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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit
Autoren: Jack Williamson
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ungeheuren Zug der anomalen Masse im Bauch des Bomzeeths kletterten sie den Schuppenschwanz hinunter und ließen sich in eine Schneewehe fallen. Hinter sich hörten sie ein heulendes Kreischen und kurz darauf das Pfeifen der Düsen, als das Geschöpf sich wieder in die Höhe hob und davonbrauste.
    Schwarzlicht kletterte aus der Wehe und drehte sich nach Schneefeuer um. Sie stand irgendwie zusammengekrümmt dort, wo sie abgesprungen waren. Wahrscheinlich ist ihr schlecht, dachte er. Er stolperte zu ihr, um ihr zu helfen, als sie sich aufrichtete, mit dem Energetisierer in der Hand, den er beim Sprung verloren haben mußte. »Hier, Gunggee«, sie hielt ihn ihm entgegen. »Du wirst ihn brauchen.«
    Sie stapften zur Torkuppel. Sie hatte mit ihrem stabilen Permalith Jahrhunderte von Wandalismus überstanden. Als sie in den Übersetzer sprachen, öffnete sich der Eingang. Ein paar vereinzelte Steine und Speere lagen herum, die die Erdenmenschen zurückgelassen hatten, als sie damals das Raumtor stürmten.
    Auf der Kontrollplattform sah alles intakt aus, wenn man von einer zerschmetterten Plexoidscheibe absah, in der noch ein Stein steckte. Mit fast starren, zitternden Fingern zog er den abgebrochenen Energetisierer heraus und schob den neuen hinein, den sie mitgebracht hatten.
    Nichts tat sich. »Es muß noch irgend etwas kaputt sein«, stieß er erschrocken hervor.
    »Warte!« flüsterte Schneefeuer. »Ich glaube, die Ringfelder bilden sich.«
    Auf der Schalttafel leuchtete eine Reihe von Symbolen auf. Im Zentrum der Halle unter ihnen, wo die Ein- und Ausfahrtbänder um eine kreisrunde Vertiefung zusammenliefen, begannen blaue Flammen zu flackern, zwischen die sich schwarze Schatten schoben. Das Feuer wurde zu einer riesigen blauen Iris, die Schatten kondensierten sich in ihrer Mitte und bildeten die Pupille des interstellaren Auges. Plötzlich war die ganze Kuppel hell beleuchtet. Die Laufbänder setzten sich langsam in Bewegung.
    »Gunggee!« Begeistert klammerte Schneefeuer sich an seinen Arm. »Wir haben es geschafft!«
    Sie rannten die Rampe hinunter zum nächsten Einfahrtsband. Es trug sie in das riesige lidlose Auge. Die Passage durch die Ringfelder, die die Lichtjahre überbrückten, war lediglich ein Schock sich verteilender Schwerkraft. Ohne das Gefühl, sich überhaupt bewegt zu haben, befanden sie sich in der bedeutend größeren Torkuppel von Xyr.
    Der Tortechniker mit dem dreieckigen Gesicht, der sie hatte anwerben wollen, besuchte sie im Durchgangskrankenhaus. Zwischen Tests, Spritzen und verschiedenen Behandlungsmethoden fragte er sie aus. Er wollte genau wissen, was sie auf der Erde erlebt hatten. Als er von den Bomzeeth hörte, leuchteten seine blassen Augen interessiert auf.
    »Gravitophoren!« Er nickte. »Von zwei Schwarzlochforschern erfuhren wir von ihnen, aber nur in bruchstückhaften Berichten, sie selbst kehrten nicht zurück. Sie sind die ersten, die sie gesehen haben und noch leben, um ihre Existenz bestätigen zu können.«
    Die Pflegerinnen brachten Schneefeuer in ein anderes Zimmer, um ihr das Schwarz abzuwaschen. Der Techniker blieb und stellte weitere Fragen. »Wir dürfen keine Zeit verlieren«, entschuldigte er seine Hartnäckigkeit. »Der Erde bleiben nur noch zehn Tage, bis das Hauptloch sie erreicht. Wir sind verständlicherweise bereits ungeduldig, unsere Rettungsaktionen und geplanten Forschungen durchzuführen. Ein Dutzend größere Expeditionen warten auf das Signal zum Aufbruch. Archäologen wollen die letzten Relikte unserer Vorväter retten. Anthropologen sind an der Kultur unserer überlebenden Verwandten interessiert. Teams sind zusammengestellt, um den Schwarm schwarzer Löcher zu studieren. Ich persönlich erhoffe, einen dieser Gravitophoren einfangen zu können.«
    »Was geschieht mit den Erdbewohnern?«
    »Die Torbehörden bieten ihnen kostenlose Ausreise.« Er zuckte gleichgültig die Schultern. »Wenn sie sich entschließen können, die Erde zu verlassen.«
    Ein Techniker war eingetreten, um Schwarzlicht zur Anti-Strahlenbehandlung abzuholen. Als er zurückkehrte, am ganzen Körper angenehm prickelnd und halbbeschwipst von der Behandlung, wartete der Tortechniker immer noch.
    »Etwas anderes. Sie haben Ihre Mission für das Hilfswerk erfüllt. Wie wär's, wenn Sie jetzt zu uns kämen? Eine unserer Forschungssonden befindet sich im Augenblick im Umlauf um eine jungfräuliche Welt mit einer Biosphäre auf Kohlenstoffbasis. Sie bekommen Ihre Ernennung zum Planetenmanger,
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