Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit
Autoren: Jack Williamson
Vom Netzwerk:
Stimme von irgendwo oben und grelles Scheinwerferlicht hüllte ihn ein. »Herunter vom Schweber!«
    Er duckte sich in einer Gruppe der Passagiere und riß die Menschenflinte vom Rücken. »Licht aus!« brüllte er durch das Knallen und Krachen der an der Inselwand abprallenden Kugeln. »Bringt mich durch das Auge. Ich werde niemandem ein Leid antun – außer ihr haltet den Schweber an.«
    Zusammengekauert hielt er die verängstigten Fahrgäste in Schach. Das Scheinwerferlicht erlosch. Der Schweber fuhr stockend weiter. Das Auge schwoll an. Die Männer und Frauen vor ihm verschwanden im farblosen Nichts um die Iris. Er würde der nächste sein.
    »Weiter!« brüllte er den Wachen auf den Inseln zu. »Bringt mich durchs ...«
    Eine ungeheure Kraft entriß ihm die Flinte. Sie verschwand im Nichts. Er versuchte, ihr nachzuspringen, aber etwas warf ihn zurück, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand geprallt.
    Etwas hob ihn vom Schweber und schleuderte ihn auf den Boden. Die Scheinwerfer blendeten wieder auf. Er tastete nach seinem Dolch, aber ein schwerer Stiefel hielt seine Hand fest. Eine Gaspistole zischte. Ein bitterer Geruch stieg ihm in die Nase, und es wurde schwarz um ihn.
    Er lag nackt auf einem nassen Metallboden. Sein ganzer Körper war mit schmerzenden blauen Flecken bedeckt. Man hatte ihm alles abgenommen: Kleidung, Dolch, Geld und Übersetzer. Er fühlte sich entsetzlich elend.
    Ein korpulenter Wächter im blauen Kilt des Himmelclans trat an das Zellengitter. Er betrachtete den Jungen. »Du bist also der Bursche, der Pirscher getötet und durch das Auge zu fliehen versucht hat. Der Fluchtversuch war sehr dumm von dir. Du hattest nicht die geringste Chance. Die Techniker am Ringfeld schalten schnell. Ich habe gehört, sie haben dir die Flinte mit einem magnetischen Vektor entrissen und dich zu den Augenwachen zurückbefördert.«
    Der Junge schwieg.
    »Ganz schön durch die Mangel haben sie dich gedreht, aber gib nicht mir die Schuld dafür, ich war nicht dabei. Warte, ich hole dir ein Handtuch und etwas zum Anziehen.«
    Als er mit dem Versprochenen zurück war und der Junge sich abtrocknete, sagte er: »Ich habe dich in der Arena gesehen und zehn Gong auf dich gesetzt. Du kannst nichts dafür, daß ich sie verloren habe. So wie du gekämpft hast, hättest du den Titel ehrlich verdient. Ich glaube, Pirscher hat uns beide hereingelegt.«
    »Dafür ist er jetzt tot.« Ein flüchtiges Lächeln der Genugtuung huschte über die Züge des Jungen. »Aber – sie haben mich erwischt. Was werden sie mit mir machen?«
    »Ich fürchte, nichts Erfreuliches. Für den Versuch der illegalen Passage hätte man dich vermutlich lediglich auf eine Strafwelt abgeschoben. Aber das andere ... Pirschers Fans schreien nach deinem Blut. Sie wollen dich jagen.«
    Der junge Mann nickte düster. »Pirscher war vom Windclan – das ist ihr altes Stammesgesetz.«
    Als der mitfühlende Wächter gegangen war, hing der Junge seinen unerfreulichen Gedanken nach. Wenn er nur gewußt hätte, daß die Ringfelder einen Mann entwaffnen und zu den Wachen zurückschleudern konnten!
    »Komm mit, Junge. Ich habe gute Neuigkeiten für dich!« Der freundliche Wächter war zurückgekehrt. »Die Chance besteht, deinen Kopf zu retten. Ein Menschenfreund möchte mit dir sprechen.« Er gab dem Jungen einen Übersetzer. »Ich halte dir die Daumen.«
    Der Wächter brachte ihn in einen hellen Raum, in dem bereits zwei Wartende saßen.
    »Namenloser!« Saphir rannte ihm entgegen und küßte ihn überschwenglich. Dann machte sie ihn mit einem schwammigen Andersweltler mit stechenden Augen bekannt. »Mein Freund Wheeler.«
    Der feiste Bleichgesichtige fixierte ihn böse.
    Das Mädchen schnitt eine Grimasse. »Er gibt dir die Schuld an seiner Verhaftung. Aber wir stecken alle gleich tief in der Tinte – doch wenn wir das Spiel des Menschenfreunds mitmachen, holt er uns vielleicht heraus.«
    »Ich habe genug von Spielen aller Art«, knurrte der Junge. »Was ist dieser sogenannte Menschenfreund überhaupt?«
    »Ein Beauftragter eines Hilfswerks, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Menschen zu helfen, wenn Not am Mann ist. Meine Freunde sind sie jedenfalls nicht.« Wheeler sprach mit einem leisen Krächzen.
    »Wie dem auch sei«, drängte Saphir, »wir müssen uns bei ihm einschmeicheln, damit er uns von hier fortbringt, später können wir immer noch ...«
    Wheeler warnte sie mit einem Räuspern. Die Tür ging auf, und ein hochgewachsener Mann in fast hautenger
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher