte der speckige Koch. „Faulpelze, die nur im Weg rumstehen, kann ich nicht gebrauchen.“
    „Wir haben nämlich schon einen von der Sorte in der Kombüse“, spottete ein vorwitziger Matrose. Sam warf ihm einen vernichtenden Blick zu. So was merkte er sich. Dem würde er schon noch mal richtig ins Essen spucken.
    „Genug geredet“, beendete Kapitän Blyndhoon die Diskussion mit einem Machtwort. „Es sind noch fünf Tage bis Montego Bay. Bis dahin wirst du ja wohl wissen, ob du sie gebrauchen kannst. Und wir können uns noch überlegen, ob wir sie dort den Offizieren übergeben oder ob wir sie behalten.“
    Alles war rasend schnell vor sich gegangen. Julia und Niklas waren kaum zum Nachdenken gekommen, was hier eigentlich vor sich ging. Doch eines war klar: Was sich hier abspielte war kein Film. Das war bitterer Ernst. Auch wenn sie noch keine Erklärung dafür hatten.
    Mit hängenden Köpfen folgten sie dem dicken Koch in sein stinkendes Reich. Nachdem sie die erste halbe Stunde dort verbracht hatten, waren sie sich immer noch nicht sicher, ob es nicht besser gewesen wäre, über Bord geworfen zu werden.
    Sie mussten die ganze Zeit Kartoffeln schälen, bis sie Krämpfe in den Fingern bekamen. Statt ihnen zu helfen, schaute der Koch nur dabei zu. Doch plötzlich erhob er sich und hatte eine andere Idee: „Ihr beiden schrubbt jetzt die Küche“, befahl er. Julia warf einen verzweifelten Blick umher. Die Kombüse war ein einziges Dreckloch.
    „Ich will, dass man sich darin spiegeln kann, wenn ihr fertig seid“, erklärte
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