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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)
Autoren: Pierre Grimbert
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Loch. »Da drin sollen wir die Nacht verbringen?«
    »Ich habe schon ein paarmal dort unten geschlafen«, sagte Rey. »Es ist viel bequemer, als es aussieht.«
    »Die Sache gefällt mir nicht«, murmelte Grigán. »Dieser Raji macht mir keinen besonders vertrauenswürdigen Eindruck. Was, wenn er uns da unten einsperrt?«
    »Keine Angst. In dem Keller beginnt ein Tunnel, der direkt nach Lorelia führt. Raji trägt nicht ohne Grund den Spitznamen ›Tunnelwärter‹.«
    Der Krieger knurrte vor sich hin und stieg die grobe Holztreppe hinab, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Bowbaq bewunderte seinen Mut.
    »Da unten ist bestimmt alles voller Krabbeltiere«, sagte Léti angeekelt.
    »Bowbaq kann sie ja überreden, dich in Ruhe zu lassen«, scherzte Rey.
    Der Riese schwieg. Es schien Rey einfach nicht in den Kopf zu wollen, dass er als Erjak nur mit Säugetieren sprechen konnte. Er war nicht in der Lage, den Geist einer Kakerlake, Schlange oder eines ähnlichen Tiers zu erreichen, und selbst mit einem Nagetier war die Verständigung schwer.
    Geduldig warteten alle auf Grigáns Rückkehr. Er ließ sich Zeit, aber schließlich tauchte sein Kopf in der Luke auf.
    »Und?«, fragte Rey.
    »Es wird schon gehen«, sagte der Krieger widerwillig.
    »Sag ich doch. Es ist sauber, luftig und trocken. Schließlich würde niemand Waren, die ein Vermögen wert sind, in einem modrigen Loch verrotten lassen.«
    Sie beschlossen, in dem Keller zu bleiben, sattelten die Pferde ab, fütterten sie und brachten ihr Gepäck in das Versteck. Als alle unten waren, schloss Grigán mit grimmiger Miene die Falltür. Dann lief er eine Weile auf und ab und strich sich über den Schnurrbart. Er würde erst wieder Ruhe finden, wenn sie weiterzogen.
    Yans Neugier trieb ihn dazu, den Keller zu erkunden. Er war weitläufig und mit Bedacht eingerichtet. Obwohl sich die Wände an einigen Stellen krümmten, waren die drei Lagerräume rechteckig, und ihre Grundfläche maß zusammen nicht weniger als vierzig mal fünfundzwanzig Schritt.
    Der größte und einfachste Raum lag direkt unter der Falltür. Die Wände waren mit groben Brettern verkleidet, der Boden mit feinem Sand bedeckt und die Decke mit mehreren Balken und Querstreben abgestützt. Der Raum wirkte zwar alles andere als gemütlich, doch zumindest war es hier trocken und warm. Der Regen klang nur noch wie ein entferntes Murmeln.
    An der Wand waren in regelmäßigen Abständen Fackeln angebracht, die Grigán entzündet hatte. So war es nun hell genug, um Einzelheiten zu erkennen.
    Unzählige Bündel, Kisten jeder Größe, Truhen, Körbe und Fässer lagerten auf grob gezimmerten Regalen, in Wandnischen oder ganz einfach in Stapeln auf dem Boden. Eine erkennbare Ordnung gab es nicht.
    Eine Bretterwand trennte den ersten Raum vom zweiten. Dieser war besser ausgebaut: Die Wände bestanden aus Ziegelsteinen, und auf dem Boden hatte jemand Holzdielen verlegt. Die Decke war verputzt und weiß getüncht. Es war trocken und kühl, weshalb hier die verderblichen Waren lagerten. Rey schlug vor, dort ihr Lager aufzuschlagen.
    In dem Raum lagerte hauptsächlich exotisches Obst und Gemüse, was Yan sehr viel weniger interessant fand als die Waren im ersten Keller.
    Eine schwere Eichentür mit einem eindrucksvollen Schloss führte zu einem dritten Raum. Die Tür war abgeschlossen.
    »Weißt du, was hinter dieser Tür ist?«, fragte Yan Rey.
    »Gewiss. Bei einem meiner letzten Besuche habe ich sie geöffnet. Der Raum ist sehr klein. Raji bewahrt dort alle wertvollen Waren und seine eigenen Reichtümer auf. Deshalb ist sie zugesperrt.«
    Yan nickte und murmelte einen Dank. Er wollte lieber nicht wissen, was Rey mit »bei einem meiner letzten Besuche habe ich sie geöffnet« genau meinte.
    Schließlich war da noch der Eingang zu dem Tunnel, der nach Lorelia führte. Normalerweise war er mit einem Holzbrett und einem Stützbalken verschlossen, aber Grigán hatte beides entfernt, um ihnen einen Fluchtweg zu öffnen.
    Der Tunnel war so breit, dass drei Männer bequem nebeneinander gehen konnten, doch es war nicht erkennbar, ob das für die gesamte Länge galt. Yan lief zehn Schritte weit in den Tunnel hinein, bevor Grigán ihn zurückrief. Natürlich nahm Léti dies zum Anlass, ihrerseits in den Tunnel zu gehen. Als ihr jedoch eine fette Ratte über den Weg lief, machte sie auf dem Absatz kehrt und bestand darauf, den Eingang wieder zu verschließen.
    Bowbaq war bereits eingeschlafen. Corenn und Léti trennten eine Ecke
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