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Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Titel: Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik
Autoren: Isidre Mones
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es ins lauwarme Wasser. Julia schlug das Herz bis zum Hals. Sie kam sich vor wie eine Diebin. Aber sie hatte keine Wahl. Zum Glück war weit und breit immer noch niemand zu sehen. Keiner hatte die beiden bemerkt.
    Niklas schien sein Gewissen weniger zu plagen. Er schnappte sich begeistert zwei Ruder und legte mit kräftigen Zügen los. So hatte er sich das zumindest vorgestellt. Doch es fing schon damit an, dass er die Ruder kaum heben konnte. Er musste wie verrückt rackern, damit das Boot nicht ständig wieder ans Ufer gespült wurde. Aber aufgeben kam nicht infrage. Er biss die Zähne zusammen und legte sich ins Zeug bis ihm sämtliche Muskeln wehtaten.
    „Pass doch auf“, blaffte Julia ihn an. Wieder hatte er ihr mit dem Ruder eine volle Ladung Salzwasser ins Gesicht gespritzt.
    „Vielleicht hilfst du mir mal“, antwortete Niklas gereizt. „Ich rackere mich hier ab und die gnädige Frau macht es sich auf der Bank gemütlich, das ist ja wohl ein schlechter Witz!“
    Julia schnappte sich seufzend eines der Ruder und die beiden versuchten, gemeinsam zu rudern. Aber sie schafften es nicht, die Ruder gleichmäßig durchzuziehen. Der einzige Erfolg war, dass sich das Boot im Kreis drehte und keinen Meter vorankam.
    „So wird das nichts, wir müssen uns abwechseln“, entschied Niklas schließlich. „Ich mache immer zehn Züge mit beiden Rudern und dann du.“ Julia nickte.
    Nach einer endlosen Plackerei erreichten sie das Schiff, das vom Strand aus so nah gewirkt hatt e … Beide waren fix und fertig. Sie hielten auf eine Strickleiter zu, die vom Deck zum Wasser hinabgelassen war. Das war reines Glück, denn sie hatten sich keine Gedanken gemacht, wie sie vom Boot die schätzungsweise drei bis vier Meter aufs Deck hinaufklettern sollten. Ohne Leiter hätten sie nicht die geringste Chance gehabt.
    „Das ist ja wie für uns gemacht!“, sagte Niklas erleichtert.
    Julia kletterte zuerst nach oben. Nachdem sie ein paar Sprossen geschafft hatte, folgte Niklas.
    Er stieß das Boot mit einem Fußtritt vom Schiff weg und ließ es davontreiben.
    So leise wie möglich kletterten sie an Bord.
    Das Erste, was sie an Bord bemerkten, war, dass sie dort durchaus nicht alleine waren. Aber die zwei Männer an Deck schliefen tief und fest und schnarchten wie zwei alte Walrösser.
    Aus der Nähe sah das Schiff fast noch altertümlicher aus als vom Strand aus. Um genau zu sein, es wirkte wie aus einem Piratenfilm. Moderne Instrumente oder eine richtige Brücke schien es an Bord nicht zu geben. Leider auch kein Funkgerät. Sogar die Kleidung der beiden Schlafenden sah aus wie aus dem Kostümfundus des Stadttheaters.
    „Vielleicht wird hier ein Film gedreht?“, überlegte Niklas. „Das wäre lustig!“
    „Oder das ist so eine Abenteuerurlaubsreise für reiche Spinner“, meinte Julia. „Wo alles original wie im 18 . Jahrhundert ist, sogar die Kleidung und das Essen. Nur dass irgendwo im Keller ein Computer mit Internetanschluss steht. Von so was habe ich schon mal gehört.“
    Niklas musste zugeben, dass diese Erklärung noch einleuchtender klang als seine. Im Augenblick konnten sie nicht entscheiden, wer von ihnen Recht hatte. Aber etwas in der Art musste es sein. Weitere Möglichkeiten fielen ihnen nicht ein.
    Julia zeigte auf die Insel zurück. „Bald werden wir erfahren, was hier gespielt wird“, sagte sie. „Schau mal!“
    Sie konnten zusehen, wie am Strand ungefähr zwanzig Männer, die ebenso merkwürdig gekleidet waren wie die beiden an Bord, um die verbliebenen zwei Ruderboote herumliefen. Die Männer schienen eine Weile lautstark herumzustreiten.
    „Die rätseln jetzt, wo ihr drittes Boot abgeblieben ist“, flüsterte Niklas seiner Schwester zu. „Ich glaube, die sind ziemlich sauer.“

Blinde Passagiere
    Die Männer am Strand beluden ihre verbliebenen Boote mit den großen Holzfässern und quetschten sich dann dazu. Man musste kein Seemann sein, um zu sehen, dass die Boote völlig überladen waren. Sie ragten kaum noch aus dem Wasser. Kein Wunder, die Leute waren mit drei Booten auf die Insel gefahren und mussten jetzt mit zwei Booten und wahrscheinlich zusätzlicher Fracht zurückkehren. Niklas und Julia wurde es immer mulmiger zumute.
    „Vielleicht hätten wir am Strand auf die Leute warten sollen“, meinte Julia nachdenklich. „Ich fürchte, die sind jetzt wirklich nicht gut auf uns zu sprechen.“
    Sie beschlossen, sich schnell ein Versteck zu suchen. Besser erst einmal abwarten. Vielleicht konnten sie
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