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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit
Autoren: Jack Williamson
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Aufträge.«
    Der Junge warf einen unwilligen Blick auf Saphir und Wheeler, die die Köpfe zusammensteckten und flüsterten. »Ich – ich glaube, ich ergreife die Chance – unter einer Bedingung.«
    »Nehmen Sie sich vor ihm in acht«, warnte Wheeler. »Er ist der schlimmste Gauner von Nggongga. Er kennt jeden nur möglichen schmutzigen Trick. Er wird Sie hereinlegen.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, was er beabsichtigt«, rief Saphir wütend und warf ihr rotes Haar zurück. »Ich kenne ihn, Sir. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er Pirscher meuchlerisch mordete. Er ist ein ganz gemeiner Bursche.«
    Der Junge zuckte unter den Anklagen und dem Haß in ihren Stimmen zusammen. »Meine Bedingung war, daß ich nur annehmen würde, wenn Sie auch die beiden retten. Und das gilt auch jetzt noch, trotz allem.«
    »Namenloser!« Das Mädchen starrte ihn ungläubig an. »Ich – ich werde dich nie verstehen.« Sie wirbelte verzweifelt zu Thornwall herum. »Helfen Sie jetzt auch uns?«
    »Tut mir leid, junger Mann.« Thornwalls Gesicht wirkte plötzlich streng. »Ich kann keine solchen Abmachungen treffen. Jeder Menschenfreund muß sich selbst als würdig erweisen.« Er hielt einen Arm hoch, um den impulsiven Einwand des Jungen zu verhindern. »Aber vielleicht kommen wir doch zu einer Einigung.«
    Er drehte sich zu Wheeler und dem Mädchen um. »Wir können Sie beide nicht – vielleicht nur einstweilen noch nicht – zur Ausbildung aufnehmen, aber Sie können uns trotzdem von gewissem Nutzen sein. Ich biete Ihnen zumindest zeitweiligen Schutz, wenn Sie mir alles erzählen, was Sie über den Rauschgifthandel auf Nggongga wissen.«
    »Einverstanden«, versicherten beide einstimmig.
    Ein wenig später, als Thornwall die Ausreiseformulare ausfüllte, blickte er zu dem erwartungsvollen Jungen hoch. »Wir brauchen einen Namen für Sie. Einen, den die Übersetzer leicht übertragen können und der doch etwas über Sie aussagt, über Ihre Farbe, Ihre Vergangenheit, und die Zukunft, die ich für Sie in unserer Bruderschaft voraussehe ...« Er überlegte kurz, dann schüttelte er dem Jungen kräftig die Hand.
    »Willkommen, Schwarzlicht!«
     

 
2.
     
    Im Sandclanviertel von Nggonggamba winkte der einbeinige Führer die sonnenverbrannten Touristen näher zu sich heran. Er deutete auf eine hohe verrußte Eisentür, deren untere Hälfte von einer Bombe zerfetzt war. »Die Tragödie unseres Planeten«, sagte er zu seinen Schäfchen. Dann wanderte seine hochgehobene Krücke auf das rote Gekritzel an der Wand daneben. »›Habt acht, Nggongganer! Der Sonnentod ist nah!‹ steht dort. ›Der gerechte Zorn Cru Creethas kann nur mit fremdem Blut beruhigt werden.‹« Die Krücke wanderte zu der Zeichnung einer eiförmigen Kreatur mit roten Augen und herabhängenden schlangenähnlichen Tentakeln.
    »Wir sehen dieses rote Gekritzel nicht zum erstenmal«, brummte ein schwitzender dicker Mann abfällig. »Was geht es uns an?«
    »Es bedeutet, beispielsweise, daß unsere Führung zu Ende ist«, erklärte Champ. »Wegen der Nachtclanterroristen und dem baldigen Sonnentod wurden alle Touristenvisa für ungültig erklärt. Diese Verordnung tritt bei Sonnenuntergang in Kraft. Ich hielt hier an, um Ihnen den Grund dafür zu zeigen.«
    »Betrüger!« Eine hagere Blondine stellte ihren Übersetzer auf höchste Lautstärke, daß ihre Worte von der verrußten Wand widerhallten. »Ich habe bereits für die Schwarzwüstensafari bezahlt – fünf Tage und Nächte im Luftlager mit voller Verpflegung, Ausrüstung, inklusive Späher und Treiber, und mit Garantie einer selbstgeschossenen Trophäe.«
    »Geschätzte Besucherin«, sagte Champ sanft. »Ich rate Ihnen, Ihren eigenen Kopf in Sicherheit zu bringen, solange Sie ihn noch haben.«
    »Ich bin Exoethnologin!« brauste sie auf. »Ich verlange die mir zugesicherte Trophäe oder mein Geld zurück!«
    »Wenden Sie sich an die Agentur«, riet der Führer ihr. »Aber ich werde gewiß nicht dort sein. Sie sind meine letzte Gruppe. Die Terroristen haben uns das Geschäft verdorben, und ich persönlich habe genug von Feuer und Bomben ... Wo ich hingehe, mein Herr? In die Stadt Krongkor an einer Bucht unseres Meeres. Sie war früher, ehe das Raumtor geöffnet wurde, eine blühende Handelsstadt. Jetzt ist sie ein ruhiges Asyl, fern des Terrors. Ich habe mir dort mit meinen Ersparnissen ein Hotel gekauft. Vielleicht besuchen Sie mich in besseren Zeiten einmal.«
    »Ich bestimmt nicht!« schrillte ein dürrer
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