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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)
Autoren: Pierre Grimbert
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er große Schmerzen.
    Im nächsten Augenblick krümmte er sich, als der Schmerz tatsächlich mit voller Wucht zurückkehrte. Corenn führte ihn zu seinem Schlafplatz.
    »Das würde allen Bruderschaftsgesetzen der Gilde widersprechen«, sagte Rey.
    »Das ist es ja gerade. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Gilde nicht gut auf Euch zu sprechen ist«, murmelte Raji.
    »Wie bitte? Du hast doch wohl keine Angst vor diesen Armleuchtern? Ein gerissener Betrüger wie du?«
    Rey packte ihn an seinem Tuch und zerrte daran, als seien sie alte Weggefährten. Raji versuchte mehr schlecht als recht, sein einziges Kleidungsstück nicht ausgerechnet vor den Augen der jungen Frau zu verlieren, die die Szene amüsiert beobachtete.
    »Na schön!«, stieß er schließlich wütend hervor. »Bleibt, so lange Ihr wollt, mir ist das einerlei! Aber ich berechne Euch fünf Terzen pro Person und Tag. Und dass Ihr mir nicht in den Waren herumwühlt!«
    »Fünf Terzen! Davon könnten wir uns ja eine königliche Herberge leisten.«
    »Wir werden die Summe zahlen«, verkündete Grigán. »Und wir werden Euch keine Schwierigkeiten bereiten. Jedenfalls nicht, solange Ihr uns keine bereitet.«
    Raji musterte das ernste Gesicht des ramgrithischen Kriegers, nickte und stieg so würdevoll wie möglich die Treppe hinauf. Er nahm sich vor, Dona zur Strafe für die Unannehmlichkeiten in den nächsten Dekaden kein Opfer zu bringen.
     
     
    Der Markt des kleinen Palasts fand an jedem Septim statt, und es war erst der Quint der Dekade des Vogels. Bis zu ihrem Treffen mit den Züu waren es noch zwei Tage. Trotzdem wollte Grigán, »da ihr alle fest entschlossen scheint, diesen Wahnsinn zu Ende zu bringen«, den Ort erkunden, bevor er vor Menschen überquoll. Ein Ausflug nach Lorelia stand auf dem Plan.
    Natürlich würden sie nicht alle gehen. Bowbaq musste sich ausruhen und durfte nicht aufstehen, und obwohl Grigán der Einzige war, der etwas von Heilkunde verstand, würde Corenn bei dem Riesen bleiben. Sie bat Yan, ebenfalls bei ihnen auszuharren. Ihm dämmerte, dass sie nun ihr »wichtiges Gespräch« führen würden. Er nickte und fragte sich, warum ihm plötzlich so flau im Magen war.
    Ursprünglich hatte Grigán allein gehen wollen, um das Leben seiner Gefährten nicht aufs Spiel zu setzen, doch Léti und Rey protestierten lauthals und überschütteten ihn mit einem Schwall nicht gerade überzeugender Argumente. Schließlich gab er nach, da Rey ihn durch die größte Stadt der bekannten Welt führen konnte. Obwohl er wenig Gefallen an seiner Gesellschaft fand, würde Rey ihm von Nutzen sein. Außerdem war Rey rebellisch genug, um ihn auch gegen seinen Willen zu begleiten.
    Bei Léti hingegen wollte Grigán nicht klein beigeben, und sie waren kurz davor, ernsthaft in Streit zu geraten. Schließlich zog sich der Krieger mit dem Versprechen aus der Schlinge, ihr bald eine erste Lektion im Kämpfen zu erteilen. Léti tat so, als müsste sie über das Angebot nachzudenken, bevor sie es eilig annahm. Grigán wich Corenns missbilligendem Blick aus und begann mit den Vorbereitungen für den Ausflug nach Lorelia.
    Sie konnten nicht in ihren normalen Kleidern in der Stadt herumspazieren. Grigán wollte sich einfach einen großen Umhang aus leichtem Stoff überziehen, natürlich in Schwarz. Rey hatte vor, sich richtig zu verkleiden, und verschwand mit seinem Bündel hinter dem Vorhang, den Corenn und Léti angebracht hatten.
    Er zog sich immer noch um, als Raji erneut in dem Keller kam. Diesmal war der kleine Mann anständig gekleidet und trug ein echtes goronisches Schwert am Gürtel.
    Grigán sah sogleich, dass der Schmuggler nicht gewohnt war, eine Waffe zu tragen. Das Schwert behinderte ihn beim Gehen, und er rückte es ständig zurecht. Schließlich schaffte er es sogar, darüber zu stolpern, und konnte sich gerade noch an einem Korb mit Birnen aus Wastilien festhalten.
    Der kleine Mann ignorierte die Fremden und ging daran, die Waren zusammenzustellen, die an diesem Tag den Tunnel passieren sollten. Nachdem er einige fleckige Listen zu Rate gezogen hatte, die er sorgfältig aufbewahrte, häufte er Körbe, Kisten, Fässer und andere Behältnisse in der Mitte des ersten Kellers auf. Als er damit fertig war, ging er hoch in den Stall und kehrte kurz darauf mit einem Esel zurück, den er an einem Strick die Treppe hinunterzog. Obwohl das arme Tier den Weg schon hundertmal gegangen sein musste, traute es sich kaum die steilen Stufen hinab.
    Genau diesen
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