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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit
Autoren: Jack Williamson
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Larlaran zurück und erfinde einen Zauber für uns.«
    »Ich werde es versuchen. Blackie. Aber – was?«
    »Wir müssen fliegen«, sagte er. »Niemand kann durch die Schlucht klettern und schwimmen.«
    »Fliegen?« hauchte sie. »Wie?«
    »Egal wie. Mit einem Ballon – wenn wir Papier auftreiben können, ihn zu machen. Mit einem Schweber – wenn sich etwas finden läßt, das leicht und stark genug dafür ist. Mit einem Drachen, vielleicht. Die Windclanjänger benutzen Drachen, um mit ihnen die Horste der wilden Tlys zu erreichen. Mit Stoff, ein paar Stecken und unserem Kletterseil könnten wir einen zusammenbasteln.«
    »In den paar Tagen, die uns noch bleiben?« Sie zuckte hoffnungslos die Schultern. »Ohne Werkzeug? Ohne alles?«
    »Wir können schließlich nicht einfach resignieren. Wir müssen etwas tun!«
    »Ich werde es versuchen.« Sie stellte sich unter das Loch in der Kuppel und rief durch ihren Übersetzer etwas hinauf. Ein Seil kam herunter. Kurz darauf fiel etwas durch die Öffnung zu ihm herunter – ein Korb mit geräuchertem Fisch und etwas zähes Süßes, getrocknete Früchte, möglicherweise, dazu steinharte dunkle Fladen und ein Lederbeutel mit säuerlicher, leicht alkoholischer Flüssigkeit. Während er aß, erbebte die Erde erneut. Es dauerte diesmal lange, ehe sie sich beruhigte.
    Er inspizierte die runde Wand. Sie war völlig glatt. Es war unmöglich, ohne Hilfe die Öffnung in der Decke zu erreichen. Er konnte nichts anderes tun, als auf Schneefeuer zu warten.
    Er wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als sie endlich kam. »Tut mir leid, Blackie«, flüsterte sie mit Tränen in den Augen. »Ich habe es versucht. Es gibt keinen Ausweg mehr.« Sie küßte ihn. »Kannst du mir verzeihen?« Sie zeigte ihm das gelbe Seil.
    »Was willst du damit?«
    »Ich nicht. Gunggee! Glaub es mir! Ich will es bestimmt nicht.« Sie schluchzte, daß er sie kaum noch verstand. »Es ist Larlaran. Sie hat Angst, dich noch länger lebend festzuhalten. Der Mond löst sich auf. Sie glaubt, du verursachst es. Sie wollte dich hier lebend verbrennen, den Tank, oder was immer, auffüllen, aber ich überzeugte sie, daß du dann einen neuen Vulkan machen würdest, der dich ausspeit. Sie fand die Lösung darin, dich den Bomzeeth zu überlassen.«
    Er starrte sie völlig entgeistert an.
    »Ich muß dich fesseln.«
    »Nein, nicht schon wieder!«
    »Es muß sein. Auch die Augenbinde. Larlaran hat immer noch Angst vor dir. Sie will nicht das Risiko eingehen, daß du sie wieder siehst, und erst recht nicht das Innere ihres unterirdischen Tempels.« Sie band seine Hände und legte das Tuch um seine Augen. Er spürte ihre zitternden Lippen auf seinen. »Leb wohl, Gunggee. Und gib mir nicht die Schuld.«
    »Ich gebe niemandem die Schuld«, knurrte er. »Es hätte ja auch keinen Sinn.«
    Sie zog die Schlinge um seine Mitte. Er spürte, wie er hochgehoben, durch die Öffnung gezerrt und unsanft auf einen Schlitten gelegt wurde. Dann knallte eine Peitsche, der Schlitten raste los, und nach einer Weile hoben sie ihn auf das kalte Eis und eilten davon.
    Er zitterte vor Kälte und haderte mit seinem Schicksal. Für dieses sinnlose Ende hatte man ihn und Schneefeuer jahrelang als Menschenfreunde ausgebildet. Sie hatten sich freiwillig für die Mission auf der Erde gemeldet und gewartet, daß die langsame Sonde endlich die Wiege der Menschheit erreichen möge. All ihre Aufgaben auf Nggongga hatten sie unbeendet gelassen. Sie hatten einander verloren ...
    Ein neues Geräusch vermischte sich mit dem Heulen des arktischen Windes. Ein fernes gleichmäßiges Pfeifen. Auf einem technisch entwickelteren Planeten hätte er ein Düsenflugzeug vermutet. Hier konnte es sich einzig und allein um einen heranbrausenden Bomzeeth handeln.
    Er dachte über diese eigenartigen Geschöpfe nach. Bezogen sie ihre Lebenskraft tatsächlich aus kleinen schwarzen Löchern? Ihre Physis beunruhigte ihn. Es gab natürlich Wärmestrahlung erzeugt durch die Materie, die durch den Sog aufgenommen wurde, und die Energie der fallenden Partikel ließ sich zweifellos durch Magnetfelder einfangen, aber er konnte sich eine solche Anatomie nicht vorstellen.
    Die Natur der Löcher selbst war ein weiteres Rätsel. Wenn ihre Schwerkraft sich mit Lichtgeschwindigkeit fortpflanzte, wie war es dann möglich, daß das Schwerefeld der geschluckten Masse um sich greifen und weitere Materie einfangen konnte? Er hätte den Tortechniker über die Theorie ausfragen sollen.
    Obgleich er
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