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Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Titel: Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik
Autoren: Isidre Mones
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so schnell wie möglich wieder nach Hause zu gehen.
    Zielstrebig liefen sie in die Richtung, in der sie den Ausgang vermuteten. Doch da war er nicht mehr. Komisch, anscheinend waren sie völlig durcheinander. Die Höhle war wohl noch ausgedehnter als sie gedacht hatten, denn der Gang, dem sie jetzt folgten, kam Julia kein bisschen bekannt vor.
    Aber ihr Instinkt hatte sie in die richtige Richtung geführt. Endlich sahen die beiden Licht und kurz darauf erreichten sie einen Raum, in dem es viel heller wurde. Ein Sonnenstrahl blinkte durch einen Spalt hinein.
    „Siehst du, der Regen hat aufgehört“, belehrte Julia ihren Bruder. „Völlig umsonst, deine Zündelei.“
    Niklas grummelte genervt irgendetwas, das seine Schwester nicht verstand. War wohl auch besser so.
    Wie sie erst jetzt bemerkten, fiel der Sonnenstrahl auf einen großen bunten Schmetterling. Der hatte sich anscheinend auch in die Höhle verirrt.
    „Hast du so einen großen Schmetterling schon mal gesehen?“, fragte Niklas verblüfft. Julia schüttelte den Kopf. Er war so groß wie zwei aneinandergelegte Hände und leuchtete in den grellsten Farben. Er musste einem Schmetterlingssammler entflogen sein, dachte sie kurz. Aber das war ja Quatsch. Vielleicht war es eine bislang unentdeckte Art.
    Merkwürdig war allerdings auch, wie heiß es geworden war, nur weil jetzt draußen ein bisschen die Sonne schien. Als sie vorhin die Höhle betreten hatten, war es ein regnerischer, nasskalter Novembertag. Jetzt war plötzlich T-Shirt-Wetter!
    „Ich bin Erster“, rief Niklas und rannte auf den Ausgang zu. Julia schüttelte genervt den Kopf. So ein Kinderkram. Die Stelle sah anders aus als die, wo sie reingekommen waren. Die Höhle musste also noch einen zweiten Ausgang haben, dachte sie sich noch. Niklas kletterte in Windeseile über den kleinen Felsblock vor dem Ausgang. Er wollte gerade in Siegerpose die Arme hochreißen, da blieb er plötzlich wie erstarrt stehen.
    „Ich glaub, ich spinne!“, hörte ihn Julia rufen.
    „Ich weiß sogar ganz sicher, dass du spinnst“, zischte sie zurück. Sie stapfte ihm missmutig hinterher. Doch als sie am Ausgang der Höhle ankam, glaubte sie selbst zu träumen.
    Vor ihren Augen breitete sich eine Meeresbucht aus. Vom strahlend blauen Himmel stach die hoch stehende Sonne herunter. Ein tropischer, von Kokospalmen gesäumter Sandstrand wie aus dem Urlaubsprospekt lag ihr zu Füßen.

Ein seltsames Schiff
    Zwischen den dunkelgrünen Bäumen flogen bunte Vögel umher. Laut plärrende Papageien verscheuchten winzig kleine Kolibris ins Unterholz. Ganze Schwärme von bunten Schmetterlingen umschwirrten große, duftende Blüten. In der Ferne plätscherte das Meer leise vor sich hin und spülte mit jeder kleinen Welle ein paar Krabben an Land, die sich sofort im Sand eingruben. Bis auf drei Ruderboote aus Holz, die jemand an den Strand gezogen und dort vertäut hatte, lag die Bucht einsam und verlassen da.
    Julia war völlig verblüfft. Darum dauerte es auch eine Weile, bis sie bemerkte, wie es ihr unter ihrer Jacke langsam heiß wurde. Hier mussten es ungefähr dreißig Grad sein. Da half auch die sanfte Brise wenig, die vom Meer heranwehte. Im Gegenteil, die Luft schien geradewegs aus einem großen Fön zu kommen.
    „Sieh mal, da!“, rief Niklas plötzlich und zeigte aufs Meer. Julia hatte es auch schon entdeckt. Vielleicht zweihundert Meter vom Strand entfernt lag dort ein altertümliches Segelschiff vor Anker. Auch auf dem Schiff konnten sie keine Menschenseele entdecken. Es wirkte völlig verlassen.
    „Ein richtiges Piratenschiff! Komm, wir schnappen uns eines von den Booten und rudern hin!“, schlug Niklas begeistert vor.
    „Spinnst du?“, entgegnete Julia. „Die Boote gehören uns nicht. Und wer weiß, was uns auf dem Schiff erwartet. Wahrscheinlich halten die Besitzer bloß ihren Mittagsschlaf und wollen nicht gestört werden. Wir sollten erst einmal herausfinden, wo wir sind.“
    Das war ein durch und durch vernünftiger Vorschlag, wie auch Niklas zugeben musste. Er hatte noch gar keine Zeit gehabt darüber nachzudenken, wo sie gelandet waren, und schon gar nicht, wie sie dort hingekommen waren. Doch er wusste, sie mussten der Sache auf den Grund gehen.
    Sie folgten einem kleinen Wasserlauf durch einen lichten Wald aus Kokospalmen, der aber bald in dichten Dschungel überging. Vorbei an einigen kleinen Wasserfällen, durch die der Bach in Richtung Meer stürzte, kletterten sie auf die Spitze eines kleinen
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